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Natürliche Potenzmittel: Was Olivenöl und andere Hausmittel bewirken


Natürliche Potenzmittel: Welche Hausmittel wirklich helfen

Von t-online, ag

Aktualisiert am 09.05.2019Lesedauer: 5 Min.
Vielen Gewürzen, Kräutern und Ölen wird eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt.Vergrößern des BildesVielen Gewürzen, Kräutern und Ölen wird eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Welt der Pflanzen bietet angeblich viele Möglichkeiten, um die Potenz auf natürlichem Wege zu steigern. Im Unterschied zu rezeptpflichtigen Produkten ist die Studienlage bei natürlichen Potenzmitteln eher spärlich. Zu einigen Mitteln gibt es jedoch seriöse Untersuchungen mit vielversprechenden Ergebnissen.

Eine davon ist eine aktuelle Studie, die an der Universität Athen durchgeführt und beim diesjährigen Kongress der European Society of Cardiology in München vorgestellt wurde. Sie kommt zum Ergebnis, dass Olivenöl die sexuelle Leistungsfähigkeit bei älteren Männern steigert. Das Ergebnis basiert auf einer Untersuchung von 660 Männern mit einem Durchschnittsalter von 67 Jahren.

Lust und Potenz im Alter dank Olivenöl

Diejenigen Teilnehmer, die mindestens neun Esslöffel Olivenöl pro Woche zu sich nahmen und sich nach den Prinzipien der mediterranen Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Nüssen, Fisch, Hülsenfrüchten und wenig Fleisch ernährten, hatten weniger Potenzprobleme und einen höheren Testosteronspiegel als die anderen Probanden.

"Wer sich an die Mittelmeerdiät hält und dabei viel Olivenöl zu sich nimmt, reduziert sein Impotenzrisiko im Alter um rund 40 Prozent", resümiert Studienleiterin Christina Chrysohoou. Die Erklärung hierfür sieht sie in der gesundheitsfördernden Wirkung der mediterranen Ernährung. Diese beuge Gefäßerkrankungen vor und halte auch die Blutgefäße im Penis fit, die eine Erektion ermöglichen. Dadurch verbessere sich die Potenz – ganz ohne Viagra.

Erektionsproblemen vorbeugen

Um die Potenz möglichst lange zu erhalten, können Männer selbst einiges tun. Wie wichtig dabei die Ernährung und der Lebensstil sind, zeigt eine Studie, die britische Forscher an der University of East Anglia an 50.000 Testpersonen durchgeführt haben.

Demnach können Männer das Risiko einer erektilen Dysfunktion nachweislich verringern, indem sie regelmäßig Sport trieben und Lebensmittel verzehren, die reich an Anthocyanen, Flavanonen und Flavonen sind. Diese Pflanzenstoffe sind enthalten in:

  • Blaubeeren
  • Kirschen
  • Brombeeren
  • Radieschen
  • schwarzen Johannisbeeren
  • Zitrusfrüchten

Diejenigen Studienteilnehmer, die regelmäßig diese Lebensmittel verzehrten, senkten ihr Risiko für Potenzstörungen um 14 Prozent. Wer zusätzlich Sport trieb, verringerte das Risiko sogar um 21 Prozent. Veröffentlicht wurde das Studienergebnis im Merican Journal of Clinical Nutrition (2016).

Potenz stärken: Tipps für eine bessere Erektion

Um die Manneskraft zu stärken und dauerhaft zu erhalten, sollten Männer zusätzlich folgende Maßnahmen befolgen:

  • nicht rauchen: Für eine gute Erektion ist eine gute Durchblutung des Penis wichtig. Daher sollten Sie besser auf Nikotin verzichten.
  • Alkohol nur in Maßen: Alkohol beeinflusst die sexuelle Leistungsfähigkeit. Aus diesem Grund sollten Sie Alkohol maßvoll konsumieren.
  • regelmässiges Krafttraining: Bewegung und vor allem Krafttraining helfen, eine bessere Erektion zu bekommen. Der Körper produziert dadurch mehr Testosteron, was sich natürlich auch auf die Erektion positiv auswirkt
  • Stressreduktion: Leistungsdruck, Sorgen und Stress sind echte Lustkiller und können zu Impotenz führen. Sorgen Sie daher für ausreichend Entspannung in Ihrem Leben.
  • Übergewicht vermeiden: Da sich Übergewicht langfristig auch auf die Blutgefäße auswirkt und das hormonelle Gleichgewicht stören kann, sollten Männer auf ihre Figur achten.

Chilis, Austern und Feigen: natürliche Aphrodisiaka

Leider versprechen viele natürliche Potenzmittel oft mehr als sie halten, wirken nur bei leichten Beschwerden oder haben sogar Nebenwirkungen. Zu den harmlosen Empfehlungen gehören Lebensmittel wie Chilis, Austern und Feigen, denen eine luststeigernde Wirkung nachgesagt wird. Viele dieser Aphrodisiaka enthalten wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Manche von ihnen, darunter Chilis, unterstützen sogar die Durchblutung.

Während wissenschaftliche Studien zwar fehlen, ist eines zumindest sicher: Wer diese Lebensmittel in Maßen immer mal wieder in seinen Speiseplan einbaut, unterstützt seine Gesundheit. Denn sind die Nährstoffspeicher gut gefüllt, fühlt man sich fitter, leistungsfähiger und ausgeglichener. Und davon profitieren auch die Libido und die Erektionsfähigkeit.

Pflanzliches Potenzmittel mit Tradition: Ginseng

In China wird Ginseng seit 2000 Jahren als Aphrodisiakum verwendet. Zur potenzsteigernden Wirkung von Ginseng gibt es eine Reihe klinischer Studien. Eine koreanische Gruppe von Wissenschaftlern fand heraus, dass die Wurzel die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) im Blut erhöhte, was eine Gefäßerweiterung auslöst. Das Blut kann somit im Penis besser in den Schwellkörper fließen.

In einer Metaanalyse aus dem Jahr 2008 zeigten sich positive Effekte auf die sexuelle Funktion, ähnliches war ins sechs koreanischen Studien zu beobachten. Allerdings reicht es nicht, Ginseng nur gelegentlich und vor dem Geschlechtsverkehr einzunehmen. Vielmehr sollte es über Wochen und Monate eingenommen werden, damit es zu leichten Verbesserungen kommt. Bei ausgeprägten Erektionsstörungen ist Ginseng jedoch keine Alternative zu verschreibungspflichtigen Potenzmitteln.

Erst zum Arzt gehen! Natürliche Potenzmittel ersetzen niemals eine ärztliche Diagnose. Potenzprobleme sind häufig Symptome für eine andere, vielleicht schwerwiegendere Erkrankung. Männer mit Erektionsproblemen sollten sich daher vom Urologen untersuchen lassen, damit dieser der Ursache ihrer Beschwerden auf den Grund gehen kann.

Yohimbin: natürliches Viagra

Aus der Rinde des afrikanischen Yohimbe-Baums lässt sich ein Extrakt gewinnen, das schon im alten Ägypten als Aphrodisiakum gehandelt wurde. In einer placebokontrollierten Studie an der TU München gaben über 70 Prozent von insgesamt 83 Testpersonen mit Erektionsstörungen an, eine Besserung nach der Einnahme von Yohimbin zu spüren.

Wie bei Ginseng beruht die Wirkung des Pflanzensafts auf einer Erweiterung der Blutgefäße und einer dadurch verbesserten Durchblutung des Beckens und des Schwellkörpers. Auch ein stimmungsaufhellender Effekt wird dem Yohimbin zugeschrieben. Dennoch hat das pflanzliche Potenzmittel zahlreiche Nebenwirkungen wie Herzrasen, Bluthochdruck und Schlaflosigkeit. Deshalb sind Produkte mit höherem Yohimbin-Gehalt rezeptpflichtig.

Ginkgo regt die Durchblutung an

Der pflanzliche Extrakt, der aus den Blättern des Ginkgo-Baums gewonnen wird, entspannt die Arterien und verbessert auf diese Weise auch die Durchblutung der Gefäße im Penis. In einer deutschen Pilot-Studie hatten 50 Prozent der Männer innerhalb von sechs Monaten wieder normale Erektionen durch die Einnahme von nur 60 Milligramm Gingko-Extrakt täglich.

Die erektionsfördernde Wirkung konnte in einer späteren Studie unter Placebo-Kontrolle allerdings nicht bestätigt werden. Bis zu 240 Milligramm Ginkgo pro Tag gelten als unbedenklich. Dennoch empfehlen Urologen, zunächst mit Dosen von 60 bis 80 Milligramm zu beginnen und bei Bedarf zu steigern.

Das sollten Männer wissen: Pflanzliche Potenzmittel mit durchblutungsfördernder Wirkung können mit richtigen Potenzmitteln nicht mithalten. Bei gesunden Menschen kann der Glaube an pflanzliche Potenzmittel möglicherweise einen Placebo-Effekt auslösen, durch den sich die Männer sicherer fühlen und so leichter zu einer Erektion kommen. Patienten, die jedoch unter organisch bedingten Erektionsstörungen leiden, werden pflanzliche Potenzmittel wenig helfen.

L-Arginin: Aminosäure wirkt wie ein Potenzmittel

Zahlreiche Nahrugsergänzungsmittel werben mit der vermeintlich potenzsteigernden Wirkstoff von L-Arginin. Sie gehört in die Gruppe der 20 Aminosäuren, aus denen sich das menschliche Eiweiß (Protein) zusammensetzt.

Eine neue Studie hat ergeben, dass L-Arginin aufgrund seiner durchblutungsfördernden Wirkung bei Erektionsproblemen helfen kann. L-Arginin findet sich in zahlreichen tierischen Eiweißen, aber auch in Pflanzen und Gemüsesorten wieder. Folgende Lebensmittel enthalten hohe Anteile der Aminosäure:

  • rote Fleischsorten
  • Buchweizen
  • Hülsenfrüchte
  • Nüsse
  • Kürbis
  • Soja

L-Arginin ist aber auch als rezeptpflichtiges Präparat in Apotheken erhältlich. Da sich seine Einnahme auch positiv auf die Herzgesundheit auswirkt, ist das natürliche Potenzmittel eine Alternative für Männer, die aus gesundheitlichen Gründen auf Medikamente wie Viagra und Cialis verzichten müssen. Allerdings sind diese aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung sehr viel stärker in der Wirkung.

Potenzmittel aus dem Internet: Finger weg!

Auf potenzsteigernde Mittel dubioser Internetanbieter sollten Männer grundsätzlich nicht vertrauen. Die Produkte sind meist nicht nur teuer und wirkungslos, sondern können auch der Gesundheit schaden. Verbraucherschützer warnen immer wieder vor den unkalkulierbaren Risiken: Die Liste der Inhaltsstoffe ist häufig nur unvollständig und enthält Stoffe, die der Gesundheit schaden.

Als besonders gefährlich gilt das als natürlich angepriesene Potenzmittel Rammbock. Es enthält einen Wirkstoff, den nur der Arzt verschreiben kann und der bei Männern mit Herz-Kreislauf-Beschwerden sogar zum Tod führen kann. Das bräunliche Gel wird meist über das Internet vertrieben. Ein weiteres Mittel, vor dem Experten warnen, ist die Spanische Fliege, die den Giftstoff Cantharidin enthält. Seine Einnahme kann zu schmerzhaften Dauererektionen, Lebervergiftung, Kreislaufkollaps und Nierenversagen führen. Bei vielen Online-Angeboten handelt es sich zudem um Fälschungen bekannter Produkte. Der Verbraucher kann kaum erkennen, welche chemischen Substanzen enthalten sind.

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Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und riskante Nebenwirkungen sind möglich. Fantasienamen, die suggerieren, dass man nach der Einnahme zum "Super-Lover" mutiert, sollten skeptisch machen. Selbst die Bezeichnung "rein natürliche Wirkstoffe" ist kein Garant für die Verträglichkeit.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Medical Daily
  • Verbraucherzentrale Nordrhein Westfalen
  • www.sciencedirect.com
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