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Marcron gewinnt Wahl in Frankreich: "Für uns Deutsche eine gute Nachricht"


Macron gewinnt Wahl in Frankreich
Roth: Wiederwahl erspart der EU "Zerreißprobe"

Von t-online, dpa, pdi

Aktualisiert am 25.04.2022Lesedauer: 4 Min.
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Macron schlägt Le Pen: Der französische Präsident sprach mit seiner Frau vor seinen Anhängern. (Quelle: reuters)
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Das Aufatmen in Europa ist groß: Emmanuel Macron bleibt Präsident in Frankreich und verhindert einen Wahlsieg der rechtsextremen Marine Le Pen. Die Reaktionen im Überblick.

Kontinuität in Frankreich, Aufatmen in Europa: Die Französinnen und Franzosen haben der Nationalistin und EU-Skeptikerin Marine Le Pen eine Absage erteilt und den Europafreund Emmanuel Macron erneut zu ihrem Präsidenten gewählt. Lesen Sie hier die Ergebnisse der Wahl im Detail.

Die Reaktionen im Überblick:

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), hat die Wiederwahl von Emmanuel Macron als Präsident Frankreichs als Stabilisierung Europas begrüßt. "Ganz Europa und insbesondere Deutschland können aufatmen", sagte Roth den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Montagsausgaben). Mit der Wiederwahl Macrons "bleibt der EU eine Zerreißprobe und den deutsch-französischen Beziehungen eine existenzielle Krise erspart."

Allerdings stehe Macron auch vor einer großen Herausforderung, denn die französische Gesellschaft sei tief gespalten. "Der Glauben vieler Französinnen und Franzosen, dass nicht das vereinte Europa, sondern vor allem der Nationalstaat klassischer Prägung Probleme zu lösen und Menschen zu schützen vermag, ist nach wie vor sehr groß."

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gratulierte Macron und erklärte im Onlinedienst Twitter, die Franzosen hätten "ein starkes Bekenntnis zu Europa gesendet". In einem ungewöhnlichen Schritt hatte Scholz am Donnerstag gemeinsam mit den Regierungschefs Spaniens und Portugals die Franzosen zur Wiederwahl Macrons aufgerufen.

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Am Abend rief Scholz dann Macron an und gratulierte ihm nach Angaben der Bundesregierung "als erster ausländischer Regierungschef persönlich" zu seinem Wahlsieg.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb an Macron: "Ihre Wiederwahl ist auch für uns Deutsche eine gute Nachricht." Macron habe Kurs gehalten und sei einer zunehmend komplexen wirtschaftlichen und internationalen Lage nicht mit vermeintlich einfachen Antworten begegnet. "Damit haben Sie der Demokratie in Frankreich und in Europa einen großen Dienst erwiesen", schrieb Steinmeier.

Freude in Deutschland

Neben Scholz und Steinmeier gratulierten auch zahlreiche deutsche Spitzenpolitiker der Ampel-Koalition und der Union Macron zur Wiederwahl gratuliert. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) sprach am Sonntagabend auf Twitter von einer "guten Nachricht für Europa und für die Fortsetzung der Deutsch-Französischen Freundschaft". "Sicher fällt gerade nicht nur mir ein Stein vom Herzen", twitterte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).

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Der FDP-Vorsitzende und Bundesfinanzminister Christian Lindner sprach von einer "Richtungswahl". "Es ging um grundsätzliche Wertefragen", schrieb er ebenfalls auf Twitter. "Entschieden haben sich die Französinnen und Franzosen für Macron. Damit ist das vereinte Europa die größte Gewinnerin dieser Wahl." CDU-Chef Friedrich Merz erklärte auf dem gleichen Wege, auch Europa habe heute gewonnen. "Jetzt ist ein neuer Anlauf für deutsch-französische Zusammenarbeit möglich und nötig!"

Grünen-Chef Omid Nouripour kombinierte seine Gratulation an Macron mit der Einschätzung, die "Normalisierung extremistischer Diskurse" im französischen Wahlkampf sei eine Mahnung. "Es gilt, mit aller Kraft für Demokratie & Freiheit einzutreten und unsere europäischen Werte zu verteidigen."

Der SPD-Parteivorstand schrieb auf Twitter: "Frankreich hat eine Wahl getroffen. Für Europa und für den Zusammenhalt."

CSU-Chef Markus Söder bewertete Macrons Sieg als "gutes Signal für Europa". "Einigkeit und Zusammenhalt sind gerade in der jetzigen Zeit besonders wichtig. Europa funktioniert nur gemeinsam", schrieb der bayerische Ministerpräsident bei Twitter.

AfD gratuliert Le Pen

Die AfD gratulierte der unterlegenen Le Pen. Parteichef Tino Chrupalla sagte: "Ich gratuliere unserer Partnerin Marine Le Pen zu ihrem starken Ergebnis." Macron habe nur einen "Scheinsieg errungen". Ungarns Regierungschef "Victor Orban und Marine Le Pen stoßen in ihren Ländern auf enorme Zustimmung". "Gemeinsam werden wir den Kontinent Europa verändern", fügte er hinzu.

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Chrupalla hatte die Franzosen drei Tage vor der Wahl aufgerufen, ihre Stimme Marine Le Pen zu geben. Er sagte wörtlich: "Wenn Ihnen die Identität Frankreichs und der soziale Frieden in ihrer Heimat am Herzen liegen, müssen Sie Marine Le Pen wählen."

Erleichterung im westlichen Bündnis

Doch vor allem im westlichen Bündnis zeigt sich deutlich die Erleichterung, dass Macron die Wahl für dich entscheiden konnte. Die US-Regierung gratulierte zur Wiederwahl gratuliert und versprach eine enge Zusammenarbeit. "Ich freue mich darauf, unsere enge Zusammenarbeit fortzusetzen – insbesondere bei der Unterstützung der Ukraine, der Verteidigung der Demokratie und der Bekämpfung des Klimawandels", schrieb US-Präsident Joe Biden am Sonntagabend auf Twitter. Er bezeichnete Frankreich als "Schlüsselpartner".

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Biden und Macron waren in den vergangenen Monaten allerdings nicht immer einer Meinung. So distanzierte sich Macron jüngst von Bidens scharfer Verurteilung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine als "Genozid" und warnte gegen eine rhetorische Eskalation des Konflikts mit Moskau. Außerdem hatte die Entscheidung Australiens, Atom-U-Boote aus den USA zu beziehen und dafür einen Liefervertrag mit Paris aufzukündigen, die Beziehungen mit Washington schwer belastet.

EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Frankreich im Rahmen der derzeitigen französischen EU-Ratspräsidentschaft und um die Herausforderungen in einer zunehmend unsicheren und beunruhigenden Welt anzugehen. Eine starke EU brauche ein starkes Frankreich, schrieb Metsola am Sonntag auf Twitter.

Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gratulierte. "Ich freue mich, unsere gute Zusammenarbeit fortsetzen zu können", schrieb die deutsche Politikerin auf Twitter. "Gemeinsam werden wir Frankreich und Europa voranbringen."

EU-Ratspräsident Charles Michel zeigte sich erleichtert über die Wiederwahl Macrons. "Wir können fünf weitere Jahre auf Frankreich zählen", schrieb der Belgier am Sonntagabend auf Twitter. "In diesen stürmischen Zeiten brauchen wir ein starkes Europa und ein Frankreich, das sich voll und ganz für eine souveränere und strategischere Europäische Union einsetzt." Dazu schrieb Michel: "Herzlichen Glückwunsch, lieber Emmanuel Macron."

Der britische Premierminister Boris Johnson bezeichnete Frankreich als engen Partner seines Landes. "Ich gratuliere zur Wiederwahl als Präsident Frankreichs, Emmanuel Macron", schrieb Johnson am Sonntagabend auf Twitter und hängte seine Glückwünsche auch in französischer Sprache an. "Frankreich ist einer unserer engsten und wichtigsten Verbündeten. Ich freue mich darauf, weiterhin gemeinsam an den Themen zu arbeiten, die unseren beiden Ländern und der Welt am wichtigsten sind."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, rtr und afp
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