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Reaktion von Russland: Vier deutsche Diplomaten ausgewiesen


Spannungen mit Russland
Moskau weist vier deutsche Diplomaten aus

Von afp, dpa
Aktualisiert am 30.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Putin: Der russische Präsident revanchiert sich für die westlichen Strafmaßnahmen.Vergrößern des BildesWladimir Putin: Der russische Präsident revanchiert sich für die westlichen Strafmaßnahmen. (Quelle: Anatoly Maltsev/POOL EPA/ap-bilder)
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Russland hat seine Drohung wahr gemacht und zahlreiche westliche Diplomaten des Landes verwiesen. Die Begründung bekam der deutsche Botschafter schriftlich überreicht.

Die russische Regierung hat vier deutsche Diplomaten zum Verlassen des Landes aufgefordert. Dies teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Mit der Ausweisung reagiert Russland auf einen entsprechenden Schritt der Bundesregierung nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal in Großbritannien.

Die Nachricht aus Moskau sei nicht überraschend gekommen, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas. "Wir hatten die Entscheidung zur Ausweisung der russischen Diplomaten nicht leichtfertig getroffen. Unsere Reaktion im Fall Skripal war als politisches Signal notwendig und angemessen." Dennoch betonte er: "Auch in der aktuellen Lage bleiben wir zu einem Dialog mit Russland bereit und werden für die europäische Sicherheit und eine konstruktive Zukunft der Beziehungen zwischen unseren Ländern arbeiten."

Das Außenministerium in Moskau hatte den Botschaftern verschiedener Länder eine Protestnote überreicht, in der die Gegenmaßnahmen mitgeteilt wurden. Die Sanktionen seien die Antwort auf die Ausweisungen russischer Diplomaten, die "unfreundschaftliche Handlungen gegenüber Russland" seien, teilte das russische Außenministerium mit.

Aufruf zur Zusammenarbeit im Fall Skripal

Auch der deutsche Botschafter Rüdiger von Fritsch wurde in das Außenministerium in Moskau einbestellt. "Es bleibt Deutschlands Interesse, ein gutes Verhältnis mit Russland zu haben. Wir bleiben offen für den Dialog", sagte von Fritsch im Anschluss an das Treffen.

Er habe auch die Gelegenheit genutzt, Russland zur Zusammenarbeit bei der Aufklärung des Giftanschlags aufzurufen. "Angesichts der schlimmen Vorfälle von Salisbury ist es an der russischen Regierung, alles zu unternehmen, Klarheit und Transparenz zu schaffen und berechtigte offene Fragen zu beantworten", sagte der Botschafter.

Die britische Vertretung habe einen Monat Zeit, um die Zahl der Mitarbeiter zu reduzieren, hieß es aus Moskau. Sie solle dann der Zahl der russischen Botschaftsmitarbeiter in London entsprechen. Polen muss nach Angaben aus Warschau binnen einer Woche vier Diplomaten abziehen, Finnland und Lettland verlieren den jeweiligen Außenministerien zufolge je einen Diplomaten in Moskau. Drei litauische und jeweils zwei italienische sowie niederländische Diplomaten müssen ebenfalls gehen.

Moskau weist Anschuldigungen zurück

Der Schlagabtausch ist Teil des Konfliktes um den vergifteten Ex-Agenten Skripal und seiner Tochter Julia in Großbritannien. Die britischen Ermittler gehen davon aus, dass beide mit dem in der früheren Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok vergiftet wurden. London bezichtigt daher den Kreml als Drahtzieher des Anschlags. Moskau weist diese Anschuldigungen vehement zurück.

Russland sei zu der diplomatischen Reaktion gezwungen gewesen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem Interview. "Wir haben den diplomatischen Krieg nicht begonnen." Russland bleibe aber weiterhin offen für gute Beziehungen zu den Ländern, sagte Peskow.

Moskau reagierte auf die Entscheidung von rund 25 Staaten sowie der Nato, mehr als 140 russische Diplomaten des Landes zu verweisen. Auch Deutschland hatte vier Russen zu unerwünschten Personen erklärt. Der Kreml hatte bereits angekündigt, dass es ähnliche Maßnahmen geben werden. Am Donnerstagabend hatte Russland bereits die Ausweisung von 60 US-Diplomaten und die Schließung des US-Konsulats in St. Petersburg angekündigt. Bereits wenige Stunden später begannen Mitarbeiter, das Konsulat zu räumen.

Verwendete Quellen
  • AFP, dpa
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