Reaktionen auf Kanzlerwahl-Krimi "Der Makel wird an ihm hängen bleiben"

Friedrich Merz wurde als zehnter Bundeskanzler vereidigt. Dass ihm die Wahl erst im zweiten Wahlgang gelang, löst in der Bevölkerung unterschiedliche Reaktionen aus.
Zwar ist Friedrich Merz der neue Bundeskanzler Deutschlands, doch in der ersten Abstimmungsrunde verfehlte er die notwendige Mehrheit der Abgeordnetenstimmen im Bundestag. Erst im zweiten Wahlgang gelang ihm die Wahl.
Dass er nicht gleich im ersten Anlauf ausreichend Zuspruch für seine gewollte Kanzlerschaft bekam, erschüttert viele t-online-Leser. Andere hingegen freuten sich über das Abstimmungsergebnis.
"Was sind das für Volksvertreter?"
Helga Graumann schreibt erbost: "Was sind das für Volksvertreter, die ihre persönlichen Animositäten vor unser Land stellen und Herrn Merz sowie der künftigen Regierung ihre Zustimmung verweigerten? Sie sollten sich schämen!"
"Das Ergebnis im ersten Wahlgang war erwartbar", meint Gert Wülfing. "Wer sich im Vorfeld solche eklatanten Fehler wie Merz leistet, darf sich nicht wundern."
Cornelia Stephan schreibt: "Es ist furchtbar, dass Friedrich Merz nicht im ersten Wahlgang gewählt wurde. Das ist ein großer Triumph für die AfD. Wie können Abgeordnete nur so verantwortungslos sein? Ich bin kein CDU-Anhänger, aber die Vernunft gebietet es, endlich eine stabile Regierung auf die Beine zu stellen – angesichts der Weltlage und des Rechtsradikalismus in unserem Land."
"Dass Merz nicht im ersten Wahlgang gewählt wird, hatte ich mir gewünscht", gesteht Sigrid Janorschke. "Jemand, der so oft seine Meinung wechselt und vor der Wahl zum Beispiel sagte, die Schuldenbremse bleibt, nach der Wahl aber die höchsten Schulden, die Deutschland je gemacht hat, mit einer eigentlich schon abgewählten Regierung auf Gedeih und Verderb durchboxt, ist null vertrauenswürdig und somit als Kanzler indiskutabel." Die t-online-Leserin hätte sich Merz' Scheitern ebenso im zweiten und dritten Wahlgang gewünscht.
"Der Makel wird an ihm hängen bleiben"
Heinz Teichmann mailt: "Unabhängig davon, wie man zu der Koalition und Friedrich Merz steht: Das Ergebnis des ersten Wahlgangs ist für ihn, die künftige Regierung und unser Land nicht gut. Auch wenn davon auszugehen war, dass er es im zweiten Wahlgang schafft, wird der Makel an ihm und der Koalition hängen bleiben."
"Diese Abgeordneten sollten sich schämen, dass sie eine kleinliche Rache mit katastrophalen Folgen für das Ansehen unserer Demokratie wollten", kritisiert Sigrun Wiecha. "Ob man Sympathie für Merz hegt oder nicht, steht doch gar nicht zur Debatte. Wir Wähler wählten diese Koalition und mussten nun erleben, wie schändlich Abgeordnete mit dem Wählerwillen umgehen. Es ist unfassbar, wie wenig Weitsicht diese Menschen haben."
Manfred Frikken äußert: "Ich finde es ungerecht, dass noch eine Wahl abgehalten wurde. Beim zweiten Mal wurden die Abgeordneten der CDU und SPD bestimmt angeordnet, was sie zu tun haben. Das riecht nach Manipulation. Wenn selbst der Bundestag diesen Kanzler nicht will, hätte ein neuer hergemusst." Der t-online-Leser hätte sich Neuwahlen gewünscht.
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