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Muskelgedächtnis: So speichert der Körper frühere Trainingserfolge


Forscher decken Irrglauben auf
Das passiert mit Ihren Muskeln bei einer längeren Trainingspause


14.05.2025 - 08:07 UhrLesedauer: 2 Min.
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Offenbar ein Irrtum: Wer länger mit dem Training aussetzt, fürchtet oft, alle Fortschritte zu verlieren. (Quelle: FreshSplash/getty-images-bilder)
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Lange Trainingspause, alle Fortschritte verloren? Nicht unbedingt – sagen Forscher aus Finnland. Sie liefern Belege dafür, dass Muskeln ein "Gedächtnis" haben.

Ob Krankheit, Verletzung oder einfach fehlende Motivation: Pausen im Trainingsalltag lassen sich kaum vermeiden. Bisher glaubten viele, dass Muskeln nach wenigen Wochen Pause wieder bei null anfangen. Doch das stimmt nicht.

Muskelgedächtnis hält mindestens zwei Monate

Wissenschaftler der Universität Jyväskylä haben herausgefunden, dass Muskeln ein sogenanntes Muskelgedächtnis besitzen. Selbst wenn die sichtbaren Trainingserfolge schwinden, bleiben im Muskel molekulare Spuren erhalten, die einen Wiedereinstieg erleichtern. Diese Gedächtnisspuren konnten die Forscher noch nach über zwei Monaten Pause nachweisen.

Für die Studie trainierten sportlich aktive, aber im Krafttraining unerfahrene Männer und Frauen im mittleren Erwachsenenalter zehn Wochen lang mit einem Ganzkörper-Kraftprogramm. Danach legten sie eine zehnwöchige Pause ein, gefolgt von einer weiteren zehnwöchigen Trainingsphase.

Zwei Arten von Veränderungen entdeckt

Die Forscher untersuchten während dieser Zeit über 3.000 verschiedene Muskelproteine und nahmen insgesamt 116 Muskelproben. Dabei fanden sie zwei unterschiedliche Reaktionsmuster:

  1. Kurzfristige Veränderungen: Bestimmte Proteine, etwa für den Energiestoffwechsel, veränderten sich durch das Training, gingen während der Pause wieder zurück und stiegen beim Wiedereinstieg erneut an.
  2. Langfristige Veränderungen: Andere Proteine – darunter das Calcium-bindende Protein Calpain-2 (CAPN2) – blieben auch während der Pause dauerhaft erhöht. Calpain-2 spielt eine wichtige Rolle beim Muskelumbau und ist bekannt dafür, durch intensives Training epigenetisch verändert zu werden. Das bedeutet: Das Erbgut der Muskelzellen wird so beeinflusst, dass sie sich langfristig an das Training "erinnern".

Muskelkraft baut sich nach der Pause schneller wieder auf

Die körperlichen Ergebnisse der Teilnehmer bestätigten diese Erkenntnisse. Zwar schrumpften die Muskeln während der Pause, sie verloren aber nicht alle ihre zuvor aufgebauten Fähigkeiten. Im Gegenteil: Nach dem erneuten Training waren sie sogar stärker und größer als nach der ersten Trainingsphase.

Die Studie zeigt also: Eine längere Sportpause bedeutet nicht, dass alle Fortschritte verloren sind. Muskeln "erinnern" sich an das Training – und kommen so bei einem Neustart schneller wieder in Form.

Verwendete Quellen
  • jyu.fi: "New explanation for muscle memory found in muscle proteins: memory traces from resistance training persist for over two months" (Englisch)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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