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Newsblog 1. Mai: Revolutionäre Mai-Demo in Berlin - Heftige Auseinandersetzungen


Newsblog zum 1. Mai
Abbruch der 1.Mai-Demo in Berlin nach heftigen Auseinandersetzungen

Von dpa, afp, reuters, tme, dak, kr

Aktualisiert am 02.05.2021Lesedauer: 10 Min.
Flammen an Neuköllns Sonnenallee: Im Rahmen der 1. Mai-Demo in Berlin wurden Gegenstände auf der Straße in Brand gesetzt.Vergrößern des BildesFlammen an Neuköllns Sonnenallee: Im Rahmen der 1. Mai-Demo in Berlin wurden Gegenstände auf der Straße in Brand gesetzt. (Quelle: reuters)
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Tausende demonstrierten am 1. Mai in ganz Deutschland. Vereinzelt kam es zu Demo-Verboten und Festnahmen. In Berlin wurden bei der "Revolutionären 1. Mai-Demo" Einsatzkräfte verletzt und die Lage spitzte sich so zu, dass die Veranstaltung beendet wurde.

Es ist der zweite Tag der Arbeit in der Pandemie. Auch in diesem Jahr stand der 1. Mai im Zeichen von Corona. Abstandsregelungen und Ausgangssperre gelten auch am Feiertag. Dennoch haben nicht nur linke Gruppen Kundgebungen angekündigt, sondern auch die sogenannten "Querdenker" und rechte Gruppierungen gingen in vielen Städten auf die Straße gehen. Verfolgen Sie die Ereignisse hier im Newsblog.

Demo in Berlin abgebrochen

Nach massiven Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei in Berlin ist der Protest abgebrochen worden. Der Versammlungsleiter habe die Demonstration am Samstagabend für beendet erklärt, nachdem er selbst aus der Menge angriffen worden sei, teilte die Polizei mit. Hier lesen Sie, wie es zum Abbruch gekommen ist und wie die Demo lief.

Die Demonstration wollte von Neukölln nach Kreuzberg ziehen, kam aber nur bis zur Sonnenallee. Die Polizei musste sich gegen heftige Angriffe zur Wehr setzen. In der Sonnenallee flogen massiv Steine und Flaschen gegen Einsatzkräfte, Randalierer zerrten Müllcontainer und Paletten auf die Straße und zündeten sie an. Polizisten setzten Pfefferspray ein und nahmen Verdächtige fest, auch Sanitäter waren im Einsatz. Die Polizei sprach von etwa 8.000 Demonstranten.

Stimmung in Neukölln wird "aggressiver"

In Berlin-Neukölln verschärft sich die Lage und es kommt zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten. Auf der Sonnenallee hagelte es Flaschen und Steine gegen Beamte. Polizisten wurden angegriffen, als sie Störer aus der Menge ziehen wollten. t-online-Reporter Kriss Rudolph beobachtete mehrere Festnahmen und Zusammenstöße und eine "aggressiver werdende Stimmung".

Der Protestzug, der am Hermannplatz gestartet war und zum Oranienplatz in Kreuzberg laufen wollte, steckte zunächst fest und kam nicht weiter. Die Polizei hatte am Rathaus Neukölln einen Block mit schwarz gekleideten Demonstranten isoliert, in der Folge war der Zug zweigeteilt.

Wie die Polizei twitterte, treten die Einsatzkräfte körperlichen Angriffen, Stein- und Flaschenwürfen, Brandstiftungen sowie dem Übersteigen von Absperrgittern entgegen und nehmen Straftäter fest.

Drei Polizisten bei "Revolutionärer Mai-Demo" in Berlin verletzt

Die Berliner Polizei teilte mit, dass von Teilnehmern des Demonstrationszugs, der am Abend in Neukölln gestartet ist, Nebeltöpfe gezündet und "vereinzelt Böller auf unsere Kollegen geworfen" wurden. Drei Einsatzkräfte wurden demnach verletzt. Ob sie ihren Einsatz fortführen konnten, ist unklar.

Mehrere Beamte in Frankfurt verletzt

Bei einer Mai-Demonstration linker Gruppen in Frankfurt ist es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Teilnehmern gekommen. Mehrere Beamte seien verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Über Verletzte unter den Demonstranten war zunächst nichts bekannt.

Mindestens zwei Demonstranten mussten am Samstagabend notärztlich versorgt werden. Über den Kurznachrichtendienst Twitter bestritt die Einsatzleitung Vorwürfe, dass Einsatzkräfte dafür verantwortlich gewesen seien. Ein Sprecher erklärte, dass es sich um medizinische Notfälle bei zwei Männern gehandelt habe.

Aus dem Demonstrationszug seien Feuerwerkskörper und Nebeltöpfe geworfen worden, berichtete ein Polizeisprecher. Auch seien Beamte mit Flaschen und Steinen angegriffen worden. Es habe daher Festnahmen gegeben. Später wurde auch ein Wasserwerfer eingesetzt, um eine Sitzblockade einer etwa 20-köpfigen Gruppe aufzulösen, nachdem die Polizei die Versammlung wegen des unfriedlichen Verlaufs für beendet erklärt hatte.

1500 Menschen bei Tanzdemo im Treptower Park

Rund 1500 Menschen sind am Samstagnachmittag im Treptower Park in Berlin zusammengekommen – angemeldet war eine Art Tanzdemonstration. Bei der Veranstaltung im Bezirk Treptow-Köpenick habe die Polizei keine Verstöße gegen die Hygiene-Auflagen festgestellt, sagte ein Sprecher der Polizei. Durch den Park schallte zeitweise laute Musik, auf der Wiese waren tanzende und hüpfende Menschen zu sehen. Angemeldet wurde die Versammlung laut Polizei von "Ecstatic Dance Berlin".

Tausende bei "Revolutionärer 1. Mai-Demo" in Berlin

In Berlin-Neukölln ist die sogenannte revolutionäre 1. Mai-Demonstration mit Verspätung gestartet. Der Zug mit Tausenden Teilnehmern wollte am Abend des Mai-Feiertages vom Hermannplatz nach Kreuzberg zum Oranienplatz laufen. Die Polizei sprach von bislang rund 5.000 Teilnehmern. Beobachter gingen aber von weit mehr Teilnehmern aus. Linke und linksradikale Gruppen hatten zu dem Protest aufgerufen.

Der Start war für 18 Uhr vorgesehen, doch schon vorher habe die Polizei versucht einen Zustrom zum Platz zu verhindern, berichtet der "Tagesspiegel". Der Platz sei schon zu voll. Der Start hatte sich weiter verzögert, weil Corona-Mindestabstände nicht eingehalten wurden.

Wie die Polizei bei Twitter mitteilte, sind einige Teilnehmer "stark alkoholisiert". Die Einsatzkräfte würden auf die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes und zum Abstandhalten hinweisen. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot von rund 5.600 Beamten im Einsatz

Hamburger Polizei setzt Wasserwerfer ein

In Hamburg lieferten sich linke Demonstranten ein Katz-und-Maus-Spiel mit einem Großaufgebot der Polizei. Nachdem mehrere Demonstrationen und Kundgebungen wegen des Infektionsschutzes untersagt worden waren, versuchten kleinere Gruppen immer wieder, Demonstrationszüge zu formen oder Transparente zu entrollen. Vor der Roten Flora am Schulterblatt kam es dann zum Einsatz von Wasserwerfern durch die Polizei.

Schon am Mittag wurde eine Demonstration mit laut Polizei rund 80 Linksextremisten zwischen Schanzenpark und U-Bahnhof Schlump gestoppt. Es kam vereinzelt zu Handgreiflichkeiten, als Beamte die Demonstranten aus der anarchistischen Szene von der Straße drängten. Eine Gruppe von mehr als 40 größtenteils schwarz gekleideten Demonstranten wurde wenig später in der Nähe der Messehallen von der Polizei eingekesselt. Sie seien in Gewahrsam genommen worden, sagte ein Polizeisprecher.

"Querdenker" missachten Demo-Verbot in Weimar

Die Lage rund um das Amtsgericht in Weimar war am Samstagnachmittag angespannt. Die "Querdenken"-Demonstration dort war im Vorfeld verboten worden, weil sich deutlich mehr Teilnehmer angekündigt haben als die Veranstalter angemeldet hatten. Mehrere hundert Menschen versammelten sich nach Angaben des MDR trotzdem.

Videos in sozialen Netzwerken zeigen, wie die Polizei versucht, den Demonstrationszug zu stoppen und mit dem Einsatz von Pfefferspray droht. Ein Teilnehmer wurde nach Angaben der Polizei in Gewahrsam genommen, weil er eine Absperrung durchbrechen wollte.

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Wie die Polizei später mitteilte, wurde der verbotene Demonstrationszug am Hermann-Brill-Platz gestoppt und soll nun aufgelöst werden. Den Teilnehmern drohen Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungs- und Infektionsschutzgesetz.

Festnahmen und Rangeleien bei Demos in Berlin

In Berlin hat es im Zuge der Demonstrationen zum 1. Mai die ersten Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben. Zu der angemeldeten Demonstration von Kritikern der Corona-Regelungen in Berlin-Lichtenberg sind am Samstagmittag zwar nur etwa 200 Teilnehmer erschienen. Darunter waren keine deutlich erkennbaren Rechtsextremisten, aber Vertreter einer bunten und alternativen Szene.

Die meisten Teilnehmer trugen zwar die vorgeschriebenen Gesichtsmasken, trotzdem wurden einige Teilnehmer abgeführt, weil sie sich nicht an die Regel hielten. Insgesamt soll die Polizei von mehr als einem Dutzend Personen die Personalien aufgenommen haben, um Ordnungswidrigkeitsanzeigen zu stellen.

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Am Rand der Demonstration kommt es immer wieder zu Gegenprotest. Das "Jüdische Forum" twitterte etwa ein Video in dem Teilnehmende Sprechchöre wie "Corona-Leugner raus aus den Kiezen" rufen.

Demonstranten werfen Böller auf Polizisten in Leipzig

Im Leipziger Süden hat sich die Demonstrationslage am Samstagnachmittag angespannt. Laut Polizei waren rund 200 Teilnehmer einer vorherigen Kundgebung in Richtung Connewitz gezogen. Mobile Aufzüge seien derzeit allerdings nicht erlaubt, erklärte Polizeisprecher Olaf Hoppe. Daher habe die Polizei dort Kräfte zusammengezogen.

Aus einer Gruppe von 20 bis 30 Menschen seien Pyrotechnik und Gegenstände auf die Polizisten geworfen worden. Daraufhin seien mehrere Verdächtige festgesetzt worden. Die Stimmung sei gereizt gewesen. Im Anschluss wurde eine spontane Demonstration unter dem Motto "Gegen die polizeilichen Maßnahmen" angemeldet und von der Versammlungsbehörde für zwei Stunden auch zugelassen. Eine Demo von Rechtsextremen ist in Leipzig verboten worden.

Fahrrad-Demo auf dem Weg in Berlins Villenviertel

Mehrere Demonstrierende sind an der Siegenssäule gestartet und haben sich auf den Weg in den Grunewald gemacht. Dort will die "MyGruni"-Demo die Bewohner zur "gemeinsamen Radtour Richtung Neukölln" einladen, wie die Veranstalter auf ihrer Website schreiben.

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Am Hermannplatz wollen sie sich der "Revolutionären 1.-Mai-Demonstration" anschließen. Ihre Route führt unter anderem über den Ku'damm – nach einer Kundgebung im Ortsteil Grunewald wollen die Radfahrenden über die Stadtautobahn von Halensee bis zum Britzer Damm fahren. Mit Verkehrsbeeinträchtigungen ist zu rechnen. Die Polizei schätzt die Zahl der Teilnehmenden auf etwa 10.000 – angemeldet waren 2.500.

Protest mit weißen Rosen vor Thüringer Gerichten

Weiße Rosen sind vor Gerichten in mehreren Thüringer Städten als Reaktion auf das umstrittene Maskenurteil eines Weimarer Amtsrichters niedergelegt worden. Aktionen gab es laut Landespolizeidirektion vor Gerichten in Erfurt, Weimar, Sömmerda, Altenburg und Gera. Beispielsweise in Sömmerda waren die Rosen mit Zetteln versehen, auf denen der Richter als "Verteidiger des Rechtsstaats" bezeichnet wurde.

Die Stadtverwaltung von Weimar hatte am 1. Mai geplante Demonstrationen im Umfeld des Weimarer Amtsgerichts untersagt, die nach Angaben eines Stadtsprechers von der "Querdenker"-Szene angemeldet worden waren. Ein Eilantrag der Veranstalter gegen das Verbot wurde am Samstag vom Verwaltungsgericht Weimar abgelehnt.

Das Verbot der Versammlung unter dem Motto "Wir Gedenken der Grund- und Menschenrechte, die im April 2021 in Weimar beerdigt worden sind" bleibe damit bestehen, so das Gericht. Versammlungsbeschränkende Maßnahmen könnten unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit grundsätzlich auch zum Infektionsschutz ergriffen werden, hieß es zur Begründung. Allerdings dürften Versammlungsverbote nur verhängt werden, "wenn mildere Mittel nicht zur Verfügung stünden".

Nur 100 Teilnehmer bei DGB-Kundgebung in Potsdam

Zur Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Region Westbrandenburg am Samstag in Potsdam kamen rund 100 Menschen. Mehr sind nach den derzeitigen Corona-Regeln in der Landeshauptstadt, wo die 7-Tages-Inzidenz am Samstag bei 123,1 lag, nicht erlaubt.

Dafür gab es prominente Redner, wie Grünen-Chefin Annalena Baerbock und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Baerbock machte auf die Situation von Pflegekräften in der Corona-Pandemie aufmerksam – aber auch in der Zeit danach. "Es reicht nicht, wenn man Pflegekräften zuklatscht, es reicht nicht, wenn man als Politikerin Danke sagt, und wenn alle geimpft sind, dann gehen wir einfach zu dem Zustand davor zurück", sagte die Grünen-Politikerin.

Scholz forderte, Konsequenzen aus der Corona-Pandemie zu ziehen. "Es kann nicht bei dem bleiben, wie es ist", sagte Scholz mit Blick auf Kurzarbeit, Entlassungen und ungleiche Löhne. Er forderte, mehr Tarifverträge durchzusetzen und bessere Kontrollen. "Wir müssen sicherstellen, dass es eine Grenze nach unten gibt." Es müsse ein Ende für sachgrundlose Befristungen geben. Davon gebe es viel zu viele, so Scholz.

Anonymer Aufruf zum Brechen der Ausgangssperre aufgetaucht

Wegen hoher Corona-Infektionszahlen gilt in fast ganz Deutschland die Bundesnotbremse und damit Ausgangsbeschränkungen ab 22 Uhr. Nun ist auf einer linken Internetplattform ein anonymer Aufruf zum Brechen der Ausgangssperre aufgetaucht. Das berichtet der "Tagesspiegel".

"Während die Bonzen im Grunewald ihre Grillparty im Garten feiern werden Jugendliche vom Gleisdreieckpark bis zum Görli verscheucht. Statt sich draußen zu treffen, wo es verhältnismäßig sicher ist, werden so immer mehr Leute in Innenräume gedrängt", heißt es dort. Es werde dazu aufgerufen auch nach Ende der traditionellen 1.-Mai-Demo in Kreuzberg weiter zu "cornern."

Rechtsextreme Demo in Plauen erlaubt

Die rechtsextreme Kleinpartei "III. Weg" darf am Samstag in Plauen mit maximal 125 Teilnehmern demonstrieren. Das hat das sächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Bautzen in der Nacht entschieden. Es gab damit einer Beschwerde der Partei gegen ein Versammlungsverbot statt. Dieses hatte der zuständige Vogtlandkreis verhängt und das Verwaltungsgericht Chemnitz zunächst bestätigt.

Aus Sicht des Oberverwaltungsgerichts hat der Vogtlandkreis nicht begründen können, warum die Partei nicht in der Lage sein soll, eine Versammlung unter Beachtung der Corona-Regeln durchzuführen. Es sei nicht belegt, dass der Anmelder der Demo unzuverlässig sei. Auch die Prognose des Verwaltungsgerichts, dass mit mehreren Hundert Teilnehmern zu rechnen sei, sei nicht belegt. Der "III. Weg" habe bestätigt, "dass er keine überregionale Werbung betrieben habe". In Leipzig dürfen die Rechtsextremen hingegen nicht protestieren.

Corona-Pandemie sorgt für ungewöhnliche Demonstrationen

Wegen der Corona-Pandemie finden die Demonstrationen zum 1. Mai nur in kleinerer Form statt. In manchen Städten treiben die Corona-Regeln die Proteste zu neuer Kreativität an. In Düsseldorf etwa findet die zentrale Kundgebung in einem Autokino statt. Dort wird auch Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet sprechen.

Polizei sorgt sich wegen Infektionsrisiko für Beamte

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) blickt mit Sorge auf die Großeinsätze bei den Demonstrationen zum Tag der Arbeit am 1. Mai. "Das Infektionsrisiko bei diesen Einsatzlagen ist eine zusätzliche Belastung für die Polizistinnen und Polizisten", sagte der stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Radek den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). "Wenn sich bei Demonstrationen nicht an den Infektionsschutz gehalten wird, nicht Abstand gehalten und Maske getragen wird, dann erhöht sich für die Einsatzkräfte vor Ort das Risiko einer Ansteckung mit Corona."

Wegen der Corona-Pandemie hatten viele Parteien und Initiativen angekündigt, dass ihre Veranstaltungen zum Tag der Arbeit nur virtuell im Internet stattfinden würden. Mehrere Gruppen und Bündnisse haben aber auch Kundgebungen auf der Straße angemeldet.

Berliner Demonstrationen vor dem 1. Mai – Wenige Festnahmen

Rund 3.500 Demonstranten sind am Vorabend des 1. Mai in Berlin friedlich auf die Straße gegangen. Im Wedding protestierten am Freitagabend laut Polizei rund 1.500 Menschen für gesellschaftliche Veränderungen und hielten dabei weitgehend die Corona-Regeln ein. Bei einem in Kreuzberg gestarteten Aufzug feministischer Gruppen wurde gegen Patriarchat und Kapitalismus demonstriert. Die Polizei gab die Teilnehmerzahl mit etwa 2.000 an – deutlich mehr als erwartet. Angemeldet gewesen seien nur einige Hundert.

Bei der Demonstration im Wedding wurden laut Polizei zwei Menschen für kurze Zeit festgenommen. Linke und linksradikale Gruppen hatten unter dem Motto "Von der Krise zur Enteignung" zu dem Treffen aufgerufen. Auf Balkonen und vom Dach eines Eckhauses wurden bengalische Feuer geschwenkt und Rauchtöpfe gezündet, als die Demonstranten vorbeiliefen. Mehr dazu Lesen Sie hier.

Kleine Demo in Lübeck

An einer Mai-Demonstration in Lübeck nahmen nach Polizeiangaben etwa 90 Personen teil. Dabei wurde vereinzelt Pyrotechnik abgebrannt, es gab Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten. Während der Versammlung kam es entlang des Demonstrationszuges zu kurzfristigen Verkehrsbehinderungen.

Nach der Abschlusskundgebung gegen 20.15 Uhr auf dem Parkplatz der Musik-und Kongresshalle wurde die Demonstration ohne weitere Vorkommnisse beendet.

Berliner Polizeipräsidenten will Demos bei Verstößen gegen Corona-Regeln auflösen

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat für das 1.-Mai-Wochenende bei Verstößen gegen die Corona-Regeln eine schnelle Auflösung von Versammlungen und Demonstrationen angekündigt. Gewalttätigen Ausschreitungen werde sofort begegnet, sagte Slowik am Freitagmorgen in einem Interview im RBB-Inforadio. "Wir schützen jede Versammlung unabhängig von ihrem Inhalt, wenn sie sich denn an Regeln hält", ergänzte sie.

Wenn sich zum Beispiel Querdenker nicht an Mund-Nasen-Schutz und Abstand hielten, wolle die Polizei bereits in der Ansammlungsphase Versammlungsleitung und Teilnehmer ansprechen. Folge keine Reaktion, werde eine Auflösung der Versammlung schnell und konsequent umgesetzt.

Rund 5000 Polizisten seien im Einsatz und könnten die Stadträume auch abdecken, sagte Slowik. Wegen der Abstandsregeln könnten Demonstrationszüge allerdings mehrere Kilometer lang werden.

Etliche Kundgebungen in Sachsen geplant

Trotz der Corona-Beschränkungen sind am Samstag vielerorts in Sachsen Kundgebungen zum 1. Mai geplant. Dabei rufen nicht nur Gewerkschaften zu Aktionen auf, auch Kritiker der Corona-Beschränkungen wollen demonstrieren ebenso wie Rechtsextreme. Hier lesen Sie mehr.

Berliner Staatsanwälte am ersten Mai im Einsatz

Die Polizei erwartet am 1. Mai in Berlin tausende Demonstranten. Schon am Vorabend sind erste Aktionen geplant. Staatsanwälte sollen im Einsatz sein, um schnell Haftbefehle gegen Gewalttäter beantragen zu können. Hier lesen Sie mehr.

Mehrere Demos in Erfurt geplant

Die Polizei Erfurt stellt sich auf einen arbeitsreichen 1. Mai ein. Zum Tag der Arbeit wurden mehrere Versammlungen angemeldet. Anwohner müssen mit Verkehrsbeeinträchtigungen rechnen. Hier lesen Sie mehr.

Berliner Polizei will notfalls Wasserwerfer einsetzen

In Berlin steht der Polizei ein erneuter Großeinsatz bevor. Tausende wollen am 1. Mai demonstrieren. Die Beamten wollen vor allem die Corona-Regeln durchsetzen – und zur Not schwere Geschütze auffahren. Hier lesen Sie mehr.

Nürnberg: Mehrere Tausend Teilnehmer erwartet

Am 1. Mai gibt es zahlreiche Versammlungen im Nürnberger Stadtgebiet. Wie die Polizei mitteilt, wird es eine Demonstration von Motorradfahrern von 11 bis 12.30 Uhr geben. Auf dem Volksfestplatz werden mehrere Tausend Teilnehmer erwartet, heißt es. Die Polizei kündigt Verkehrseinschränkungen und Sperrungen an. Hier lesen Sie mehr dazu.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
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