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Person des Jahres: "Time" ehrt nur das lauteste Kind


Warum Elon Musk die falsche Wahl ist

Von Nele Behrens

13.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Spielt gerne (Symbolbild): Elon Musk ist die Person des Jahres – dabei ist er vor allem mit lauten Tweets aufgefallen als durch unternehmerisches KΓΆnnen.
Spielt gerne (Symbolbild): Elon Musk ist die Person des Jahres – dabei ist er mehr mit lauten Tweets aufgefallen als durch unternehmerisches KΓΆnnen. (Quelle: Hannibal Hanschke/getty-images-bilder)

Tesla-Chef Elon Musk ist die Person des Jahres: FrΓΌher war die Ehrung des "Time"-Magazins noch etwas wert, Musks Wahl dagegen ist ein Witz. Zig Leute wΓ€ren besser geeignet als der "Meme"-Lord.

Welche Titel hat dieser Mann noch nicht gesammelt? Er ist der "Technoking", der "Dogefather" und nun? Jetzt ist Elon Musk auch noch die Person des Jahres, gekΓΌrt vom "Time"-Magazin.

FrΓΌher war dieser Titel eine Ehrung fΓΌr gesellschaftliche Errungenschaften und Einfluss. Doch was hat bitte der Meme-Lord dieses Jahr geleistet? Tesla-Chef Elon Musk hat sich mehr mit "lustigen" Tweets und seinem neuen Hobby der KryptowΓ€hrungen hervorgetan als mit wirklichen unternehmerischen Impulsen.

Ein Emoji von einem gebrochenen Herzen hat in diesem Jahr fast fΓΌr mehr Wirbel gesorgt als der historische Weltraumstart seines Space X-Projektes – einer der tatsΓ€chlichen Erfolge des Unternehmers. Doch diesen Coup hat er nicht allein im Club der Superreichen, er muss ihn sich mit anderen MilliardΓ€ren wie Bezos oder Branson teilen.

Diese Wahl ist einfach falsch

Musk benutzt die MΓ€rkte – sowohl den fΓΌr Aktien als auch fΓΌr KryptowΓ€hrungen – wie ein Spielzeug. Damit zeigt er gerne seine Macht. Aber ein Magazin wie "Time" muss sich auch immer fragen: Sollte man das lauteste Kind mit noch mehr Aufmerksamkeit belohnen?

Diese Wahl ist nicht nur langweilig, sie ist in einer historischen Pandemie auch falsch. Genug Menschen hΓ€tten diesen Titel mehr verdient. Mit einer Vielzahl anderer Personen hatte "Time" seine Reichweite nutzen kΓΆnnen, um die Aufmerksamkeit auf die Probleme unserer Zeit zu lenken.

Aus dem Stegreif fallen einem gleich mehrere Kandidaten ein, die besser wΓ€ren als der Twitter-KΓΆnig Musk. Seit zwei Jahren ist der 80-jΓ€hrige Immunologe Anthony Fauci das US-Gesicht der Wissenschaft und der Vernunft in der Pandemie. DafΓΌr begegnet ihm hΓ€ufig Hass und trotzdem gibt er den Amerikanern immer wieder Einordnungen in der Ungewissheit.

"Time" hΓ€tte die unsichtbaren Helden ehren sollen

Hass und Fehlinformationen ziehen auch die Biontech-GrΓΌnder Uğur Şahin and Γ–zlem TΓΌreci auf sich, die mit Pfizer gemeinsam den Corona-Impfstoff ermΓΆglicht haben und bereits an einem Omikron-Booster arbeiten.

Das "Time"-Magazin hat auch schon den Mut gehabt, Menschen aus dem Schatten in die Γ–ffentlichkeit zu holen. 2017 zeichneten sie "die aus, die ihr Schweigen brechen" mit Verweis auf die #metoo-Kampagne. Warum ehrt man in dieser historischen Lage also nicht die, die jeden Tag ihr Leben fΓΌr andere riskieren? FΓΌr die Γ„rzte, Pfleger und Assistenten, die jeden Tag Patienten behandeln, die teils lieber an Corona erkranken, als eine Impfung anzunehmen?

Diese Helden sind stumm und Elon Musk ist nun einmal laut. Sehr laut. Aber wer weiß? Vielleicht zÀhlen im nÀchsten Jahr harte Fakten mehr als ein paar lustige Memes.

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