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Angriff der Hamas auf Israel: Woher erhalten die Terrorgruppen ihre Raketen?


Angriff auf Israel
Woher die Terrorgruppen ihre Raketen erhalten

Von t-online
Aktualisiert am 08.10.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0307377745Vergrößern des BildesRakete über Gaza-Stadt: Israel wurde aus dem Gebiet am Samstag mit mehreren Tausend Raketen beschossen. (Quelle: Mahmoud Issa / SOPA Images/imago images)
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Der Gazastreifen gilt als ein abgeschirmtes und streng kontrolliertes Gebiet. Trotzdem werden Terrorgruppen wie die Hamas mit zahllosen Raketen ausgerüstet. Wie kann das sein?

Es ist der schwerste Angriff seit Jahrzehnten: Die islamistische Hamas hatte am Samstag von Gaza aus überraschend einen Großangriff gegen Israel begonnen. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Palästinenserorganisation feuerte mehr als 3.000 Raketen auf Israel ab. Gleichzeitig drangen am Samstagmorgen bewaffnete Terroristen über Land, See und Luft nach Israel vor. Die wichtigsten Ereignisse lesen Sie in unserem Newsblog.

Dass Israel aus dem Gazastreifen mit Raketen beschossen wird, ist grundsätzlich keine Neuigkeit: In der Region gibt es zahlreiche Staaten und Gruppierungen, die sich der Zerstörung des Staates verschrieben haben. Die extrem hohe Zahl der abgefeuerten Raketen hat allerdings nicht nur die israelischen Sicherheitsbehörden überrascht – und die Frage aufgeworfen: Woher erhalten Terrorgruppen wie die Hamas oder der Islamische Dschihad ihre Waffen?

Produktion aus eigener Hand

Grundsätzlich werden die Zugänge zum Gazastreifen streng kontrolliert, sodass auf legalem Weg kaum Waffen oder Bauteile in das Gebiet gelangen können. Doch die Hamas hat sich über Jahre ein verzweigtes System aus Tunneln aus Ägypten aufgebaut und auch Schmuggelrouten über das Mittelmeer. Zudem sind die Terrororganisationen in der Lage, die Geschosse mittlerweile selbstständig in Gaza zu produzieren. "Die waren am Anfang extrem primitiv, aber mittlerweile hat man im Gazastreifen eine fortschrittliche Raketenindustrie aufgebaut", sagte der Sicherheitsexperte Fabian Hinz dem "Spiegel" 2021, nachdem Israel von einer Angriffswelle von mehr als 2.000 Raketen erschüttern worden war.

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Doch wer liefert die Waffen? Als Hauptunterstützer der Terrorgruppen gilt der Iran. Der Hamas-Führer, Yahya Sinwar, machte das unter anderem 2019 bei einer großen Versammlung deutlich. "Ohne die Unterstützung des Iran hätten wir diese Fähigkeiten nicht gehabt", sagte der Führer der Terrorgruppe laut einem Bericht der "New York Times".

Vorräte für zehn Jahre?

Die Reichweiten der Raketen liegen laut Hinz weit auseinander: Die gängigsten Modelle sollen eine Reichweite von fünf bis zehn Kilometern besitzen, allerdings sollen zum Arsenal der Terroristen auch Raketen mit Reichweiten von bis zu 250 Kilometern zählen.

Zum Vergleich: Die zuletzt viel diskutierten US-Kurzstreckenraketen ATACMS, die die Ukraine vehement für ihren Kampf gegen Russland fordert, kommen je nach Bauart auf Reichweiten von bis zu 300 Kilometern. Die Taurus-Marschflugkörper der Bundeswehr können Ziele aus bis zu 500 Kilometern Entfernung treffen.

Für die Produktion der Raketen aus dem Gazastreifen würden auch Bauteile genutzt, die ansonsten nicht für Rüstungsgüter genutzt werden. Ein Beispiel etwa Wasserrohre. "Es gibt dort genug, um in den kommenden zehn Jahren Raketen herzustellen", sagte Sinwar 2019. Wie genau die Terrorgruppen allerdings ein Arsenal von mehreren Tausend Raketen für ihren Großangriff anhäufen konnten, dürfte nicht nur die israelischen Sicherheitsbehörden in den kommenden Wochen beschäftigen.

Verwendete Quellen
  • nytimes.com: "Gaza’s Rockets: A Replenished Arsenal That Vexes Israel" (englisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • spiegel.de: "Angriff mit "Kamikaze-Drohnen"" (kostenpflichtig)
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