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USA: Geheime Russland-Akte unter Donald Trump aus Weißem Haus verschwunden


Zum Ende von Trumps Amtszeit
Geheime Russland-Akte aus Weißem Haus verschwunden

Von t-online, mam

Aktualisiert am 16.12.2023Lesedauer: 3 Min.
Putin und der frühere US-Präsident Trump (Archivbild): Russland hatte auf einen Sieg der Republikaner bei den Midterms gehofft.Vergrößern des BildesPutin und der frühere US-Präsident Trump (Archivbild): Russland hatte auf einen Sieg der Republikaner bei den Midterms gehofft. (Quelle: Sergey Guneev/imago-images-bilder)

Im Archiv der US-Regierung werden wichtige Geheimdokumente vermisst, darunter offenbar auch eine Akte mit Material zu Russland. Doch es gibt einen Verdacht.

Aus dem Weißen Haus in Washington ist ein Ordner verschwunden, in dem streng geheime Informationen mit Bezug zu Russland abgeheftet sein sollen. Das berichtet der US-Sender CNN unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Demnach sei die Akte am Ende der Amtszeit von Donald Trump abhandengekommen und seitdem nicht mehr aufgefunden worden.

Geheimdienstmitarbeiter seien nun besorgt darüber, dass bisher streng gehütete Sicherheitsgeheimnisse der USA sowie die ihrer Verbündeten ans Licht kommen könnten. Im vergangenen Jahr hätten sie daher den Leiter des Geheimdienstausschusses im Senat über das Fehlen der Dokumente informiert.

Doch welche Informationen beinhaltete der geheime Ordner genau? Wo hat man ihn zuletzt gesehen? Und wo wird er jetzt vermutet?

Informationen über mögliche Sabotage der US-Wahlen

Nach Angaben der CNN-Informanten sollen in der geheimen Akte zahlreiche Seiten mit Rohmaterial enthalten sein, das die USA und ihre Nato-Verbündeten über Russen und russische Agenten gesammelt hatten. Darunter sollen auch Unterlagen sein, die die Vermutung von US-Geheimdiensten stützen, der russische Präsident Wladimir Putin habe versucht, Trump zum Wahlsieg 2016 zu verhelfen.

Bereits im Jahr 2017 hatten US-Geheimdienste erklärt, Putin habe eine "Einflusskampagne" angeordnet, die darauf abzielte, Hillary Clinton zu schaden – Trumps damaliger Konkurrentin aus der Partei der Demokraten. Dem damaligen Bericht der US-Geheimdienste zufolge habe Moskau verschiedene Taktiken eingesetzt, um das Ergebnis der Wahl zu beeinflussen, darunter verdeckte Cyberaktivitäten.

Geheimer Ordner verschwand wohl im Chaos

Zuletzt sei der Ordner nach CNN-Informationen im Weißen Haus gesehen worden – in den letzten Tagen Trumps als US-Präsident. Einen Tag vor seinem Ausscheiden aus dem Amt hatte der Republikaner angeordnet, einen Großteil der Dokumente in dem knapp 25 Zentimeter dicken Ordner für die Öffentlichkeit freizugeben. Trotz vehementer Warnungen hochrangiger Beamter der Trump-Regierung sei der scheidende US-Präsident nicht von seinem Vorhaben abzubringen gewesen.

Der Inhalt der Akte soll daher unter Aufsicht des damaligen Stabschefs des Weißen Hauses, Mark Meadows, von republikanischen Mitarbeitern durchforstet und redigiert worden sein. In ganz Washington sollten die redigierten Exemplare der Geheiminformationen an Republikaner und rechtsgerichtete Journalisten verteilt werden. Die bereits verschickten Exemplare seien jedoch auf Anweisung der Anwälte des Weißen Hauses zurückgerufen worden, da diese weitere Schwärzungen sensibler Daten gefordert hätten.

Nur wenige Minuten vor der Amtseinführung des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden sei der damalige Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, zum Justizministerium geeilt, um persönlich eine redigierte Kopie für eine letzte Überprüfung abzugeben. Seitdem wurden einige Dokumente veröffentlicht, weitere Exemplare mit Schwärzungen befinden sich inzwischen im Nationalarchiv der USA. Was jedoch fehlt: der Originalordner – ohne Schwärzungen.

Dieser soll in den letzten Stunden des Chaos im Weißen Haus verschwunden sein. Auch als das FBI im vergangenen Jahr Trumps Urlaubsresidenz in Mar-a-Lago durchsuchte, sei er nicht gefunden worden. Nach der Razzia in seinem Anwesen muss sich Trump mittlerweile dafür verantworten, kistenweise Geheimdienstdokumente weggeschafft und teilweise vernichtet zu haben. Mehr dazu lesen Sie hier. Wie CNN einen US-Beamten zitiert, sei in Mar-a-Lago jedoch nicht nach Geheimdienstdokumenten mit Bezug zu Russland gesucht worden. Stattdessen wird die geheime Akte an einem anderen Ort vermutet.

Republikanerin hat einen Verdacht

Cassidy Hutchinson, eine der wichtigsten Mitarbeiterinnen von Meadows, sagte laut CNN vor dem Kongress aus und schrieb in ihren Memoiren, dass Meadows ihrer Meinung nach eine ungeschwärzte Version des Ordners mit nach Hause genommen habe. Demnach sei der Originalordner in Meadows' Safe aufbewahrt worden. Am Ende des besagten Tages habe Maedows dann mit ihm das Weiße Haus verlassen. Maedows' Anwalt streitet diese Vorwürfe auf Anfrage von CNN vehement ab. Wo der Ordner nun ist, konnte jedoch auch er nicht sagen, obgleich sein Mandant Maedows die Verantwortung für die Geheimakte hatte.

Inwiefern nun nach dem vermissten Ordner gesucht wird, ist unklar, denn um den Fall herrscht Schweigen: US-Beamte, die Geheimdienste der USA – der CIA und das FBI –, das Nationalarchiv, das Büro des Direktors des Nationalen Geheimdienstes sowie der Geheimdienstausschuss im Senat wollten sich auf Anfrage von CNN nicht zu den Recherchen des Senders äußern. Auch ein Anwalt von Hutchinson habe ein Statement abgelehnt. Ein Sprecher Trumps antwortete nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

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