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"Letzte Generation" bei Maischberger | Aktivistin Hinrichs: "Kann es nicht fassen"


"Letzte Generation" bei "Maischberger"
Aktivistin Hinrichs zeigt Nerven: "Ich kann es nicht mehr fassen"


Aktualisiert am 27.04.2023Lesedauer: 4 Min.
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Klimaaktivisten Carla Hinrichs von der Letzten Generation bei einer Pressekonferenz (Archivbild): Bei Maischberger zeigte sie sich fassungslos.Vergrößern des Bildes
Carla Hinrichs bei einer Pressekonferenz (Archivbild): Bei Maischberger zeigte sie sich fassungslos. (Quelle: IMAGO)

Die "Letzte Generation"-Sprecherin hat bei Maischberger mit CDU-Politiker Philipp Amthor diskutiert. Es dauerte nicht lange, bis sie fragte: "Was soll ich hier?"

Farbattacken auf Luxusläden, Klebeblockaden im Straßenverkehr und Kartoffelbrei auf Gemälden: Seit Monaten führen Protestaktionen der Klimagruppe "Letzte Generation" zu Polizeieinsätzen. Bei "Maischberger" ging es am Mittwochabend um die Frage: Ist der Protest in dieser Form legitim?

Die Gäste:

  • Carla Hinrichs, Sprecherin der "Letzten Generation"
  • Philipp Amthor, CDU-Innenpolitiker
  • Frank Elstner, Showlegende
  • Christian Ehrlich, Tierfilmer
  • Gerhard Delling, ARD-Sportmoderator
  • Rahel Klein, Journalistin und Moderatorin bei Deutschlandfunk Nova
  • Hannah Bethke, Journalistin

Zu einer Diskussionsrunde hatte Moderatorin Sandra Maischberger die Sprecherin der "Letzten Generation", Carla Hinrichs, und CDU-Innenpolitiker Philipp Amthor ins Studio eingeladen. Es dauerte nicht lange, bis bei Hinrichs die Nerven blank lagen.

Maischberger trifft mit Frage wunden Punkt

"Sie nehmen in Kauf, dass Menschen zu Schaden kommen?", wollte Maischberger von der 26-Jährigen wissen und verwies dabei auf 15 Einsatzfahrzeuge, die am Montag in Berlin im blockierten Straßenverkehr stecken geblieben waren.

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"Ich kann es gerne zum hundertsten Mal in einer Sendung klarstellen", setzte die Aktivistin an. "Das tut mir leid, dass Sie das müssen, wir haben darüber hier noch nicht geredet", fiel Maischberger Hinrichs ins Wort. Die Aktivistin erklärte: Bei Protesten werde darauf geachtet, dass die Bildung einer Rettungsgasse möglich sei.

Es gebe Protestierende, die sich nicht festklebten, um bei Bedarf aufstehen zu können und Rettungsfahrzeuge durchzulassen. Das Problem liege also bei der Bildung der Rettungsgasse und sei nicht die Schuld der Aktivisten, hakte Maischberger nach. "Genau!", bestätigte die 26-Jährige.

Amthor hakt ein beim Thema Verkehrschaos

Amthor ließ das so nicht stehen. "Das mit der Rettungsgasse stimmt nicht, das behaupten Sie." Ausgelöst durch die Protestaktionen verschiebe sich der Straßenverkehr so, dass er sich nicht mehr zu einer Rettungsgasse entwirren lasse und Retter folglich stecken blieben, erklärte der CDU-Mann. In Berlin gebe es doch eh jeden Tag Verkehrschaos, entgegnete Hinrichs.

Vor allem die Straßenblockaden haben für viel Unmut in der Bevölkerung gesorgt und sogar zu Attacken auf die Blockierenden. Ob sie denn glaube, dass die "Letzte Generation" die Menschen trotzdem dazu bringe, mehr für den Klimaschutz zu tun und das Auto stehen zu lassen, wollte Maischberger von Hinrichs wissen.

"Ich hab' noch nie jemanden getroffen, der gesagt hat, er findet mich so unfassbar blöd, er möchte, dass seine Kinder in Zukunft hungern werden!", antwortete die Aktivistin. Während Amthor die Nase rümpfte, reagierte auch Maischberger irritiert auf diese Aussage. "Das hab' ich jetzt nicht verstanden", so die Moderatorin.

"Es ist in Ordnung, wenn die Leute den Protest, den wir leisten, nicht gut finden, aber beim Anliegen sind wir uns doch einig", führte die 26-Jährige aus.

Amthor kritisiert "laue" Inhalte

Mit Blick auf die Durchsetzung ihrer Forderungen – ein 9-Euro-Ticket, ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde und einen Gesellschaftsrat mit 160 gelosten Mitgliedern – zeigte sich die "Letzte Generation"-Sprecherin optimistisch.

"Wenn der Protest so sehr stört, dass er nicht ignorierbar ist, hat die Regierung irgendwann keine andere Wahl mehr, als darauf einzugehen", erklärte Hinrichs.

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Amthor machte deutlich, dass er von den Forderungen der Aktivistengruppe ebenso wenig hält wie von ihren Aktionen: "Radikal ist die Form des Protests, die Inhalte, die gefordert werden, sind aber ziemlich lau!", so der Innenpolitiker.

"Das 9-Euro-Ticket wird die Probleme nicht lösen", befand er. Und weiter: Es gebe Maßnahmen, durch die sich deutlich mehr CO2 sparen ließe als durch ein Tempolimit. Beim Thema Atomkraft statt Kohle "hätten sie voll unsere gesellschaftliche Unterstützung", erklärte er an Hinrichs gewandt.

"Atomkraft haben Sie abgeschafft", erinnerte Maischberger den CDU-Mann daraufhin knapp. "Aber wir sind jetzt für die Verlängerung, weil wir dazulernen", entgegnete der und führte aus: Gegen einen Gesellschaftsrat sei er, weil der das Parlament delegitimiere. "Sie wollen so eine Art Öko-Klimasozialismus und das ist mit uns nicht zu machen!", so Amthor.

Das Publikum schweigt

Für Hinrichs brachte diese Ausführung das Fass zum Überlaufen. "Ich kann es irgendwie ehrlich gesagt nicht mehr fassen und ich weiß auch nicht, was ich in so einer Diskussionsrunde noch zu suchen habe", rief die 26-Jährige prompt aus.

Sie sitze zusammen mit jemandem aus dem Parlament, "der mir wirklich nicht sagen kann, wo der Plan ist", so Hinrichs und führte aus: "Und ich habe hier eine Moderatorin, die mir immer wieder die gleichen Fragen stellt, die einfach die Gesellschaft nicht interessieren sollten!"

Zum Glück gebe es ja das Publikum, so die Aktivistin. "Was würden sie tun?", wollte sie mit Blick auf die Klimakrise von den Zuschauenden wissen. Eine Antwort blieb aus, über Maischbergers Schulter ließ sich lediglich das ein oder andere Kopfschütteln im Raum erkennen.

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"Letzte Generation": Breite Unterstützung fehlt

Damit spiegelte sich im Studio auch die allgemeine Unterstützungslage im Land wider. Der breite Rückhalt fehlt den Aktivisten bislang: Laut einer aktuellen Civey-Umfrage haben weit über 60 Prozent der bislang Befragten kein Verständnis für die Aktionen der "Letzten Generation". Die Gruppe selbst vermeldet derweil wachsenden Rückhalt bei Wissenschaftlern, Künstlern und Kirchen sowie Zulauf weiterer Aktivisten.

Verwendete Quellen
  • "Maischberger" vom 26. April 2023
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