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Wie schütze ich mich vor Geschlechtskrankheiten?


Diese Geschlechtskrankheiten kommen häufig vor

Von t-online, lk

Aktualisiert am 22.03.2019Lesedauer: 5 Min.
Mann reißt Kondomhülle auf, Frau im HintergrundVergrößern des BildesKondome verringern das Risiko, sich beim Geschlechtsverkehr mit einer sexuell übertragbaren Krankheit zu infizieren (Quelle: KatarzynaBialasiewicz/getty-images-bilder)
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Sexuell übertragbare Krankheiten sind in Deutschland nach wie vor weit verbreitet – Kondomen zum Trotz. Welche Geschlechtskrankheiten hierzulande am häufigsten vorkommen, erfahren Sie hier.

Chlamydien: Häufigste Geschlechtskrankheit in Deutschland

Hunderttausende Menschen erkranken in Deutschland jährlich neu an Chlamydien (Chlamydia trachomatis). Weil die bakterielle Infektion keine meldepflichtige Erkrankung ist, liegen nur Schätzungen vor, keine genauen Zahlen. Einig sind sich Frauenärzte und Epidemiologen jedoch, dass es sich um die häufigste Geschlechtskrankheit hierzulande handelt.

Verursacht wird die Erkrankung durch Bakterien. Eine Infektion erfolgt meist durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, betroffen sind sowohl Männer als auch Frauen. Frauen allerdings häufiger. Zu den Symptomen einer Infektion zählen leichter, dünnflüssiger Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen. Da die Symptome nur schwach ausgeprägt sind, bleibt eine Infektion jedoch oftmals unentdeckt.

Bei der Frau können Chlamydien zu entzündeten und vernarbten Eileitern und zur Unfruchtbarkeit führen, beim Mann zur Entzündung der Harnröhre, Prostata und Nebenhoden. Schätzungen zufolge, sind hierzulande 100.000 Frauen unfruchtbar aufgrund einer unentdeckten Chlamydieninfektion.

Das Risiko einer Ansteckung kann durch die Verhütung mit Kondomen verringert werden. Wird eine Infektion mit Chlamydien rechtzeitig entdeckt, ist diese heilbar und wird mit einem Antibiotikum behandelt.

Humane Papillomviren: Weit verbreitet unter Frauen

In Deutschland ist jede vierte Frau unter 30 betroffen: Humane Papillomviren, kurz HPV, greifen bei der Frau die Schleimhäute an und können zu Tumorwachstum und letztlich Gebärmutterhalskrebs führen. Bisher sind über 120 verschiedene HPV-Typen bekannt. Etwa zwanzig Prozent der Viren werden mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht. Außerdem sind humane Papillomviren die Verursacher von Feigwarzen, kleinen stecknadelkopfgroßen Hautwucherungen im Genitalbereich.

Männer und Frauen können sich gleichermaßen mit HPV infizieren. Eine Infektion mit HPV bleibt häufig unbemerkt. Feigwarzen sind erst in einem späteren Stadium mit bloßem Auge zu erkennen und verursachen im Normalfall keine Schmerzen. Ab und an kann es zu Juckreiz und Brennen kommen. Die Warzen lassen sich meist gut behandeln, jedoch können Feigwarzen auch nach erfolgreicher Therapie erneut auftreten. Die kleinen Wucherungen gehen teilweise auch von allein wieder weg.

Gegen die häufigsten krebsauslösenden Virustypen kann mit einer Impfung vorgebeugt werden. Diese ist jedoch nur bei jungen Frauen, die noch keinen Sex hatten, sinnvoll, da die Impfung vorbeugend wirkt und nicht zur Behandlung einer bestehenden HPV-Infektion eingesetzt werden kann.

Die Nutzung von Kondomen verringert die Übertragungswahrscheinlichkeit zwar, jedoch können die Viren auch durch Schmierinfektion weitergegeben werden, etwa über gemeinsam benutzte Handtücher. Daher ist es wichtig, dass Frauen sich regelmäßig einer Vorsorgeuntersuchung unterziehen, um Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

HIV-Infektion: Ende der Epidemie nicht absehbar

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lebten Ende 2016 in Deutschland etwa 88.400 Menschen mit HIV. Geschätzte 12.700 von ihnen wissen nicht, dass sie infiziert sind. Es kommt jährlich zu gut 3.000 Neuinfektionen. Weltweit haben sich seit dem ersten Auftreten der Erkrankung in den achtziger Jahren rund 37 Millionen Menschen mit HIV infiziert.

Das Humane Immunschwäche-Virus führt kann zu AIDS führen, einer der gefährlichsten Geschlechtskrankheiten, die das Immunsystem schwächt, weswegen Krankheitserreger wie Viren und Bakterien nicht mehr genügend abgewehrt werden. Dies kann zu tödlichen Infektionen führen. Der Verlauf der Krankheit ist bei Mann und Frau gleich. Mittlerweile existieren zwar Behandlungsmethoden, die den Krankheitsverlauf verzögern. Heilbar ist AIDS jedoch bis heute nicht.

Übertragen wird das Virus über Körperflüssigkeiten, beispielsweise Sperma, Scheidensekret oder Blut durch einen HIV-infizierten Menschen. Die ersten Symptome einer HIV-Infektion erinnern an einen grippalen Infekt. Danach kommt es zu einer etwa zehnjährigen symptomfreien Phase, während der sich die Viren vermehren und das Immunsystem schwächen. Häufig kommt es dabei zu geschwollenen Lymphknoten. Ist das körpereigene Abwehrsystem zu stark geschwächt, werden eigentlich harmlose Infekte lebensgefährlich. Dieses Stadium wird als "Acquired Immune Deficiency Syndrome" (AIDS), also als erworbenes Immundefektsyndrom bezeichnet.

Hepatitis B: Weltweit häufigste Viruserkrankung

Hepatitis B gehört weltweit zu den häufigsten Viruserkrankung. Zwei Millionen Menschen haben eine Infektion mit dem Virus durchgemacht, schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Besonders verbreitet ist das Virus in Ostasien und Sub-Sahara-Afrika. Aber auch in Deutschland kommt Hepatitis B vor. Nach Angaben des RKI sind bei rund 5,1 Prozent der deutschen Bevölkerung Antikörper gegen Hepatitis-B als Merkmal einer klinisch ausgeheilten oder aktiven Infektion nachweisbar.

Symptome einer akuten Hepatitis-B-Erkrankung sind dunkel gefärbter Urin, Gliederschmerzen und eine Gelbfärbung der Haut. Eine Infektion kann bei Mann und Frau in fünf bis zehn Prozent zu einer chronischen Leberentzündung mit schmerzhaften Symptomen führen. In zwei Dritteln der Fälle bleiben die Symptome jedoch aus. Daher gehört Hepatitis B zu den Geschlechtskrankheiten, die häufig unentdeckt bleiben. Übertragen wird das Virus über Körperflüssigkeiten.

Eine akute Hepatitis B wird medikamentös behandelt. Chronisch Erkrankte sollten von einem Spezialisten betreut werden. Hepatitis B kann durch eine Impfung vorgebeugt werden. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt, Kinder durch eine Impfung zu immunisieren.

Syphilis auf dem Vormarsch

War die Syphilis in den letzten Jahrzehnten vor der Jahrtausendwende stark rückläufig, steigt die Zahl der Neuinfizierten in Westeuropa wieder an. Rund 3.700 Neuerkrankungen wurden im Jahr 2015 in Deutschland gemeldet. Rund 90 Prozent der Betroffenen waren Männer. Bei einem Teil der infizierten Frauen spielte Sexarbeit eine Rolle.

Syphilis verläuft in mehreren Stadien: Die Symptome reichen von Geschwüren und Hautausschlägen über grippeähnliche Beschwerden wie Fieber und Gelenkschmerzen bis hin zu Störungen des Nervensystems sowie Sprach- und Sehstörungen. Unbehandelt kann die Geschlechtskrankheit tödlich enden. Jedoch kann Syphilis heutzutage erfolgreich mit Penicillin therapiert werden.

Die Krankheit wird hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr durch das Bakterium Treponema pallidum übertragen. Der Erreger gelangt dabei über die Schleimhäute in den Körper. Durch die Verwendung von Kondomen beim Sex kann das Infektionsrisiko deutlich verringert werden. In seltenen Fällen kann die Krankheit auch während der Schwangerschaft über die Plazenta auf das ungeborene Baby übertragen werden. Um dem vorzubeugen, wird in Deutschland während der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung überprüft, ob die Mutter an Syphilis erkrankt ist.

Safer Sex schützt nicht nur vor HIV

Neben HIV können zahlreiche weitere Krankheiten beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Derartige sexuell übertragbare Krankheiten, kurz auch STI genannt, sind beispielsweise Feigwarzen, Chlamydien, Tripper oder Syphilis.

Eine Ansteckung kann durch die Verhütung mit Kondomen relativ zuverlässig vermieden werden. Wichtig ist dabei allerdings ein versierter Umgang mit den Präservativen. Bei falscher Anwendung besteht die Gefahr, dass Kondome reißen oder abrutschen. Auch fetthaltige Gleitmittel wie Massageöle oder Vaseline können Kondome beschädigen.

Fettfreie Gleitmittel beim Safer Sex

Die Verwendung fettfreier Gleitmittel ist beim Safer Sex sehr sinnvoll. Beim Analverkehr und auch bei einer sehr trockenen Scheide sollten sie auf jeden Fall verwendet werden, um Verletzungen zu vermeiden. Gleitmittel sollte dabei allerdings immer nur von derselben Person aus dem Behältnis entnommen werden, denn auch an den Fingern können sich Erreger für sexuell übertragbare Krankheiten befinden.

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Kondome schützen nur bestimmte Bereiche

Ansteckende Hauterkrankungen im Genitalbereich liegen häufig außerhalb des durch Kondome abgedeckten Bereichs und können teilweise auch durch Hautkontakt übertragen werden. Zum Safer Sex gehört daher, dass Sie die Berührung von Feigwarzen, Herpesbläschen und Syphillis-Geschwüren vermeiden. Eine weitere Schutzmaßnahme für Safer Sex ist die Impfung gegen Hepatitis A und B sowie gegebenenfalls gegen HPV.

Zu den wichtigsten Regeln beim Safer Sex gehört, dass beim Oralverkehr weder Sperma noch Menstruationsblut in den Mund des Partners gelangen sollte. Sexuell übertragbare Krankheiten können nämlich auch über Verletzungen in der Mundhöhle in den Körper gelangen.

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, verwenden Sie auch beim Oralverkehr Kondome oder ein Lecktuch.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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