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Inflation kratzt wieder an der 8-Prozent-Marke


Ende von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket
Inflation kratzt wieder an der 8-Prozent-Marke

Von dpa, reuters, t-online, jpd

Aktualisiert am 13.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Kassenbon vor vollem Einkaufswagen: Die steigenden Preise für Lebensmittel und Energie machen den Verbrauchern zu schaffen.Vergrößern des BildesKassenbon vor vollem Einkaufswagen: Die steigenden Preise für Lebensmittel und Energie machen den Verbrauchern zu schaffen. (Quelle: IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON/imago-images-bilder)
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Steigende Energie- und Lebensmittelpreise trieben die Inflationsrate im August auf fast 8 Prozent. Eine Besserung ist nicht in Sicht.

Die Inflation in Deutschland ist schon vor dem Ende von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket wieder gestiegen. Waren und Dienstleistungen kosteten im August durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag eine frühere Schätzung bestätigte. Im Juli lag die Teuerungsrate noch bei 7,5 und im Juni bei 7,6 Prozent. "Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten und bei Nahrungsmitteln", sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Georg Thiel.

Dabei wirkten die staatlichen Entlastungsmaßnahmen noch als Dämpfer, die allerdings nur von Juni bis August galten. Mit dem Auslaufen des Tankrabatts sind die Kraftstoffpreise wieder gestiegen: Benzin und Diesel waren an den Tankstellen zuletzt erneut teurer als in allen direkten EU-Nachbarstaaten.

Energie kostete 35,6 Prozent mehr als im August 2021. Haushaltsenergie verteuerte sich mit 46,4 Prozent besonders stark. So haben sich die Preise für leichtes Heizöl binnen Jahresfrist mit 111,5 Prozent mehr als verdoppelt. Die Teuerung für Erdgas betrug 83,8 Prozent. Strom kostete 16,6 Prozent mehr. Für Kraftstoffe wie Benzin wurden 16,5 Prozent mehr verlangt.

Lebensmittel werden teurer

Auch die Preise für Nahrungsmittel stiegen mit 16,6 Prozent überdurchschnittlich und zogen bereits den sechsten Monat in Folge an. Speisefette und Speiseöle (+44,5 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+26,8 Prozent) wurden besonders teuer. Auch für Fleisch und Fleischwaren (+18,6 Prozent) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (+17,1 Prozent) erhöhten sich die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar.

Die Energieversorger dürften vor allem zu Jahresbeginn 2023 ihre Strom- und Gaspreise spürbar an die hohen Beschaffungskosten anpassen, die nach der russischen Invasion der Ukraine deutlich gestiegen sind. Das wird dem Ifo-Institut zufolge die Inflationsrate Anfang kommenden Jahres auf etwa elf Prozent hochtreiben.

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Für das Gesamtjahr 2023 rechnen die Münchner Forscher mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 9,3 Prozent, nach 8,1 Prozent im laufenden Jahr. Zuletzt gab knapp jedes zweite vom Ifo-Institut befragte Unternehmen an, die Verkaufspreise in den kommenden Monaten anheben zu wollen.

Inflation wird auch 2023 hoch sein

Volkswirte rechnen allein deshalb in den kommenden Monaten mit weiter steigenden Verbraucherpreisen. Vorübergehend könnte die Inflationsrate in Deutschland zweistellig werden. "Bis ins kommende Jahr hinein wird die Weitergabe der hohen Großhandelspreise von Gas und Strom an die Privathaushalte die Inflation hoch halten, erst im Jahresverlauf 2023 kühlt sie dann ab", sagte Sebastian Dullien, wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

Der Experte warnt vor einer rapide fallenden Kaufkraft der Privathaushalte und einer dadurch ausgelösten Rezession. "Die bisherigen Entlastungspakete dürften in der bisherigen Form dies nicht mehr abwenden können", sagte Dullien. Abhilfe könnte eine schnelle Umsetzung des angekündigten Strompreisdeckels schaffen. Auch über die Deckelung des Gaspreises wird diskutiert und könnte die Preise senken.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
  • Statement von Sebastian Dullien, Direktor des IMK
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