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Carola Rackete: Linke Seenotretterin gibt Mandat im Europarlament auf


Abschied einer Aktivistin
Carola Rackete verlässt das Europaparlament

Von dpa
Aktualisiert am 09.07.2025 - 15:36 UhrLesedauer: 2 Min.
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Carola Rackete im Wahlkampf (Archivbild): Nach nur einem Jahr verlässt die Aktivistin die Politik. (Quelle: IMAGO/Fotostand / Reuhl/imago)
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Carola Rackete zieht sich aus der Linken zurück. Der Abschied trifft die Partei von Heidi Reichinnek mitten im Höhenflug. Doch auch andere Quereinsteiger sind schon an der Politik gescheitert.

Die Flüchtlings- und Klimaaktivistin Carola Rackete will ihr Mandat für die Linke im Europaparlament abgeben. "Meine Kandidatur und mein Mandat hatten von Anfang an das Ziel, zur Erneuerung der Partei beizutragen – ein Prozess, der erfolgreich verläuft", sagte sie laut einer Mitteilung. "Als Person aus sozialen Bewegungen haben mein Team und ich von Beginn an darüber diskutiert, das Mandat kollektiv zu gestalten." Dies geschehe nun durch die Abgabe ihres Mandats. Ihr Nachfolger solle Martin Günther aus Brandenburg werden.

Aufstieg als Seenotretterin

Rackete war im Juni 2024 als parteilose Spitzenkandidatin der Linken in Sachsen ins Europaparlament eingezogen. Ein Deal, den der mittlerweile abgetretene Parteichef Martin Schirdewan eingefädelt hatte. Die sächsische Vorsitzende der Linken, Anja Eichhorn, lobte Racketes Engagement für soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und die Rechte von Geflüchteten. "Carola ist fest in den sozialen Bewegungen verwurzelt und hat diese Verbundenheit auch während ihrer Mandatszeit stets bewahrt", betonte Co-Vorsitzender Marco Böhme.

Die Klimaaktivistin Rackete wurde 2019 als Kapitänin international bekannt, als sie trotz eines Verbots der italienischen Behörden mit dem Schiff "Sea Watch 3" mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen an Bord die Insel Lampedusa anlief.

Die Linke erlebt derzeit in den Umfragen einen Höhenflug. Bei der Bundestagswahl im Februar knackte die Partei überraschend deutlich die Fünfprozenthürde. In Umfragen liegt sie derzeit stabil über zehn Prozent.

Schwierigkeiten für Quereinsteiger

Vor allem junge Persönlichkeiten wie Fraktionschefin Heidi Reichinnek, Parteichefin Ines Schwerdtner und die Rechtsexpertin Clara Bünger prägen das Bild der Partei. Doch lässt sich die neue Stärke noch nicht in politisches Kapital umsetzen. So weigerte sich die Union, mit der Linken über die Besetzung des Bundesverfassungsgerichts zu verhandeln.

Parteien versuchen – vor allem im Europawahlkampf – immer wieder, mit Persönlichkeiten außerhalb der klassischen Parteipolitik zu punkten. So zogen die Grünen 2009 mit Barbara Lochbihler, ehemalige Chefin der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, sowie dem ehemaligen Attac-Aktivsten Sven Giegold in den Wahlkampf.

Auch Lochbihler zog sich mittlerweile aus der Politik zurück. Um Giegold ist es seit seinem Wechsel in die Bundespolitik 2017 still geworden. Zuletzt musste er nach der verlorenen Bundestagswahl sein Amt als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium räumen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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