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Altersforschung: Kälte erhöht die Lebenserwartung


Studie aus der Altersforschung
Kälte erhöht die Lebenserwartung

Von Nicole Sagener

Aktualisiert am 11.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Alzheimer: Viele Menschen haben Angst, im Alter an Alzheimer zu erkranken.Vergrößern des Bildes
Alzheimer: Viele Menschen haben Angst, im Alter an Alzheimer zu erkranken. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Kälte kann das Leben verlängern und gesundes Altern fördern, zeigt eine Studie. Die Erkenntnisse könnten helfen, Erkrankungen wie Alzheimer zu behandeln.

Eine herabgesetzte Körpertemperatur kann helfen, das Leben zu verlängern. Das haben bereits mehrere Studien an verschiedenen Organismen gezeigt, einschließlich wechselwarmen Tieren wie etwa Fischen und Fliegen, aber auch an Säugetieren.

So konnte etwa bei Fadenwürmern beobachtet werden, dass eine von den normalen 20 auf kühle 15 Grad Celsius gesenkte Körpertemperatur die Lebensspanne deutlich verlängert. Gleiches gilt für Mäuse, bei denen eine um 0,5 Grad Celsius gesenkte Körpertemperatur einen deutlichen Effekt hatte. Und auch beim Menschen konnten Untersuchungen den Effekt einer geringeren Körpertemperatur auf das Altern nachweisen.

Fataler Verlust von Nervenzellen

Welcher Mechanismus dahinter steckt, war bislang unklar. Nun liefert ein Team von Forscherinnen und Forschern von der Universität Köln eine mögliche Erklärung.

Sie untersuchten zum einen den Fadenwurm namens Caenorhabditis elegans und züchteten zum anderen menschliche Zellen. Beide trugen das Erbgut für zwei neurodegenerative Erkrankungen in sich – also Erkrankungen des Nervensystems, deren Ursache der voranschreitende Verlust von Nervenzellen ist: die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und die Huntington-Krankheit.

Diese Erkrankungen entstehen typischerweise im Alter. Markant sind dabei schädliche Ansammlungen von Eiweißablagerungen, die sogenannten pathologischen Proteinaggregationen.

Ergebnisse bei Würmern und menschlichen Zellen gleich

In ihrer im Fachjournal "Nature Aging" veröffentlichten Studie beschreiben die Kölner Forscher jedoch, dass die zur Verklumpung neigenden Proteine durch einen zellulären Mechanismus beseitigt wurden, wenn die Temperatur leicht sank – und zwar sowohl beim Fadenwurm als auch bei den menschlichen Zellen. Die für ALS und Huntington typischen Ansammlungen von Eiweißablagerungen wurden dadurch verhindert.

Die mittlere Körpertemperatur des Menschen

Bei Menschen unterliegt die normale Körpertemperatur gewissen Schwankungen. Während sie tagsüber etwas höher bei bis zu 37 Grad Celsius liegt, kann sie im Schlaf bis auf 36 Grad Celsius sinken. Eine im Jahr 2020 im Fachblatt "eLife" veröffentlichte Studie konnte zudem zeigen, dass die durchschnittliche Körpertemperatur der Menschen seit der industriellen Revolution um etwa 0,6 Grad Celsius, also deutlich, gesunken ist. Die Studienautoren um den Forscher Myroslava Protsiv von der Stanford University School of Medicine vermuten als Ursachen unter anderen Fortschritte bei Hygiene und Bekämpfung von Infektionskrankheiten.

Die Analyse deutet somit darauf hin, dass eine leicht gesenkte Körpertemperatur das Leben verlängern kann. Die beteiligten Wissenschaftler hoffen, dass sich aus den Erkenntnissen vielversprechende neue Ansätze entwickeln lassen, um altersbedingte Krankheiten zu behandeln.

Das Altern gilt als der größte Risikofaktor für diverse Erkrankungen des Nervensystems, bei denen es zur Verklumpung von Proteinen kommt. Dazu gehören neben Huntington und ALS auch Alzheimer und Parkinson.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Natur Aging: "Cold temperature extends longevity and prevents disease-related protein aggregation through PA28γ-induced proteasomes"
  • eLife: "Decreasing human body temperature in the United States since the Industrial Revolution"
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