t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandInternationale Politik

Rumänien hat gewählt: Rechtspopulist George Simion erklärt sich zum Sieger


Trotz Rückstands in den Prognosen
Rechtsextremer will die Rumänien-Wahl gewonnen haben

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 18.05.2025 - 23:11 UhrLesedauer: 2 Min.
Der rechtspopulistische George Simion hat die Präsidentschaftswahl in Rumänien deutlich verloren.Vergrößern des Bildes
Der rechtspopulistische George Simion hat die Präsidentschaftswahl in Rumänien deutlich verloren. (Quelle: IMAGO/VLAD BEREHOLSCHI)
News folgen

Nicușor Dan hat laut Prognosen die Präsidentschaftswahl in Rumänien gewonnen. Sein rechtspopulistischer Gegenkandidat Simion liegt in den Prognosen zwar sechs Prozent hinter ihm, erklärt sich aber trotzdem zum Wahlsieger.

Der rechtspopulistische Präsidentenkandidat in Rumänien, George Simion, hat sich vor dem Ende der Auszählung zum Sieger der entscheidenden Stichwahl erklärt. "Wir sind die klaren Gewinner dieser Wahl. Wir beanspruchen diesen Sieg im Namen des rumänischen Volkes", rief Simion vor laufenden TV-Kameras seinen Anhängern in Bukarest nach Schließung der Wahllokale zu. Ähnlich äußerte sich Simion bei Facebook und auf dem Kurznachrichten-Portal X.

Dabei lag nach Auszählung der Stimmen in rund 88 Prozent der Wahllokale sein proeuropäischer Widersacher Nicușor Dan bei 53,51 Prozent der Stimmen; Simion nur bei 46,49 Prozent. Das teilte das Zentrale Wahlbüro in Bukarest mit. Auch Nachwahlbefragungen zweier Meinungsforschungsinstitute hatten Dan auf Platz eins gesehen.

Simion erklärte allerdings unmittelbar nach Bekanntgabe erster Ergebnisse, nach seinen Zahlen habe er 400.000 Stimmen Vorsprung vor Dan. Es sei klar, dass er der Wahlsieger sei.

Dan ist ein entschiedener Befürworter der EU und der Nato. Er hat erklärt, Rumäniens Unterstützung für die Ukraine sei für die eigene Sicherheit angesichts der wachsenden russischen Bedrohung unerlässlich. Simion gilt als rechtsextremer Euroskeptiker. Er hatte die erste Wahlrunde gewonnen. Das hatte zum Zusammenbruch einer prowestlichen Koalitionsregierung geführt, was wiederum erhebliche Kapitalabflüsse aus dem Land ausgelöst hatte.

Simeon ist Trump-Fan

Bereits vor den Wahlen hatte Simion den Behörden Versuche des Wahlbetrugs unterstellt, ohne Beweise vorzulegen. Das Nachrichtenportal "g4media.ro" berichtete unter Berufung auf ungenannte Quellen innerhalb von Simions Partei AUR, dass dort Pläne zur Anfechtung der Wahl im Gange seien, sollte ihr Kandidat offiziell zum Verlierer erklärt werden. Im Laufe des Abends werden nur Teil-Auszählungsergebnisse veröffentlicht. Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl Anfang Mai stand das Endergebnis am Morgen danach fest.

Der Nato- und EU-Mitgliedstaat Rumänien steckt seit Monaten in einer politischen Krise. Im November hatte der zuvor weitgehend unbekannte Rechtsradikale und pro-russische Călin Georgescu überraschend die erste Runde der Präsidentenwahl gewonnen. Das Verfassungsgericht erklärte den Urnengang jedoch wegen des Verdachts auf Wahleinmischung Russlands für ungültig, Georgescu wurde von der Wahl ausgeschlossen. An seiner Stelle trat nun Simion als Kandidat des rechten Lagers an.

Der 38-jährige lehnt Militärhilfen für das von Russland angegriffene Nachbarland Ukraine ab, auch fordert er die territoriale Wiederherstellung innerhalb der Grenzen Großrumäniens – das ehemalige Königreich (1881 bis 1947) umfasste vor dem Zweiten Weltkrieg auch Moldau und Teile Bulgariens und der Ukraine. Nach Einschätzung von Beobachtern dürfte Simion Rumänien isolieren, private Investitionen könnten zum Erliegen kommen und die Nato-Ostflanke destabilisieren.

Im Gegensatz zum als noch radikaler eingeschätzten Georgescu hatte Simion zwar bisweilen auch Russland kritisiert, gleichzeitig wetterte er jedoch gegen Brüssel und war voll des Lobes für die US-Republikaner. Der selbsterklärte Fan von US-Präsident Donald Trump hatte wiederholt gesagt, der erste "Maga-Präsident" Rumäniens werden zu wollen und das Land immer an erster Stelle zu sehen. Er spielte damit auf Trumps Slogan "Make America Great Again" ("Macht Amerika wieder großartig") an. Auch wolle er mit weiteren Staaten ein "Maga-Bündnis" innerhalb der EU gründen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom