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Islamischer Staat: Terrormiliz IS verkündet Tod ihres Anführers


Mit Audiobotschaft
Terrormiliz IS verkündet Tod ihres Anführers

Von dpa, afp
03.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Kämpfer der Terrormiliz Islamischer StaatVergrößern des BildesKämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (Archivbild): Der Anführer der Miliz soll getötet worden sein. (Quelle: AFP-bilder)
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Die Terrormiliz Islamischer Staat hat ihren Anführer wohl bei Kämpfen verloren. Das teilte der IS in einer Nachricht auf Telegram mit. Ein Nachfolger steht bereits fest.

Gut ein halbes Jahr nach Ernennung eines neuen Anführers hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) jetzt dessen Tod bestätigt. Anführer Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi sei bei "direkten Kämpfen" mit Türkei-nahen Milizen in Idlib im Nordwesten Syriens getötet worden, teilte der IS in einer Audiobotschaft am Donnerstag mit. Die dort herrschende Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) habe versucht, ihn festzunehmen. HTS wurde in der Botschaft bezeichnet als verlängerter Arm des türkischen Geheimdienstes.

Zum Nachfolger des getöteten Anführers und fünften IS-Chef wurde dem Sprecher zufolge ein Mann namens Abi Hafsan al-Haschimi al-Kuraschi ernannt. Die Echtheit der Botschaft ließ sich zunächst nicht überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen Kanäle der Extremisten in den sozialen Medien verbreitet.

Der IS hatte die neue Führungsrolle für Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi vergangenen November verkündet. Dieser blieb bis zu seinem nun erklärten Tod aber eine gesichtslose und mysteriöse Figur an der Spitze der Terrormiliz. So veröffentlichte der IS etwa keine Audiobotschaften von ihm.

Erdoğan: Türkei hat IS-Chef "neutralisiert"

Unklar blieb auch, wer hinter dem Kampfnamen steckte. Experten mutmaßten, dass sein Vorgänger, der dem IS zufolge "im Kampf getötet" wurde, sogar noch am Leben sei. IS-Experte Hassan Hassan sprach von einer möglichen Taktik, um mit einem vorgetäuschten Tod des Anführers den Druck durch Geheimdienste und Sicherheitskräfte zu verringern.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte schon im Mai erklärt, dass der türkische Geheimdienst Abu al-Husain al-Husaini al-Kuraischi bei einem Einsatz in Syrien "neutralisierte" habe (t-online berichtete). Damit war wohl dessen Tötung gemeint. In der Audiobotschaft des IS wurde die Darstellung Erdogans jetzt als "Lüge" bezeichnet. Die Türkei hält Gebiete im Norden Syriens besetzt und geht mit Militäraktionen dort vor allem gegen die syrische Kurdenmiliz YPG vor.

Der IS kontrollierte über Jahre große Gebiete im Irak und im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien. Mittlerweile haben die Extremisten ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren. IS-Zellen sind aber in beiden Ländern weiter aktiv.

Mehrere Anführer getötet worden

Zuvor waren bereits drei Anführer des IS getötet worden. Miliz-Gründer Abu Bakr al-Bagdadi wurde 2019 bei einem US-Einsatz getötet. Sein Nachfolger Abu Ibrahim al-Kuraschi wurde im Februar 2022 ebenfalls bei einem Einsatz des US-Militärs getötet. Dessen Nachfolger Abu Hassan al-Haschimi al-Kuraschi wurde wiederum im November 2022 getötet.

Der IS hatte 2014 große Teile Syriens und des Irak unter seine Kontrolle gebracht, diese Gebiete aber unter dem militärischen Druck einer US-geführten Koalition nach und nach wieder verloren. Auf dem Höhepunkt seiner Macht reklamierte der IS eine Reihe tödlicher Anschläge in Europa für sich. 2019 verkündeten die USA die Tötung des damaligen IS-Chefs Abu Bakr al-Baghdadi bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens.

Während das selbsternannte "Kalifat" des IS in Syrien und im Irak als besiegt gilt, konnte der IS seinen Einfluss in anderen Teilen der Welt ausweiten, etwa in der Sahelzone, in Nigeria und in Afghanistan.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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