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Recycling-Investments | Wie Sie jetzt mit Müll Ihr Vermögen retten können


Wie Sie jetzt mit Müll Ihr Vermögen retten können

Eine Kolumne von Jessica Schwarzer

12.06.2022Lesedauer: 4 Min.
Meinung
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

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Zusammengepresste Dosen (Symbolbild): Mit Recycling lässt sich viel Geld verdienen.Vergrößern des Bildes
Zusammengepresste Dosen (Symbolbild): Mit Recycling lässt sich viel Geld verdienen. (Quelle: imago-images-bilder)

Immer mehr Menschen auf der Welt produzieren immer mehr Abfall. Nicht nur die Weltmeere werden zu einer gigantischen Müllhalde. Recycling ist eine Lösung dieses Problems. Und ein spannendes Thema für Aktionäre.

Einen globalen Tag, einen Welttag gibt es für fast alles – für Nichtraucher, für das Radio und für Toiletten. Und sogar für die fleißigen deutschen Sparer. Nur nicht für Aktionäre. Aber das ist ein anderes Thema. Diese Welttage ergeben mal mehr und mal weniger Sinn.

Diese Woche bescherten uns die Vereinten Nationen (UN) den Welttag der Ozeane. Und der sollte uns beschäftigen. Die Meere sind unglaublich wichtig für uns, wichtiger, als vielen bewusst ist. Und trotzdem lassen wir sie – Stichwort Plastikabfälle – zu einer gigantischen Müllhalde verkommen.

Ein paar Zahlen und Fakten: Die Ozeane bedecken 70 Prozent unseres Planeten. Mehr als 3,3 Milliarden Menschen sind auf die Ozeane angewiesen, um einen großen Teil ihres täglichen Proteinbedarfs zu decken. Die Ozeane absorbieren mindestens ein Viertel unserer CO2-Emissionen.

Recycling als Schlüssel beim Kampf gegen Plastik im Meer

Und trotzdem behandeln wir unsere Meere schlecht. Gesund ist das nicht! Denn das Plastik, das sich unter der Kraft des Wassers in Mikroplastik verwandelt, gelangt sogar in unseren Organismus.

Es heißt, dass wir jede Woche Mikroplastik von der Größe einer Kreditkarte essen. Und die Überbleibsel unserer Wegwerfgesellschaft kosten jedes Jahr bis zu 135.000 Meeressäuger und eine Million Meeresvögel das Leben, schätzt der Naturschutzbund Deutschland.

Was also tun gegen die Plastik-Mülldeponie unter Wasser? Der wichtigste Weg, die Vermüllung der Ozeane zu stoppen, ist neben Materialalternativen das Recycling. Ein Thema, das auch für Anleger interessant und sogar relativ gut investierbar ist – über Einzelaktien, aktiv gemanagte Aktienfonds und börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs). Wie immer sind Einzelaktien riskanter als Fonds und ETFs, die das Risiko über viele Titel verteilen. Gerade bei Spezialthemen ist diese Diversifikation wichtig. Was genau ETFs sind, erfahren Sie hier.

Recycling-Branche – solide und krisenfest

Wenn Sie in Recycling-Unternehmen beziehungsweise Firmen aus der sogenannten Kreislaufwirtschaft investieren, dann ist das ein nachhaltiges Investment. Auch das macht das Thema ziemlich spannend, denn der politische Druck ist groß.

In der Europäischen Union (EU) gibt es beispielsweise bereits ein Plastikverbot und damit indirekt ein Recycling-Gebot. Es geht natürlich nicht nur um den Müll auf dem Meeresboden. Mit dem "Pariser Abkommen" haben sich alle Staaten dazu verpflichtet, Maßnahmen gegen den Klimawandel einzuleiten. Und auch dabei geht es darum, Ressourcen zu schonen und wiederzuverwenden.

Das klingt nach einer soliden, krisenfesten Branche. Die Nachfrage nach recycelten Kunststoffen in Europa steigt, angetrieben durch die Gesetzgebung, die Wirtschaft und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen.

Mit ETFs und Fonds auf den Mega-Trend setzen

Es gibt viele Unternehmen, die in diesem Bereich aktiv sind. Mit vielen breit aufgestellten, nachhaltigen ETFs und Fonds investieren Sie auch in die entsprechenden Recycling-Unternehmen. Sie können aber einen noch deutlicheren Fokus auf dieses Thema setzen. Noch ist die Auswahl von Fonds und ETFs, die sich auf Recycling beziehungsweise Kreislaufwirtschaft spezialisiert haben, zwar überschaubar; einige Produkte gibt es aber. Und die können Ihnen helfen, angesichts der hohen Inflation Ihr Vermögen ein Stück weit zu retten. Denn die Renditen sind nicht schlecht.

Mit dem BNP Paribas Easy ECPI Circular Economy Leaders können Sie in 50 weltweit führende Unternehmen investieren, die sich auf Kreislaufwirtschaft ausgerichtet haben. Ihr Ziel ist es, den Ressourcen- und Energieverbrauch durch Einsparungen, Wiederverwertungen und Instandhaltung zu minimieren.

Einen Themen-ETF aus dem Segment erneuerbare Energien mit einem ganz eigenen Ansatz hat WisdomTree gerade erst aufgelegt. Der WisdomTree Recycling Decarbonisierung ETF ist der erste Indexfonds, der sich auf die Energiegewinnung aus Abfällen konzentriert. Die Unternehmen im Index verdienen ihr Geld mit Müllverbrennung und Recycling.

Auch Wasser-Investments können sich lohnen

Dazu zählen auch die Herstellung erneuerbarer Treibstoffe, Recyclingdienstleistungen und Technologien zur Kohlenstoffabscheidung. Etwas größer ist die Auswahl bei aktiv gemanagten Fonds: Anschauen könnten Sie sich beispielsweise den Vontobel Fund Clean Technology , den DWS Concept ESG Blue Economy und den RobecoSAM Sustainable Circular Economy Equities .

Oder Sie setzen noch ein bisschen breiter auf das Thema Wasser. Dann geht es aber nicht mehr nur um die Ozeane und Recycling. Schon heute haben viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zunehmende Dürren dürften den Wassermangel in Zukunft noch vergrößern.

Vier Wasser-ETFs sind an deutschen Börsen gelistet: der iShares Global Water ETF , der Lyxor World Water ETF , der L&G Clean Water ETF und der Global X Clean Water ETF . Diese ETFs konzentrieren sich auf Unternehmen, die in erster Linie in der Wasserversorgung und -aufbereitung tätig sind, und enthalten vor allem Industrie- und Versorgungsunternehmen.

Beimischung zum Basis-Investment

Ob nun Recycling, Kreislaufwirtschaft, Blue Economy oder Wasser – auch wenn die Unternehmen in einem ziemlich krisenfesten Bereich unterwegs sind, sollten solche Themenfonds und -ETFs immer nur Beimischung im Depot sein. Investieren Sie bitte nur einen kleineren Anteil Ihres Portfolios in solche Produkte.

Darüber, dass die Ozeane sauber werden müssen, dass weniger Plastik produziert und mehr davon recycelt werden muss, mag weltweit Einigkeit herrschen. Und davon werden die Unternehmen, die in diesem Bereich unterwegs sind, sicherlich profitieren – auch an der Börse. Wer aber die erfolgreichsten und innovativsten sein werden, wird die Zeit zeigen. Auch deshalb ist Risikostreuung so wichtig.

Sämtliche Artikel erarbeitet die t-online-Redaktion mit journalistischer Sorgfalt. Sie stellen keine spezifische Kauf- oder Anlageberatung dar und dienen ausschließlich der unverbindlichen Information unserer Leser. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.

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