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CDU-Politikerin Julia Klöckner: Kükentöten soll ab Ende 2021 verboten sein


Verzicht auf Eier aus dem Ausland
Kükentöten soll ab Ende 2021 verboten sein

Von afp
Aktualisiert am 09.09.2020Lesedauer: 2 Min.
Küken im Stall: Ab 2021 soll das Schreddern männlicher Küken verboten sein.Vergrößern des BildesKüken im Stall: Ab 2021 soll das Schreddern männlicher Küken verboten sein. (Quelle: Countrypixel/imago-images-bilder)
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Schon lange diskutiert die Politik über das Schreddern männlicher Küken. Jetzt hat CDU-Politikerin Julia Klöckner ein Gesetz auf den Weg gebracht, das das Töten ab nächstem Jahr verbieten soll.

Die Bundesregierung will das Töten männlicher Eintagsküken ab Ende 2021 verbieten. Es sei "ethisch nicht vertretbar", sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) der "Rheinischen Post" vom Mittwoch: Es dürfe nicht sein, dass Tiere nach dem Schlüpfen sofort getötet werden, weil sie ein bestimmtes Geschlecht haben. Klöckner stellt den Gesetzentwurf am Mittag in Berlin vor.

Klöckner rät zum Kauf deutscher Eier

Geändert werden soll demnach das Tierschutzgesetz, so dass Sanktionen bei Verstößen gegen das flächendeckende Verbot in Deutschland möglich werden. Deutschland sei damit weltweiter Vorreiter, sagte Klöckner der "Rheinischen Post". Sie rief die Verbraucher auf, ab Geltung des Gesetzes auf Eier aus dem Ausland zu verzichten, wenn die Tiere dort weiterhin geschreddert werden. Mit ihrer Kaufentscheidung hätten sie es in der Hand, ob sich innovative Verfahren wie die Geschlechterbestimmung im Ei zum frühzeitigen Aussortieren der männlichen Küken durchsetzten oder "immer mehr Eier importiert werden, bei deren Erzeugung Küken getötet wurden".

Die Ministerin verteidigte in der Zeitung die Übergangszeit bis Ende 2021. Ein Verbot mache nur Sinn, wenn der Branche eine Alternative zur Verfügung stehe. "Ansonsten würden die Betriebe in das Ausland abwandern." Nun stehe eine marktreife Alternative durch die Geschlechtererkennung im Brutei bereit und könne bis Ende 2021 breitflächig eingesetzt werden. Das erlaube, "aus dem Töten auszusteigen".

Branche steigt nicht schnell genug aus "dem Töten" aus

Die Ministerin betonte, die Brütereien hätten "hinreichend Grund und Zeit gehabt, ihre Betriebsweise umzustellen". Die Branche "hatte ihre Chance – bislang ist aber nicht zu erkennen, dass sie die bestehenden Alternativen auch nutzt, um schnellstmöglich auszusteigen".

Der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Karlheinz Busen, erklärte am Mittwoch, das Töten von männlichen Küken sei "zu Recht" gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert und müsse schnellstmöglich beendet werden. Der von Klöckner vorgelegte Plan sei jedoch nur "ein völlig undurchdachtes Ablenkungsmanöver" und werde die Probleme nicht lösen.

Klöckner verschlimmere die Lage sogar noch: "Von festen Vereinbarungen mit der Branche abzuweichen, wird dazu führen, dass zukünftig Küken kurz hinter der Grenze geschreddert werden", sagte Busen. "Dass die Bundeslandwirtschaftsministerin die Chance der EU-Ratspräsidentschaft vertut, um ein europaweites Verbot anzustoßen, ist fatal."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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