Newsblog zur Lage in Nahost Israel greift Standorte von ballistischen Raketen im Iran an
Der Iran und Israel setzen ihre Angriffswellen fort. Erneut schrillen in Tel Aviv die Warnsirenen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Israels Militär: Neuer Raketenangriff aus dem Iran
- Israel meldet Angriffe auf Standorte von Boden-Boden-Raketen im Zentrum des Iran
- Trump offen für Putin als Vermittler im Israel-Iran-Krieg
- Iran schließt offenbar Gespräche unter Beschuss aus
- Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet
- Merz: Israel hat Deutschland um Hilfe gebeten
- Israels Armee: In der Nacht mehr als 80 Ziele in Teheran angegriffen
- Israel: Haben noch umfangreiche Liste an Zielen im Iran
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Israels Militär: Neuer Raketenangriff aus dem Iran
Das israelische Militär meldet einen weiteren Raketenangriff aus dem Iran. Live-Aufnahmen der Nachrichtenagentur Reuters zeigten mehrere Raketen über Tel Aviv. Augenzeugen berichteten gegenüber Reuters von mehreren Explosionen über Jerusalem.
Israel meldet Angriffe auf Standorte von Boden-Boden-Raketen im Zentrum des Iran
Israel hat nach eigenen Angaben am frühen Montagmorgen Standorte von Boden-Boden-Raketen im Iran bombardiert. Bei den Angriffen würden Ziele im Zentrum des Landes ins Visier genommen, teilte die israelische Armee im Onlinedienst X mit. "Wir gehen aus unserem Luftraum und aus dem iranischen Luftraum gegen diese Bedrohung vor." Am Sonntagabend hatte die israelische Armee bereits Angriffe auf dutzende Ziele im Westen des Iran gemeldet, wo Boden-Boden-Raketen stationiert sein sollen.
Trump offen für Putin als Vermittler im Israel-Iran-Krieg
US-Präsident Donald Trump ist offen für die Idee, dass Kremlchef Wladimir Putin im Krieg zwischen Israel und dem Iran als Vermittler agieren könnte. "Ich wäre offen dafür", sagte Trump dem Fernsehsender ABC dazu. Putin habe ihn deswegen angerufen. "Wir hatten ein langes Gespräch darüber. Wir haben mehr darüber gesprochen als über seine Situation." Russlands Präsident hatte sich nach Angaben des Kremls in einem Telefonat mit Trump am Samstag selbst als Vermittler im Konflikt zwischen Israel und dem Iran angeboten.
Russland hat enge Beziehungen zum Iran und hatte sich bereits bei den Verhandlungen der USA zu Teherans umstrittenen Atomprogramm für eine mögliche Vermittler-Rolle ins Gespräch gebracht. Putin führt seit mehr als drei Jahren selbst einen Krieg gegen das Nachbarland Ukraine und hat bislang trotz aller Appelle Trumps verweigert, sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für Friedensgespräche an einen Tisch zu setzen. Es gab bislang zwar Gespräche zwischen Vertretern beider Länder, eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg ist aber nicht in Sicht.
Uran-Anlage im Iran könnte implodieren
Ein israelischer Beamter hat gegenüber dem "Wall Street Journal" geäußert, dass die unterirdische Urananreicherungsanlage Natanz im Iran möglicherweise durch israelische Angriffe beschädigt wurde und implodieren könnte. Der Beamte betonte, dass weitere Untersuchungen notwendig seien, um die genauen Umstände zu klären.
Iran schließt offenbar Gespräche unter Beschuss aus
Der Iran hat jegliche Verhandlungen während des laufenden israelischen Großangriffs ausgeschlossen. Die Regierung in Teheran habe gegenüber den Vermittlern Katar und Oman deutlich gemacht, dass sie "nicht verhandelt, während sie angegriffen wird", sagte ein mit den Atomverhandlungen vertrauter Beamter am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Erst "wenn der Iran seine Antwort auf die israelischen Präventivschläge abgeschlossen hat", könne es zu ernsthaften Gesprächen kommen.
Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet
Israel hat bei einem weiteren militärischen Angriff erneut hochrangige Vertreter des iranischen Staatsapparats getötet. Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim bestätigte am Abend den Tod des Chefs des Geheimdienstes der Revolutionsgarden, Mohammed Kasem, und seines Stellvertreters Hassan Mohaghegh. Sie seien durch israelische Angriffe auf Teheran am Sonntag getötet worden.
Man habe "den Chef des Geheimdienstes und dessen Stellvertreter in Teheran gekriegt", hatte auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dem US-Sender Fox News zuvor gesagt. Auf die Frage des Interviewers, ob ein Ziel der israelischen Angriffe auch der Sturz der iranischen Führung sei, antwortete Netanjahu: "Es könnte sicherlich das Ergebnis sein. Das iranische Regime ist sehr schwach." Eine Mehrheit der Iraner würde sie gerne loswerden, meinte er. "Die Entscheidung, sich aufzulehnen, liegt beim iranischen Volk."
Iran droht: Israel wird "nicht mehr bewohnbar" sein
Der Iran hat Israel erneut mit massiver Vergeltung gedroht. Die "verheerende Reaktion der mutigen iranischen Kämpfer" auf Israels Angriffe werde ganz Israel betreffen, sagte der Armeesprecher Resa Sajjad am Sonntag in einer Fernsehansprache. Er rief die Menschen dazu auf, Israel zu verlassen, denn es werde "in Zukunft mit Sicherheit nicht mehr bewohnbar sein". Auch Schutzräume böten keine Sicherheit mehr.
Iran feuert weitere Raketen auf Israel
Der Iran hat erneut Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. In Teilen Israels wurde Raketenalarm aufgelöst, Menschen flüchteten sich in Bunker. In Tel Aviv und Jerusalem waren Explosionen zu hören. Das berichteten Reuters-Reporter. Die iranischen Streitkräfte forderten im Fernsehen die Bewohner Israels auf, zu ihrer Sicherheit "kritische Gebiete" zu verlassen.
Chamenei töten? Netanjahu dementiert Medienberichte
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Berichte zur geplanten Tötung von Irans Oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei zurückgewiesen. Zuvor hatte unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei US-Regierungsvertreter berichtet, Israel habe den USA im Rahmen der Militäroperation "Rising Lion" mitgeteilt, Chamenei töten zu können. US-Präsident Donald Trump habe dieses Angebot jedoch abgelehnt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Gazastreifen: Zahl der Toten steigt
Im Gazastreifen hat sich am Sonntag die Zahl der Toten durch israelisches Feuer nach palästinensischen Angaben auf mindestens 41 erhöht. Mindestens fünf Menschen seien erschossen und Dutzende verletzt worden, als sie sich Posten der umstrittenen Hilfsorganisation GHF näherten, berichten Mediziner.
Zudem seien bei einem Luftangriff auf die Stadt Beit Lahija im Norden des Palästinenser-Gebiets sieben Menschen ums Leben gekommen. In Nuseirat sei ein Haus getroffen worden, mindestens elf Menschen verloren demnach ihr Leben. Auch an anderen Orten seien Menschen durch israelische Luftangriffe gestorben. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Stellungnahme.
Israel greift Ölministerium und Polizei des Iran an
In der iranischen Hauptstadt Teheran sind Medienberichten zufolge zentrale Einrichtungen und Behörden zum Ziel israelischer Luftangriffe geworden – darunter das Ölministerium und die Polizeidirektion. Augenzeugen berichteten zudem am Sonntag von viel Verkehr und Staus in den Straßen, weil viele Menschen die Stadt zu verlassen versuchen.
Die Nachrichtenagentur Tasnim verbreitete zudem Bilder von Häusern in Trümmern und Einsätzen von Rettungskräften und berichtete von einem Angriff auf Wohngebiete und ein Studentenwohnheim mit Verletzten.
Auch aus der Stadt Maschhad weit im Osten wurden erneut Angriffe gemeldet, auch in der Nähe eines Flughafens. Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in Maschhad auf einem Flughafen ein iranisches Tankflugzeug angegriffen.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP