Beispielloser Absturz Beliebtheit von Schulz fällt auf neuen Tiefststand

Weniger als zwei Monate vor der Bundestagswahl ist die Beliebtheit von Martin Schulz auf einen neuen Tiefststand gesunken. Bei einer Direktwahl würden sich laut einer neuen Umfrage nur noch 21 Prozent für den SPD-Kanzlerkandidaten entscheiden.
Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) erreicht laut "Stern"-RTL-Wahltrend hingegen unverändert 52 Prozent. Damit liegt Merkel in der Umfrage des Forsa-Instituts nun 31 Punkte vor ihrem Herausforderer.
Beispielloser Absturz in der Wählergunst
Der SPD-Chef hat damit einen beispiellosen Absturz in der Wählergunst hinter sich: Kurz nach seiner offiziellen Nominierung als Kanzlerkandidat im Januar sah es so aus, als könnte Schulz Merkel locker aus dem Amt verdrängen. Im Februar erreichte er in der Kanzlerfrage des Instituts Infratest dimap mit 50 Prozent einen Höchstwert und lag 16 Punkte vor der amtierenden Kanzlerin (34 Prozent).
Schulz will die politische Stimmung nun mit einer einmonatigen Wahlkampftour durch dutzende Städte zu seinen Gunsten drehen. Insgesamt werde er bis zur Bundestagswahl am 24. September mehr als 20.000 Kilometer durch alle 16 Bundesländer zurücklegen, sagte SPD-Geschäftsführerin Juliane Seifert bei der Vorstellung der sozialdemokratischen Wahlkampagne am Dienstag in Berlin.
"Das Rennen ist offen"
Den Auftakt der "Schulz Live Tour" macht am 21. August Bremen, zuvor wird der Kanzlerkandidat noch in einer Sommerreise durch Ostdeutschland unterwegs sein. Die große Abschlusskundgebung soll am 22. September in Berlin stattfinden, am Tag vor der Wahl wird Schulz dann noch einmal in Aachen nahe seiner Heimatstadt Würselen auftreten.
SPD-Generalsekretär Hubertus Heil gab sich kämpferisch: "Dieses Bundestagswahlrennen ist offen", sagt er. Der Wahlkampf gehe jetzt erst richtig los. Viele Menschen seien noch unentschieden und würden in den kommenden Wochen anfangen, sich mit den politischen Angeboten zu befassen.
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Um eine realistische Chance auf einen Einzug von Schulz im Kanzleramt zu haben, müssen die Genossen jedoch noch kräftig aufholen. In der jüngsten Forsa-Umfrage lagen sie unverändert bei 22 Prozent – weit hinter der Union mit 40 Prozent. Die kleineren Parteien Grüne, FDP, Linke und AfD lagen in der Umfrage alle gleichauf mit jeweils acht Prozent.