Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neue Hautkrebs-Zahlen Diese Körperstellen sollten Männer besonders gut kontrollieren

Gefährlicher Hautkrebs trifft Männer und Frauen oft an ganz unterschiedlichen Körperstellen. Das hat vor allem eine Ursache.
Die Häufigkeit von Hautkrebs steigt stetig an. Dabei gehört das sogenannte maligne Melanom weltweit zu den am schnellsten zunehmenden Krebsarten. Schon heute stellt dieser auch als schwarzer Hautkrebs bekannte Krebs bei Männern in Deutschland den fünfthäufigsten und bei Frauen den vierthäufigsten Tumor dar.
Nun zeigt eine aktuelle Analyse von Hautkrebsdaten durch die Forschungsinstitution Cancer Research UK: Der gefährliche Hautkrebs tritt bei Männern und Frauen oft an ganz unterschiedlichen Körperstellen auf. Die Forscher erklären den Unterschied mit typischer Sommerkleidung – und warnen vor den Folgen von UV-Strahlen.
Gut zu wissen
Das maligne Melanom ist ein besonders bösartiger Tumor, der von bestimmten Pigmentzellen (Melanozyten) der Haut, Schleimhäuten, Augen oder anderen Geweben ausgeht. Es zeichnet sich durch eine hohe Aggressivität und die höchste Metastasierungsrate unter allen Hauttumoren aus. Das maligne Melanom ist für den Großteil der hautkrebsbedingten Todesfälle verantwortlich.
Männer sollten den Rumpf, Frauen die Beine kontrollieren
Die Auswertung basiert auf nationalen Krebsregisterdaten aus Großbritannien aus den Jahren 2018 bis 2021. Die Daten zeigen: Rund 40 Prozent der Melanome bei Männern entstehen am Rumpf – also Rücken, Brust und Bauch. Bei Frauen tritt mehr als ein Drittel der Fälle (36,6 Prozent) an den unteren Gliedmaßen auf – von der Hüfte bis zu den Füßen. Im Detail sah die Verteilung wie folgt aus:
Bei Frauen | Bei Männern |
---|---|
36,6 Prozent an den unteren Gliedmaßen | 42 Prozent am Rumpf |
27,1 Prozent an den oberen Gliedmaßen | 23,3 Prozent an Kopf und Hals |
22,3 Prozent am Rumpf | 19,9 Prozent an den oberen Gliedmaßen |
13,1 Prozent an Kopf und Hals | 13,2 Prozent an den unteren Gliedmaßen |
0,9 Prozent nicht zugeordnet | 1,6 Prozent nicht zugeordnet |
Schwarzer Hautkrebs ist dabei oft schon mit bloßem Auge zu erkennen. Allerdings ist die Unterscheidung zu einem normalen Muttermal nicht immer einfach. Meist ist ein malignes Melanom als flaches oder leicht erhabenes Hautmal zu erkennen, das unregelmäßig oder uneinheitlich gefärbt ist. Oft hat es eine dunkle, braunschwarze Färbung, die aber auch bläulich-rötliche oder rosig-beige Stellen aufweisen kann. In seltenen Fällen gibt es auch Melanome mit weißlich-hellen Stellen. Mehr dazu, wie sich schwarzer Hautkrebs erkennen lässt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Kleidung beeinflusst das Risiko
Die Erklärung der Fachleute: Männer zeigen im Sommer öfter den Oberkörper, Frauen tragen häufiger kurze Hosen oder Röcke. Die Folge ist, dass UV-Strahlen dort häufiger auf ungeschützte Haut treffen. Die Haarfülle und -länge können ebenfalls einen Einfluss haben, was die häufigeren Melanome am Kopf und Hals von Männern erklärt.
Die Experten betonen daher den Schutz vor zu viel UV-Strahlung: "Wenn es wärmer wird, ist es besonders wichtig, in der Sonne auf sich zu achten. Schon ein Sonnenbrand alle paar Jahre kann das Risiko für schwarzen Hautkrebs im Vergleich zu Personen ohne Sonnenbrand verdreifachen", schreiben sie in einer Pressemitteilung.
- cancerresearchuk.org: "Melanoma skin cancer: How your clothing choices can protect you" (Stand: Mai 2025; Englisch)
- krebsdaten.de: "Krebsarten von A-Z" (Stand: Dezember 2023)
- gelbe-liste.de: "Malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs)". (Stand November 2024)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.