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Tod von Benedikt XVI. | Letzte Worte waren wohl "Jesus, ich liebe dich"


Bericht: Benedikts letzte Worte waren "Jesus, ich liebe dich"

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 01.01.2023Lesedauer: 7 Min.
imago images 197285279Vergrößern des BildesPapst Benedikt XVI.: Viele Krisen überschatteten seine Amtszeit. (Quelle: IMAGO/Silvano Del Puppo / Fotogramma)
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Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist tot. Bundeskanzler Olaf Scholz gedenkt des gebürtigen Bayers und würdigt ihn als "klugen Theologen". Alle Informationen im Newsblog.

Dieser Newsblog ist beendet. Die aktuellen Entwicklungen um den Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. finden Sie unter www.t-online.de/panorama.

Bericht: Benedikts letzte Worte waren "Jesus, ich liebe dich"

23.40 Uhr: Die letzten Worte des gestorbenen Papstes Benedikt XVI. waren einem Medienbericht zufolge "Jesus, ich liebe dich". Das berichtete die argentinische Zeitung "La Nación" unter Berufung auf informierte Quellen am Samstag. Das emeritierte Oberhaupt der Katholiken war am Samstagmorgen um 9.34 Uhr mit 95 Jahren im Kloster Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten gestorben. Sein Privatsekretär Georg Gänswein informierte gleich danach Papst Franziskus, wie das für gewöhnlich gut über den amtierenden Pontifex informierte Blatt weiter schrieb. Der 86 Jahre alte Argentinier sei zehn Minuten später im Kloster Benedikts gewesen und habe dort schweigend an dessen leblosem Körper gebetet.

Vatikan veröffentlicht geistiges Testament

22.30 Uhr: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sich in seinem Testament bedankt, aber auch um Verzeihung gebeten. Er danke Gott, der ihm das Leben geschenkt und ihn durch vielerlei Wirrnisse hindurchgeführt habe, schrieb er in seinem geistlichen Testament, das der Vatikan am Samstagabend veröffentlichte. "Betet für mich, damit der Herr mich trotz all meiner Sünden und Unzulänglichkeiten in die ewigen Wohnungen einlässt", bat der Vorgänger von Papst Franziskus. Lesen Sie hier mehr dazu.

"Man hat hingeschaut auf das, was er tut"

18.46 Uhr: Kardinal Reinhard Marx hat den gestorbenen Papst Benedikt XVI. als "Identifikationsfigur" gewürdigt. "Man hat hingeschaut auf das, was er tut, und gehört auf das, was er sagt", sagte der Erzbischof von München und Freising am Samstagabend in der Silvestermesse über seinen Vorgänger im Amt. Der im Alter von 95 Jahren gestorbene Joseph Ratzinger war von 1977 bis 1982 Münchner Erzbischof. Am Dienstagabend soll es ein Requiem für ihn in der Münchner Frauenkirche geben, wie Marx ankündigte.

"Wir sind traurig, aber auch dankbar für dieses große und lange Leben", sagte der Kardinal über den emeritierten Papst, "für dieses große Lebenszeugnis". "Er hat sehr genau die Welt analysiert mit ihren Schwächen, hat auch die Kirche gesehen mit ihrem Versagen."

Angela Merkel würdigt Benedikt XVI.

15.44 Uhr: Alt-Kanzlerin Angela Merkel hat den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als "einen der streitbarsten und bedeutendsten religiösen Denker unserer Zeit" gewürdigt. Sie habe mit "großer Trauer" die Nachricht von seinem Tod vernommen, erklärte Merkel am Samstag. "Benedikt XVI. war der erste Deutsche seit Jahrhunderten im Papstamt. Ihm lagen die Beziehungen zu den orthodoxen Christen ebenso am Herzen wie der Dialog mit Juden und Muslimen."

"Ich persönlich denke heute voller Dankbarkeit an meine Begegnungen in Rom und in Deutschland mit ihm zurück", erklärte sie nun. "Unvergessen bleiben mir seine Rede vor dem Deutschen Bundestag 2011 wie auch sein historischer Entschluss 2013, das Papstamt abzugeben." Mit dieser Entscheidung habe er gezeigt, "dass sich auch der Papst mit den Bürden des Alters auseinandersetzen musste".

Steinmeier reist zur Trauerfeier

15.16 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird zum Trauergottesdienst für den früheren Papst Benedikt XVI. am 5. Januar nach Rom reisen. Das kündigte er am Samstag auf dem Flug in die brasilianische Hauptstadt Brasília an. Derzeit werde mit den anderen Verfassungsorganen abgestimmt, welche weiteren hochrangigen deutschen Vertreter zu der Beisetzung kommen werden, teilte eine Sprecherin mit.

Opferinitiative: Benedikt hat "Schuld auf sich geladen"

15.04 Uhr: Missbrauchsopfer werden sich aus Sicht der Initiative "Eckiger Tisch" nicht gut an Papst Benedikt XVI. erinnern. "Den tausenden von Missbrauchsopfern seiner Kirche in aller Welt wird er in unguter Erinnerung bleiben als langjähriger Verantwortlicher jenes Systems, dem sie zum Opfer fielen", sagte der Sprecher der Betroffenen-Initiative, Matthias Katsch, der Deutschen Presse-Agentur – und übte deutliche Kritik am gestorbenen bayerischen Papst Emeritus.

"Joseph Ratzinger verkörperte die klerikale Herrschaft der Priesterschaft in der katholischen Kirche wie kein zweiter", sagte Katsch. "Wie der Zauberlehrling, der nur das vermeintlich Gute will und dabei doch das Böse bewirkt, hat er seine Kirche immer weiter in die Krise gesteuert."

Flaggen am Reichstagsgebäude auf Halbmast

14.33 Uhr: Nach dem Tod des früheren Papsts Benedikt XVI. sind am Berliner Reichstagsgebäude die Flaggen auf Halbmast gesetzt worden. Dies sei in Absprache mit dem Bundesinnenministerium geschehen, sagte ein Sprecher des Bundestags auf Anfrage.

Kerzen in Benedikts Geburtshaus entzündet

13.43 Uhr: Das Geburthaus von Benedikt XVI. im oberbayerischen Marktl am Inn hat anlässlich seines Todes am Samstag jenseits der üblichen Öffnungszeiten die Pforten geöffnet. In dem Zimmer, in dem Joseph Ratzinger am 16. April 1927 geboren wurde, brannten Kerzen, eine weiße Rose stand auf einem schwarzen Tuch. Am Sonntag sollte das Geburtshaus ebenfalls geöffnet sein.

Im Foyer lag ein Kondolenzbuch aus. Bis zum frühen Nachmittag kamen nur wenige Besucher. Auch im Ort war es zunächst ruhig. Auf dem Marktplatz zündeten Gläubige Kerzen an, berichtete Franz Haringer, der theologische Leiter des Geburtshauses von Benedikt XVI. "Am meisten behalte ich seine Fähigkeit in Erinnerung, den Glauben in einfachen und klaren Worten auszudrücken – und auch sein Lebensthema: Glaube und Denken, Glaube und Vernunft: Ich muss als Gläubiger nicht das Denken ausschalten", sagte Haringer. Zugleich sei es "vernünftig, mit Gott zu rechnen".

Benedikt wünschte sich schlichte Trauerfeier

13.14 Uhr: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sich vor seinem Tod für die eigene Trauerfeier eine schlichte Zeremonie gewünscht. Das sagte der Sprecher des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Samstag. Das Requiem auf dem Petersplatz am kommenden Donnerstag, 5. Januar, werde deshalb "feierlich, aber schlicht" sein. Wie der Vatikan Benedikts Begräbnis plant, lesen Sie hier.

Privatsekretär Gänswein berichtet von Schicksalsschlag

13.11 Uhr: Der Privatsekretär des verstorbenen Papstes Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, hat die ausgeprägte menschliche Seite des Verstorbenen hervorgehoben. In einem von der "Bild"-Zeitung veröffentlichten Nachruf schrieb Gänswein, "Benedikt war kein Papstdarsteller und noch weniger ein gefühlloser Papstautomat. Er war und blieb auch auf dem Thron Petri ganz und gar Mensch."

Wie Gänswein schrieb, war das Jahr 2010 ein "schwarzes Jahr" für Benedikt. Dies aber nicht wegen medialer Aufreger um sein Pontifikat, sondern wegen des Unfalltods von Manuela Camagnis, einer seiner Haushälterinnen. "Gegen diesen Schicksalsschlag waren die medialen Aufreger jener Jahre zwar nicht nichts, doch sie erreichten das Herz des Papstes nicht so sehr wie der Tod Manuelas, die so urplötzlich aus unserer Mitte fortgerissen wurde."

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Gänswein äußerte sich auch zu den Missbrauchsskandalen, die im Pontifikat Benedikts in vielen Ländern aufkamen. Ihm sei besonders eine Begegnung Benedikts mit Missbrauchsopfern 2010 auf Malta unvergessen geblieben. "Der Papst hat still zugehört und die aufgewühlten Herzen der Betroffenen getröstet. Mehr als Worte vermochten seine bloße Präsenz und seine Tränen, die er nicht unterdrücken konnte", schrieb Gänswein.

Benedikt XVI. wird öffentlich aufgebahrt

12.31 Uhr: Nach seinem Tod wird der emeritierte Papst Benedikt XVI. vom 2. Januar an im Petersdom aufgebahrt. Gläubige könnten dann von ihm Abschied nehmen. Das teilte der Vatikan mit.

Video | Der emeritierte Papst Benedikt XVI. ist tot
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Quelle: t-online-video

Steinmeier lobt "menschliche Bescheidenheit"

12.25 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat unter anderem die Bescheidenheit von Papst Benedikt XVI. hervorgehoben. "Sein Glaube, sein Intellekt, seine Weisheit und seine menschliche Bescheidenheit haben mich immer tief beeindruckt", erklärte Steinmeier. "Benedikt entschied sich zum Amtsverzicht in dem Moment, in dem er gewiss war, sein Amt nicht mehr mit der nötigen Kraft ausführen zu können. Das war eine unerwartete kirchengeschichtliche Zäsur."

Der Bundespräsident betonte zudem die "ganz besondere Bedeutung" des Papstes für Deutschland und auch als Deutscher: "Die Wahl eines Papstes aus dem Mutterland der Reformation und eines Intellektuellen, der sich den Dialog zwischen Glaube und Vernunft zur Lebensaufgabe gemacht hatte, war für viele Menschen auf der ganzen Welt ein wichtiges Zeichen."

Beim Thema des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche sprach der Bundespräsident dem Verstorbenen allerdings auch eine besondere "Verantwortung" zu. Spätestens als Präfekt der Glaubenskongregation sei Joseph Ratzinger mit dem Problem "und dessen systematischer Vertuschung konfrontiert" gewesen. "Benedikt wusste um das große Leid der Opfer und den immensen Schaden für die Glaubwürdigkeit der Kirche."

Söder: Benedikt XVI. "trug seine Heimat immer im Herzen"

12.20 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat den gestorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. als "überzeugungsstarken Repräsentanten der katholischen Kirche" gewürdigt. "Der Tod von Benedikt XVI. berührt mich genau wie viele Menschen in Bayern und aller Welt sehr", sagte Söder. Mit ihm verliere die Gesellschaft einen der einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts.

"In bewegten und herausfordernden Zeiten war er das religiöse Oberhaupt der katholischen Gläubigen", sagte Söder. "Viele Menschen in seiner Heimat werden ihn nicht nur als Papst Benedikt XVI., sondern auch als bescheidenen Seelsorger in dankbarer Erinnerung behalten. Er gab vielen Menschen Kraft und Orientierung." Zugleich habe sich Benedikt XVI. auch der Verantwortung für schwierige Phasen in seinem Wirken stellen müssen.

Unvergessen sei sein mehrtägiger Besuch in Bayern als neuer Papst, "der seine Liebe zu Land und Leuten zum Ausdruck brachte": "Er trug seine Heimat immer im Herzen."

Scholz: Benedikt XVI. war "streitbare Persönlichkeit"

12.00 Uhr: Mit dem Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. verliert die Welt nach den Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz einen klugen Theologen. "Als 'deutscher' Papst war Benedikt XVI. für viele nicht nur hierzulande ein besonderer Kirchenführer", schrieb der SPD-Politiker am Samstag auf Twitter. "Die Welt verliert eine prägende Figur der katholischen Kirche, eine streitbare Persönlichkeit und einen klugen Theologen. Meine Gedanken sind bei Papst Franziskus."

Marx: "Sein Vermächtnis wird weiterwirken"

11.52 Uhr: Kardinal Reinhard Marx hat mit großer Trauer auf die Nachricht vom Tod des emeritierten Papstes Benedikt XVI. reagiert. "Benedikt XVI. war ein großer Papst, der sein Hirtenamt stets mit Freimut und starkem Glauben ausübte", sagte der Erzbischof von München und Freising. "Als Theologe prägte und prägt er die Kirche lange und nachhaltig."

Benedikt XVI. sei dem Erzbistum München und Freising als Priester, Professor, Erzbischof, Kardinal oder Papst stets eng verbunden gewesen. "Die christliche Prägung Bayerns und die lebendigen Ausdrucksformen der Frömmigkeit zu fördern, war ihm stets ein wichtiges Anliegen."

In Joseph Ratzinger vereinten sich laut Marx Intellektualität und eine tiefe, ehrliche Frömmigkeit. "Dabei blieb er stets bescheiden und hat immer das Amt, nicht die Person in den Vordergrund gestellt." Es sei ihm nicht um Ansehen für seine Person oder die Erweiterung von Macht gegangen, sondern darum, die ihm von Gott übertragene Aufgabe bestmöglich und mit ganzer Kraft zu erfüllen.

Woelki würdigt Benedikt als "tiefen geistlichen Denker"

11.40 Uhr: Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den verstorbenen Papst Benedikt XVI. als "tiefen geistlichen Denker" gewürdigt. "Seine Theologie hat ungezählte Menschen in ihrem Glauben geprägt und bestärkt – genauso wie die Demut und der Mut, mit denen er all seine Ämter ausfüllte", sagte Woelki nach einer Mitteilung des Erzbistums. Dabei sei sein Lebensweg eng mit den großen kirchlichen Ereignissen der Zeit verknüpft gewesen. "Dabei prägte er die Kirche von heute auf prophetische Weise", so Woelki.

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck bezeichnete Benedikt als "großen Theologen" und "Mann größten Wissens". Der Bischof von Münster, Felix Genn, teilte mit, Benedikt sei für seine theologische Entwicklung von größter Bedeutung gewesen. "Sicher wird auch die eine oder andere Seite seines Wirkens kritisch in den Blick genommen."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
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