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Donald Trump bei US-Vorwahlen: Diese Republikaner könnten ihn schlagen


Kampf der Republikaner beginnt
Alle gegen Trump: Das sind seine Gegner

  • Bastian Brauns
Von Bastian Brauns

Aktualisiert am 23.08.2023Lesedauer: 11 Min.
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Immer gegen das System: Donald Trump sucht sich eine Sonderrolle (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Immer gegen das System: Donald Trump sucht sich eine Sonderrolle (Archivbild). (Quelle: REBA SALDANHA)

Die Präsidentschaftsdebatten der Republikaner beginnen. Die Schar der Kandidaten ist groß. Wie stehen ihre Chancen gegen den Favoriten Donald Trump? Ein Überblick.

Bastian Brauns berichtet aus Washington

Wird Donald Trump im Jahr 2024 wieder zum US-Präsidenten gewählt? Die Antwort auf diese Frage hängt ganz entscheidend auch vom Wahlkampf ab. Und der beginnt am 23. August 2023 mit der ersten Fernsehdebatte der republikanischen Präsidentschaftskandidaten.

Zwar liegt der aussichtsreichste Anwärter auf das Amt in den Umfragen schon jetzt sehr weit vorne: Mehr als die Hälfte der republikanischen Wähler würde aktuell für Donald Trump stimmen. Vermutlich hat er auch deshalb seine Teilnahme an diesem ersten Aufeinandertreffen abgesagt. Er demonstriert damit seine Überlegenheit. Aber gerade die US-Fernsehdebatten haben ihre eigenen Gesetze, wie etwa der US-Experte für diese Debatten, der Journalismus-Professor Alan Schroeder, sagt. Das Interview mit ihm können Sie hier nachlesen.

Die möglichen Dynamiken und Umschwünge in der Wählergunst lassen sich kaum vorhersagen. Doch wer sind die neun aussichtsreichsten und interessantesten Kandidaten der Republikaner? Wofür stehen sie politisch? Und wie finanzieren sie sich? Ein Überblick:

Der Pate

  • Donald John Trump

Seit rund einem Jahrzehnt hat Donald Trump die "Grand Old Party" (GOP), wie die Republikaner auch genannt werden, im Griff und kann dabei vor allem auf den großen Rückhalt der Parteibasis bauen. In allen relevanten Umfragen liegt der ehemalige US-Präsident mit weitem Abstand vorne. Die inzwischen vier großen laufenden Anklagen gegen ihn konnten seiner Popularität bislang nichts anhaben. Im Gegenteil, das Spendenaufkommen für ihn nahm mit jedem weiteren Prozess zu. Als Entertainer und Medienprofi weiß Trump die Massen zu begeistern.

Gefährlich werden könnten ihm die Verfahren trotzdem, denn sie kosten auch einen Milliardär Zeit, Geld und Nerven. Schlecht für Trump sind außerdem seine vergangenen politischen Niederlagen gegen Joe Biden. So setzten sich etwa in den vergangenen Zwischenwahlen die von ihm favorisierten Kandidaten nicht wie erwartet durch. Die viel beschworene "rote Welle" der Republikaner blieb aus. Seine Lüge von der gestohlenen Wahl zieht zwar bei seinen Anhängern, aber nicht unbedingt bei wichtigen Wechselwählern.

Alter: 77
Geburtsort: New York City, New York
Berufsausbildung: keine, Geschäftsmann, Gründer und Erbe
Privatvermögen: 2,5 Milliarden Dollar (geschätzt von Forbes)
Aktuelles Amt: keines
Bisherige Ämter: Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (2017-2021)
Höchstes Amt: Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (2017-2021)
Kinder: 5

Politische Positionen: "America First" ist Trumps Wahlspruch für eine erzkonservative, ziemlich sprunghafte und isolationistisch Politik, die sich außenpolitisch gegen weitgehende und verlässliche Bündnisverpflichtungen richtet.
Verfügbare Spendengelder: mehr als 22 Millionen Dollar (Stand August 2023)
Stärken: starker Rückhalt in der Parteibasis, hohes Spendenaufkommen, populistische Rhetorik, Bekanntheit, ehemaliger Amts- und Titelbonus, großes Netzwerk, starke Medienpräsenz
Schwächen: extrem polarisierend, vier laufende Gerichtsverfahren, impulsiv, politische Niederlagen


Der Verfolger

  • Ronald Dion "Ron" DeSantis

Vom Ziehsohn zum Verräter – so stellt Donald Trump den Gouverneur von Florida am liebsten dar. Ron DeSantis ist sein gefährlichster innerparteilicher Konkurrent. Trump lässt darum keine Gelegenheit aus, gegen seinen Verfolger auszuteilen. DeSantis' wichtigster Bonus ist sein fulminanter Wahlsieg, der ihn 2022 im Amt mit einer satten Mehrheit bestätigt hat. Während Trump als Zugpferd bei den Zwischenwahlen enttäuschte, kann DeSantis auf seine erfolgreich umgesetzt konservative Agenda in Florida verweisen. Das bringt ihm landesweite Bekanntheit und zahlreiche Spender ein.

Oftmals wird DeSantis nachgesagt, nicht über ausreichend Charisma zu verfügen. Trotz seines extrem rechtskonservativen Programms kann er bislang kaum Trump-Anhänger überzeugen, zugleich verschreckt er damit die Moderaten. In seinem Wahlkampf geschahen bereits zahlreiche Fehler, weshalb er einen Großteil seines Teams austauschen musste. Schon der Start seiner Kampagne, gemeinsam mit Elon Musk auf Twitter, war ein technisches Fiasko, was ihm den Spitznamen Ron DeSaster eintrug.

Alter: 44
Geburtsort: Jacksonville, Florida
Berufsausbildung: Anwalt
Privatvermögen: rund 1 Million Dollar
Aktuelles Amt: Gouverneur von Florida seit 2019
Bisherige Ämter: US-Kongressabgeordneter (2013-2018), Gouverneur von Florida seit 2019
Höchstes Amt: Gouverneur von Florida
Kinder: 3

Politische Positionen: Der Titel von DeSantis Kampagne lautet "Never Back Down". Gemeint ist damit, dass er sich niemals einer linken Ideologie, die er "Wokeness" nennt, beugen wird. Seinen Bundesstaat Florida sieht er als Experimentierfeld, "where woke comes to die", wo "woke" also vernichtet wird. Seine Politik richtet sich insbesondere gegen spezielle Aufklärung zu Minderheiten-Themen wie Schwulen-, Lesben- und Transsexuellen-Rechte oder Rassismus-Prävention. Seine Agenda ist eindeutig rechtskonservativ.
Verfügbare Spendengelder: mehr als 12 Millionen Dollar (Stand August 2023)
Stärken: landesweite Bekanntheit, junges Alter, politische Erfolge, Regierungserfahrung und Gesetzgebungskompetenzen, hohes Spendenaufkommen, parteiinterne Unterstützer
Schwächen: zu viele Fehler im Wahlkampf, misslungene Ankündigung seiner Kandidatur, sehr polarisierend, fehlender Charme und Witz, verbrennt viel Geld im Wahlkampf


Der Geschmeidige

  • Timothy Eugene "Tim" Scott

Er stellt sich gern als Mann aus einfachen Verhältnissen und als gläubiger Christ dar. Als einziger schwarzer US-Senator der Republikaner in Washington ist Tim Scott auch der einzige schwarze Präsidentschaftskandidat seiner Partei. Donald Trump hält große Stücke auf ihn, was daran liegen mag, dass Tim Scott den ehemaligen Präsidenten partout nicht kritisiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass er auf das Amt des Vize-Präsidenten unter Donald Trump oder auf einen anderen Kabinettsposten spekuliert, ist hoch.

Manche sehen in Tim Scott eine Art Feigenblatt für eine trotzdem rassistisch geprägte politische Agenda der Republikaner. Tatsächlich könnte der US-Senator bei schwarzen Wählern punkten und diese, für die Demokraten traditionell wichtigeren Stimmen einsammeln. Er verfügt bereits jetzt über ein beeindruckendes Spendenaufkommen. Von ihm wird in jedem Fall noch zu hören sein.

Alter: 57
Geburtsort: Charleston, South Carolina
Berufsausbildung: Versicherungsberater
Privatvermögen: rund 4 Millionen Dollar
Aktuelles Amt: US-Senator (seit 2013)
Bisherige Ämter: US-Kongressabgeordneter (2011-2013), US-Senator seit 2013
Höchstes Amt: US-Senator seit 2013
Kinder: keine

Politische Positionen: erzkonservativ, gegen liberale Abtreibungsgesetze, gegen die gleichgeschlechtliche Ehe, für Steuersenkungen. Politische Differenzen mit Trump? "Wahrscheinlich überhaupt nicht viele", sagte Tim Scott dem Fox-News-Moderator Sean Hannity. "Ich bin so dankbar, dass wir Präsident Trump im Amt hatten."
Verfügbare Spendengelder: mehr als 21 Millionen Dollar (Stand August 2023)
Stärken: Loyalität zu Trump, Herkunft, politische Erfolge und Erfahrung auf Bundesebene, hohes Spendenaufkommen, Angehöriger einer ethnischen Minderheit
Schwächen: ledig, kinderlos, noch immer relativ unbekannt, zu wenige Kanten

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Der Standhafte

  • Michael Richard "Mike" Pence

Teilnehmer des Mobs vor dem US-Kapitol wollten Mike Pence am 6. Januar am liebsten aufhängen, weil er die Wahl Joe Bidens nicht wie von Donald Trump gewünscht unterbrochen hatte. Als Vize-Präsident kam ihm verfassungsgemäß die Rolle zu, vor dem Kongress den Wahlsieger auszurufen. Bis heute gilt der Trump einst treu ergebene Vize-Präsident darum einem großen Teil der Parteibasis als Verräter. Für Mike Pence ist die eigene Kandidatur eine Frage der Ehre. Der evangelikale Christ inszeniert sich als Bewahrer der US-Verfassung. Am Ende will er wohl vor allem auf der richtigen Seite in den Geschichtsbüchern stehen.

Denn eine erfolgreiche Kandidatur gilt als nahezu ausgeschlossen. Das Spendenaufkommen von Pence ist bislang extrem gering. Er hat eigentlich wenig zu verlieren. Umso bemerkenswerter sind seine lediglich schwachen Attacken gegen Donald Trump. Es bleibt bei seinem Mantra, er habe sich für die Verfassung und gegen den Präsidenten entschieden.

Alter: 64
Geburtsort: Columbus, Indiana
Berufsausbildung: Anwalt
Privatvermögen: rund 4 Millionen Dollar (geschätzt von Forbes)
Aktuelles Amt: keines
Bisherige Ämter: US-Kongressabgeordneter (2001-2013), Gouverneur von Indiana (2013-2017), Vize-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (2017-2021)
Höchstes Amt: Vize-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (2017-2021)
Kinder: 3

Politische Positionen: erzkonservative Positionen, mit denen Mike Pence bei seinen evangelikalen Anhängern punkten kann. Gegen LGBTQI-Rechte, gegen Abtreibung, gegen Stammzellenforschung. Seinen Spruch "Ich bin Christ, Konservativer und Republikaner, und zwar genau dieser Reihenfolge", sagt er bei fast jedem politischen Auftritt.
Verfügbare Spendengelder: mehr als 1 Million Dollar (Stand August 2023)
Stärken: beliebt bei der evangelikalen Parteibasis, Bekanntheit, Verfassungstreue, langjährige politische Erfahrung und Erfolge
Schwächen: verhasst bei Trumps großer Anhängerschaft in der Partei, geringes Spendenaufkommen, fehlendes Charisma


Der Agitator

  • Vivek Ganapathy Ramaswamy

Ein paar Dinge hat Vivek Ramaswamy mit Donald Trump vor dessen erster Kandidatur gemeinsam: Er hatte noch nie ein politisches Amt inne, er ist ein vermögender Geschäftsmann, und er bedient sich einer extrem populistischen Rhetorik. Nicht ohne Grund wird er in den Medien bereits als "neuer Trump" mit "America First 2.0"-Agenda beschrieben. Mit 38 Jahren ist der Sohn indischer Einwanderer der mit Abstand jüngste Kandidat der Republikaner.

In Umfragen holt er seit Bekanntgabe seiner Kandidatur immer weiter auf. Aktuell liegt er mit rund 7 Prozent sogar auf Platz 3 hinter Ron DeSantis. Ähnlich wie Donald Trump will er die Regierungsinstitutionen radikal umbauen, eine große Anzahl von FBI-Beamten entlassen und einen angeblichen "Deep State" damit zerstören. Er bedient damit Verschwörungsgläubige, die behaupteten, das Land werde von geheimen Machtnetzwerken unterwandert und in Wahrheit regiert. Ramaswamy leugnet den menschengemachten Klimawandel und sieht sich ähnlich wie Ron DeSantis im Kampf gegen eine "woke" Ideologie von Linksradikalen, von der die USA befreit werden müsse.

Alter: 38
Geburtsort: Cincinnati, Ohio
Berufsausbildung: keine, Geschäftsmann, Gründer
Privatvermögen: mehr als eine Milliarde Dollar (geschätzt von Forbes)
Aktuelles Amt: keines
Bisherige Ämter: keine
Höchstes Amt: keines
Kinder: 2

Politische Positionen: extrem rechtskonservativ bis verschwörungsideologisch und gegen staatliche Regulierungen. Das politische Weltbild von Vivek Ramaswamy kommt in diesem Zitat gut zum Ausdruck: "Amerika ähnelt sich selbst immer weniger und ähnelt eher einer bastardisierten Version des europäischen Modells von sozialem Fortschritt, in dem Elitemanager Hand in Hand mit der Regierung zusammenarbeiten, um das zu tun, was sie für das Beste für die Gesellschaft halten." Zuletzt zweifelte Ramaswamy an, dass die Terroranschläge vom 11. September 2001 sich wirklich so zugetragen haben sollen, wie es von den Behörden vermittelt wurde.
Verfügbare Spendengelder: mehr als 9 Millionen Dollar (Stand August 2023)
Stärken: keine politische Vorbelastung, Inszenierung als unabhängiger Selfmade-Millionär, rechtspopulistische Agenda, keine Kritik an Trump
Schwächen: keine politische Erfahrung, sein hinduistischer Glaube wird mit Argwohn betrachtet


Die Diplomatin

  • Nimrata "Nikki" Randhawa Haley

Nikki Haley ist bei den Republikanern das Paradebeispiel für Unentschiedenheit. Die Wählerinnen und Wähler wissen bei Trumps kurzzeitiger Chef-Botschafterin bei den Vereinten Nationen bis heute nicht wirklich, auf welcher Seite sie eigentlich steht. Zwar wagt sie sich einerseits mit zaghafter Kritik an Trump hervor. Die erschöpft sich aber weitgehend darin, zu sagen, es sei Zeit für eine neue Generation.

Haley bringt zwar als einzige Frau eine gewisse Frische ins Kandidatenfeld. Ihre Zeit als Gouverneurin von South Carolina liegt aber schon eine ganze Weile zurück. Von landesweiter Bekanntheit ist sie derzeit noch weit entfernt. Womöglich kann sie in den TV-Debatten noch Boden gut machen und sich zumindest für einen Kabinettsposten empfehlen.

Alter: 51
Geburtsort: Bamberg, South Carolina
Berufsausbildung: Anwältin
Privatvermögen: rund 2 Millionen Dollar
Aktuelles Amt: keines
Bisherige Ämter: Gouverneurin von South Carolina (2011-2017), UN-Botschafterin der Vereinigten Staaten von Amerika (2017-2018)
Höchstes Amt: Gouverneurin von South Carolina (2011-2017)
Kinder: 2

Politische Positionen: konservative Positionen, mit denen sie immer versucht, einen Mittelweg zu finden. Nikki Haley sagt etwa über den Klimawandel: "Ich glaube schon, dass der Klimawandel real ist. Und ich denke, dass er etwas ist, mit dem wir uns befassen müssen. Aber ich denke auch, dass es eine Balance sein muss."
Verfügbare Spendengelder: mehr als 6 Millionen Dollar (Stand August 2023)
Stärken: einzige weibliche Kandidatin, erfolgreiche politische Karriere, Regierungserfahrung
Schwächen: zu wenig Rückhalt in der Partei, zu wenig Alleinstellungsmerkmale


Der Angreifer

  • Christopher James "Chris" Christie

Der bislang mutigste Republikaner ist Chris Christie. So deutlich wie er tritt keiner der übrigen Kandidaten Donald Trump entgegen. Die gnadenlosen Abrechnungen des ehemaligen Gouverneurs von New Jersey machen ihn zu Donald Trumps Hassobjekt Nummer eins. Der Ex-Präsident überzieht Christie seit Monaten mit verächtlichen Beschimpfungen, die vor allem seinem Körpergewicht gelten. Trumps Strategie von Einschüchterungsversuchen lässt sich an Christies Beispiel live mitverfolgen.

Im Kandidaten-Rennen gilt Chris Christie als weitgehend chancenlos. Interessant für die Dynamik der Debatten ist er aufgrund seiner Attacken gegen Donald Trump aber trotzdem. Je nachdem, wie sich die Lage entwickelt, könnten sich andere Kandidaten an ihm ein Beispiel nehmen und Trump isoliert wirken lassen. Ob es dazu wirklich kommt, lässt sich aber kaum vorhersagen. Falls das geschieht, wäre Christie der Wegbereiter des Untergangs von Donald Trump.

Alter: 60
Geburtsort: Newark, New Jersey
Berufsausbildung: Anwalt
Privatvermögen: rund 5 Millionen Dollar
Aktuelles Amt: keines
Bisherige Ämter: Bezirksstaatsanwalt für New Jersey (2002–2008), Gouverneur von New Jersey (2010-2018)
Höchstes Amt: Gouverneur von New Jersey (2010-2018)
Kinder: 4

Politische Positionen: moderat-konservativ. Über sich selbst sagte Chris Christie: "Ich bin ein konservativer, 'pro-life-Gouverneur' in einem Staat, in dem es wirklich schwierig ist, beides zu sein. In einem Staat wie New Jersey, in dem es viele Demokraten gibt, senken wir trotzdem die Steuern und gleichen die Haushalte aus."
Verfügbare Spendengelder: mehr als 1 Million Dollar (Stand August 2023)
Stärken: Klare Ansagen, Rhetorik, politische Erfahrung und Erfolge
Schwächen: Kritik an Donald Trump, relative Unbekanntheit, geringes Spendenaufkommen


Der Unbekannte

  • Douglas James "Doug" Burgum

Viele Amerikaner wissen wahrscheinlich nicht einmal, dass Doug Burgum seit 2016 der Gouverneur des Bundesstaates North Dakota ist. Er gehört darum zu den Kandidaten, die besonders auf die TV-Debatten angewiesen sind, um ihre landesweite Bekanntheit zu steigern. Burgum weigert sich bis heute, Trumps Wahllügen klar zu benennen. Auch er spekuliert offenbar auf Trumps Wähler und auf die Gunst des Ex-Präsidenten.

Seine Chancen, bei den Vorwahlen zu gewinnen, sind trotz relativ vieler Spenden kaum vorhanden. In North Dakota stehen allerdings zeitgleich zu den Präsidentschaftswahlen die Gouverneurswahlen an. Doug Burgums Engagement bei den Primaries zielt darum wohl auch auf eine angestrebte Wiederwahl in seinem Bundesstaat im mittleren Westen der USA. Zwar existiert dort seit 2022 eine Begrenzung auf zwei Amtszeiten. Die gilt aber erst für ab 2023 gewählte Gouverneure.

Alter: 67
Geburtsort: Arthur, North Dakota
Berufsausbildung: Berater, Geschäftsmann, Gründer
Privatvermögen: 1,1 Milliarden Dollar (geschätzt von Forbes)
Aktuelles Amt: Gouverneur von North Dakota
Höchstes Amt: Gouverneur von North Dakota
Kinder: 3

Politische Positionen: erzkonservativ, insbesondere in Bezug auf Abtreibungen, LGBTQI-Rechte und Rassimus-Prävention. "Die heutige bahnbrechende Entscheidung des Obersten Gerichtshofs gibt die Macht an die Staaten zurück, wo sie hingehört", kommentierte Doug Burgum 2022 das Abtreibungs-Urteil des Supreme Courts. 2023 unterschrieb er ein restriktives Abtreibungsgesetz für North Dakota.
Verfügbare Spendengelder: mehr als 3 Millionen Dollar (Stand August 2023)
Stärken: erfolgreicher Geschäftsmann, politische Erfolge und Erfahrung, relativ hohes Spendenaufkommen, wenig Trump-Kritik
Schwächen: relativ unbekannt


Der Normalo

  • William Asa Hutchinson II

Der altgediente konservative Politiker gehört neben Chris Christie zu jenen Gegnern, die es zumindest wagen, Donald Trump direkt anzugreifen. Darum gab dieser ihm den spöttischen Spitznamen "Ada Hutchinson". Als klassischer Republikaner wirkt Hutchinson in der Partei von heute ziemlich isoliert. Von Scharfmachern wird er unter anderem dafür kritisiert, den Covid-Impfstoff zu unterstützen. Bei Auftritten wird er von Trumpisten auf der Bühne regelmäßig ausgebuht.

Seine einstigen Verdienste, wie etwa im Ministerium für innere Sicherheit, die bis in die Ära von George W. Bush zurückreichen, dürften ihm in der auf Trump ausgerichteten Partei kaum helfen.

Alter: 72
Geburtsort: Bentonville, Arkansas
Berufsausbildung: Anwalt
Privatvermögen: rund 5 Millionen Dollar
Aktuelles Amt: keines
Höchstes Amt: Kongressabgeordneter (1997-2001); Gouverneur von Arkansas (2015-2023)
Kinder: 4

Politische Positionen: erzkonservativ, gegen Abtreibung, für Waffenrechte, für Freihandel, gegen Staatsverschuldung, für Multilateralismus
Verfügbare Spendengelder: rund 200.000 Dollar
Stärken: langjährige Erfahrung, Gelassenheit, Angriffslust
Schwächen: relativ unbekannt


Weitere Kandidaten, die nicht an der TV-Debatte teilnehmen

Es gibt noch mehr Kandidaten, die die Kriterien zur ersten TV-Debatte aber nicht erfüllt haben und deshalb nicht an ihr teilnehmen dürfen.

  • Francis Xavier Suarez, 45, (Bürgermeister von Miami)
  • Will Hurd, 46 Jahre, (früherer Kongressabgeordneter)
  • Larry Elder, 71, (rechtskonservativer Radiomoderator)

Um sich für die Debatte am 23. August zu qualifizieren, müssen die Kandidaten die vom Nationalkomitee der Republikanischen Partei (RNC) festgelegten Umfrage- und Spenderanforderungen erfüllen.

– Sie benötigen mindestens 1 Prozent in drei repräsentativen landesweiten Umfragen oder in einer Mischung aus landesweiten und frühen bundesstaatlichen Umfragen zwischen dem 1. Juli und 21. August 2032.
– Sie benötigen mindestens eine Anzahl von 40.000 Einzelspendern, davon müssen 200 aus 20 oder mehr Bundesstaaten kommen.

Um auf der Bühne auftreten zu dürfen, müssen sich die Kandidaten gemäß den RNC-Kriterien spätestens 48 Stunden vor der Debatte am Mittwochabend zur Teilnahme verpflichten. Zudem müssen sie eine Selbstverpflichtung unterschreiben, dass sie den späteren gekürten Sieger der Partei unterstützen werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • nytimes.com: "Which Presidential Candidates Are Leading the 2024 Money Race?" (Englisch)
  • npr.org: "2024 Republican presidential candidates: A list of who is or may be running" (Englisch)
  • apnews.com: "Who’s in, who might be out: Eight candidates have qualified for the first Republican debate" (Englisch)
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