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Statt Sparbuch: Diese Geldanlage bringt Ihnen noch 8 Prozent Rendite


Meinung
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Statt Sparbuch
Diese Geldanlage bringt noch acht Prozent Rendite

  • t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
MeinungEine Kolumne von Jessica Schwarzer

Aktualisiert am 09.01.2022Lesedauer: 4 Min.
Kursentwicklung (Symbolbild): Mit Aktieninvestments an der Börse können Sie langfristig stattliche Renditen erwirtschaften.Vergrößern des Bildes
Kursentwicklung (Symbolbild): Mit Aktieninvestments an der Börse können Sie langfristig stattliche Renditen erwirtschaften. (Quelle: Imaginechina-Tuchong/imago-images-bilder)

Die Deutschen sparen extrem fleißig. Schade nur, dass sie so unglaublich hohe Summen auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten liegen lassen. Reich macht sie das nicht, da gibt es bessere Wege.

Seit Jahrzehnten sind wir Deutschen weltmeisterliche Sparer: Gut jeder zehnte Euro landet regelmäßig auf Sparkonten, Tages- oder Festgeldkonten. Oder das Geld bleibt einfach auf dem Girokonto liegen. In der Corona-Krise haben wir diese Tugend sogar perfektioniert.

2020 lag die Sparquote der Bundesbürger bei 16,1 Prozent und auch im vergangenen Jahr sollten es wieder mehr als 15 Prozent gewesen sein. Das haben aktuelle Berechnungen der DZ Bank ergeben. Regelmäßig ermitteln die Genossen Anfang des Jahres erste Zahlen zur Entwicklung des Geldvermögens der privaten Haushalte in Deutschland. Und die können sich sehen lassen, denn nicht nur die Sparquote beeindruckt.

Unser Vermögen ist 2021 mit mehr als sieben Prozent kräftig gewachsen und liegt nun bei 7,7 Billionen Euro. Eine stolze Summe. Aber: Es könnte mehr sein.

Viele Deutsche verpassen Renditechancen

Es ist nämlich vor allem die hohe Sparquote, die das Vermögen wachsen lässt. Da es aber keine Zinsen mehr gibt, vermehrt sich das Ersparte nicht mehr automatisch. Stattdessen könnte etwas anderes unser Vermögen wachsen lassen: Gewinne aus Aktieninvestments.

Das kräftige Kursplus an den Weltbörsen macht die Deutschen sehr viel schneller reicher – oder zumindest einen Teil von ihnen. Denn noch immer investiert nur jeder Sechste an der Börse. Bei immerhin 130 Milliarden Euro lag der kursbedingte Wertzuwachs des Geldvermögens, wie die DZ Bank errechnet.

Allein der deutsche Aktienindex Dax kletterte 2021 um stolze 16 Prozent und damit liegt er eher im Mittelfeld. Mit dem amerikanischen S&P 500 hätten Sie sogar eine Rendite von 26 Prozent eingefahren. Und der vor allem bei ETF-Anlegern beliebte Weltaktienindex MSCI World lieferte ein Plus von 21 Prozent.

Und jetzt stellen Sie sich vor, die Deutschen hätten mehr Geld in Aktien angelegt, jeder Deutsche hätte Geld an der Börse investiert. Das Geldvermögen wäre viel stärker gestiegen.

Die Börsenexpertin
Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Zuletzt ist ihr jüngstes Buch "Warum wirklich jeder entspannt reich werden kann" erschienen. Bei t-online schreibt sie alle zwei Wochen über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Sechs bis acht Prozent Rendite pro Jahr

Natürlich war 2021 ein besonders gutes Börsenjahr. Nicht immer läuft es so gut, manche Börsenjahre sind grauenvoll. So ehrlich muss man sein. Aber langfristig liefern Aktien sehr gut Rendite ab.

Wenn Sie langfristig investieren, also zehn und mehr Jahre, und ihr Risiko breit streuen, sollten Sie im Schnitt sechs bis acht Prozent Rendite pro Jahr einfahren können. Bei einer Rendite von sechs Prozent würde es dann übrigens nur zwölf Jahre dauern und Ihr investiertes Geld hätte sich verdoppelt. Auch das ist eine schöne Vorstellung, oder?

Es ist übrigens ganz einfach, breit gestreut in Aktien zu investieren. Mit börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETF) können Sie auf den MSCI World, den S&P 500, den Dax und unzählige bekannte oder weniger bekannte Indizes setzen. Mit nur einem ETF setzen sie dann auf die 500 Titel im amerikanischen S&P 500 oder auf die 1.600 Aktien im MSCI World. Beim Dax ist die Risikostreuung mit nur 40 Aktien nicht so gut.

Lassen Sie Ihr Erspartes arbeiten

ETFs auf den MSCI World haben eigentlich alle Anbieter im Angebot, beispielsweise iShares , Xtrackers , Lyxor oder HSBC . Auch beim S&P 500 haben Sie eine sehr gute Auswahl von Amundi über Invesco bis hin zu Vanguard .

Wenn Sie Ihr Geld in Aktien anlegen, investieren Sie in Unternehmen, in die Wirtschaft. Sie lassen Ihr Erspartes arbeiten. Auf dem Tages- oder Festgeldkonto liegt es einfach nur herum. Wenn Sie Glück haben, bekommen Sie einen homöopathisch niedrigen Zins dafür.

Haben Sie Pech, zahlen Sie sogar Strafzinsen. Deshalb sollten Sie zumindest einen Teil Ihres Vermögens an der Börse investieren. Je nach Ihren Zielen, Ihrer Risikoneigung und Ihrer Lebenssituation kann dieser Teil etwas größer oder etwas kleiner ausfallen.

Kombinieren Sie Sparen und Investieren

Natürlich habe ich nichts gegen das Sparen. Im Gegenteil. Es ist und bleibt eine Tugend (lesen Sie hier, wie viel Geld Sie im Monat zur Seite legen sollten). Aber nur zu sparen reicht eben in Zeiten von Null- und Minuszinsen nicht mehr, um Vermögen aufzubauen und für das Alter vorzusorgen. Wie wäre es also mit einer Kombination aus Sparen und Investieren, beispielsweise mit einem ETF-Sparplan?

Monat für Monat fließt ganz automatisch Summe X – und die muss gar nicht groß sein – in einen ETF. Ganz automatisch steigt damit langfristig auch Ihre Aktienquote und Ihr Vermögen wird langfristig schneller wachsen.

Aktien machen Sie langfristig ganz sicher reicher

Es spricht natürlich nichts dagegen, eine gewisse Summe auch in Spareinlagen zu bunkern. Der Notgroschen gehört auf jeden Fall auf ein Tagesgeldkonto. Und wenn Sie sich wohler damit fühlen, eben auch ein bisschen mehr. Aber verzichten Sie bitte nicht auf die Anlageklasse Aktien. Denn die macht Sie langfristig ganz sicher reicher. Haben Sie nur Geduld.

Apropos Quote: Die Aktionärsquote ist in vielen anderen Ländern viel höher als hierzulande. Deshalb zeigen Statistiken wie beispielsweise jene der Bundesbank immer wieder, dass die Menschen in den USA, Großbritannien oder der Schweiz über sehr viel mehr Geldvermögen verfügen als in Deutschland.

Wäre es nicht schön, wenn wir nicht nur bei der Sparquote, sondern auch bei der Aktienquote weit vorne liegen würden?

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