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Wirtschaft und Arbeitsplätze: Die Sorgen der Deutschen wachsen | Umfrage


Exklusive Umfrage zu Wirtschaft und Arbeit
Die Sorgen der Deutschen wachsen


31.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Airbus-Mitarbeiter in Finkenwerder protestieren im September 2020 gegen Stellenstreichungen (Archivfoto): Die Arbeitslosigkeit ist in Deutschland gestiegen und mit ihr auch die Zahl der Menschen, die das als politisches Problem begreifen.Vergrößern des Bildes
Airbus-Mitarbeiter in Finkenwerder protestieren im September 2020 gegen Stellenstreichungen (Archivfoto): Die Arbeitslosigkeit ist in Deutschland gestiegen und mit ihr auch die Zahl der Menschen, die das als politisches Problem begreifen. (Quelle: Morris MacMatzen/getty-images-bilder)

Viele Deutsche sehen in Sachen Wirtschaft und Arbeit immer mehr politischen Handlungsbedarf. Besonders eine Wählergruppe sorgt sich um dieses Thema.

Die deutsche Wirtschaft steckt mitten in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist zum Ende des Jahres 2023 weiter gesunken, wie das Statistische Bundesamt frühere Schätzungen am Dienstag bestätigte. Für das laufende Jahr sind die Prognosen der Bundesbank ebenfalls bescheiden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Das macht sich auch in der Stimmung der deutschen Bevölkerung bemerkbar: Die wirtschaftlichen Sorgen der Bundesbürger wachsen. Das zeigt der Deutschland-Puls von t-online, eine exklusive und repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. Demnach gaben 19 Prozent der Befragten an, dass sie Wirtschaft und Arbeitsplätze als den Politikbereich mit dem größten Handlungsbedarf sehen.

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Seit dem Flüchtlingsgipfel verliert das Thema Einwanderung an Bedeutung

Damit setzt sich ein Trend fort, der sich in den vergangenen Monaten abgezeichnet hat: Zwar bleibt der Themenbereich Migration und Integration der Bereich, in dem viele Deutsche (40 Prozent) noch immer den größten Handlungsdruck sehen; die Zustimmung zu diesem ist jedoch zurückgegangen. Anfang November, kurz vor dem großen Flüchtlingsgipfel der Bundesregierung, sahen noch 45 Prozent der Bundesbürger am ehesten Handlungsbedarf in dem Themenbereich. Dahingegen nannten damals nur 13 Prozent der Befragten Wirtschaft und Arbeitsplätze als dringlichstes Politikfeld.

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Während die Bedeutung von Migrationsfragen also für die Deutschen abnimmt, nimmt die von Wirtschaftsthemen zu. Das jedoch dürfte nicht nur an der schrumpfenden Wirtschaftsleistung liegen: Auch die Arbeitslosigkeit hat zuletzt zugenommen. Von Dezember auf Januar stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen laut der Bundesagentur für Arbeit um 189.000 auf rund 2,8 Millionen. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent – so hoch wie seit März 2021 nicht mehr, als die Corona-Pandemie durch das Land wütete.

Bei der politischen Problemwahrnehmung gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Parteianhängern: Vor allem potenzielle FDP-Wähler wünschen sich bei Wirtschaftsfragen als Erstes politische Maßnahmen (33 Prozent), gefolgt von Unterstützern von CDU und CSU (24 Prozent), SPD (18 Prozent) und AfD (16 Prozent). Grünen- und Linken-Anhänger hingegen sorgen sich mit 7 beziehungsweise 6 Prozent vergleichsweise wenig um Wirtschafts- und Arbeitsfragen.

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Trend könnte der AfD schaden

Die Frage, wo die Bevölkerung den größten politischen Handlungsbedarf sieht, könnte sich auch auf die bevorstehenden Wahlen auswirken. Im Sommer wählen mit Brandenburg, Sachsen und Thüringen gleich drei ostdeutsche Bundesländer einen neuen Landtag. In allen Ländern liegt die AfD in Umfragen derzeit auf dem ersten oder zweiten Platz.

Gut möglich, dass die Zustimmungswerte für die Partei sinken werden, sollte sich der im Deutschland-Puls gemessene Trend fortsetzen und die Bedeutung von Migration und Integration weiter abnehmen. Eine Studie des Europäischen Hochschulinstituts etwa zeigt, dass rechtsradikale Parteien in Europa bessere Wahlergebnisse erzielen, je mehr Menschen Einwanderung als wichtigstes politisches Problem betrachten.

Dazu passt, dass Befragte, die angaben, derzeit der AfD zugeneigt zu sein, sich viel stärker um Migration und Integration sorgen als Befragte mit anderer Wahlabsicht. Zwei von drei potenziellen AfD-Wählern sehen hier den größten Handlungsbedarf. Unter CDU/CSU-Unterstützern sieht das etwa die Hälfte so, bei den befragten FDP-Anhängern immerhin 44 Prozent. Für Anhänger von SPD (20 Prozent), Linke (18 Prozent) und Grüne (10 Prozent) rücken Einwanderungsfragen hingegen eher hinter andere Themenbereiche.

Unter Anhängern anderer Parteien hingegen ist der Anteil derer, die bei Migration und Integration den größten politischen Handlungsbedarf sehen, mit 37 Prozent vergleichsweise hoch.

Die genaue Fragestellung der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage lautete: "In welchem Politikbereich sehen Sie aktuell am ehesten Handlungsbedarf?", mit den Antwortmöglichkeiten "Wirtschaft/Arbeitsplätze", "Innere Sicherheit", "Migration/Integration", "Umwelt-/Klimaschutz" und "Gesundheit/Rente/Sozialsysteme", "Außenpolitik/Europa", "in einem anderen" oder "weiß ich nicht". Das Meinungsforschungsinstitut Civey berücksichtigte für das Gesamtergebnis die Antworten von 10.073 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Befragten vom 1. Januar bis 31. Januar 2024. Da die Befragung seit dem Jahr 2018 regelmäßig durchgeführt wird, ist ein Vergleich mit früheren Erhebungen möglich.

Verwendete Quellen
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