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Feuerwehr kämpft gegen verheerende Waldbrände, 24.08.2009


Naturkatastrophe
Brände in Griechenland fast gelöscht

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Fünf Tage kämpften Rettungskräfte nördlich von Athen gegen verheerende Feuerwalzen, nun sind nahezu alle Brandherde gelöscht: "Nirgendwo rund um Athen brennt es noch lichterloh", sagte ein Sprecher der Regierung im Fernsehen. Die Lage blieb in der Nacht zum Dienstag ruhig. Dennoch bliebe die Brandgefahr aber extrem hoch. "Aus diesem Grund sind alle Kräfte in Alarmbereitschaft", fügte er hinzu.

Der intensive Einsatz von Löschflugzeugen, darunter auch acht Maschinen aus anderen EU-Staaten und eines aus der Türkei, habe jetzt Wirkung gezeigt. "Die Lage wird sich am Dienstag weiter verbessern", sagte der Chef des Meteorologischen Amts, Dimitris Ziakopopoulos. Zwei Brände gibt es es noch 70 Kilometer westlich Athens in der Nähe des Fischerdorfes Porto Germeno sowie auf der Südseite der Ägäisinsel Euböa. Bewohnte Regionen werden aber nicht mehr bedroht.


Waldbrände in Griechenland

Wind ließ jetzt nach

Die Löschmannschaften waren in den vergangenen Tagen besonders durch die starken Winde behindert worden. In der Nacht wurde es dann etwas ruhiger. Das half den Einsatzkräften bei den Löscharbeiten. Wald- und Buschbrände haben am Wochenende auch auf der iberischen Halbinsel erneut Hunderte Hektar Vegetation vernichtet.
Linkbox Große Flächen Wald zerstört Die dichte Rauchwolke, die in den vergangenen drei Tagen über Athen stand, hatte sich am Montag aufgelöst. Dies zeigten auch neueste Satellitenbilder. Insgesamt hatten am Wochenende zeitweise 140 Brandherde im Norden der griechischen Hauptstadt gelodert. Die Feuerfront war am Sonntag bis auf 15 Kilometer an die Vororte vorgedrungen. Schätzungen der Regierung zufolge wurden bislang zwischen 150 und 200 Quadratkilometer Wald, Buschland und landwirtschaftlich genutzte Flächen sowie Häuser zerstört.

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Flucht in Panik

Für die Menschen in den betroffenen Regionen war die Situation am Montag allerdings noch kaum merklich besser. Zahlreiche Menschen klagten weiterhin über Atembeschwerden wegen der Rauchschwaden. In der Nähe des Kleinhafens von Porto Germeno rund 70 Kilometer westlich von Athen tobte sogar ein neuer Waldbrand. Viele Einwohner flüchteten in Panik. Sie nahmen ihre Ziegenherden mit und brachten sie zur Küste. Die Küstenwache schickte drei Patrouillenboote, um im Ernstfall die Einwohner vom Meer aus zu retten. Auch auf den Inseln Euböa nahe der Hafenstadt Karystos, sowie auf Skyros und Zakynthos brannte es.

Hilfe von der EU

In den betroffenen Gebieten waren am Montag nach Feuerwehrangaben 16 Löschflugzeuge und neun Hubschrauber im Einsatz. Nach Angaben der EU-Kommission waren acht Löschflugzeuge und ein Hubschrauber aus EU-Staaten im Einsatz, darunter auch zwei Maschinen der EU-Zivilschutzreserve. Diese Flugzeuge werden mit jährlich 3,5 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt auf der französischen Insel Korsika bereitgehalten. An den Rettungsarbeiten auf Euböa nehmen auch 30 deutsche Helfer zusammen mit der freiwilligen griechischen Feuerwehr teil, die nach deutschem Vorbild gegründet wurden.

Vetternwirtschaft wird beklagt

Viele Bürgermeister aus den Katastrophengebieten vermuten Brandstiftungen als eine Ursache für die Flammen. Bodenspekulanten versuchten den Wald zu zerstören, erklärten sie gegenüber Medien. Wenige Monate oder Jahre nach den Bränden würden die Gebiete als Bauland freigegeben. Ein Politiker sprach von "Vetternwirtschaft". Die bürgerliche Regierung in Athen hat unterdessen Entschädigungen für alle versprochen, die ihr Hab und Gut verloren haben. Dies teilte am Montag der griechische Regierungssprecher Evangelos Antonaros mit. "Wir werden Bilanz ziehen unmittelbar nachdem alle Brände gelöscht sind. Dann werden wir die Opfer entschädigen", sagte er im Radio.

WWF: Athen hat nichts gelernt

Die Umweltstiftung WWF warf indes Griechenland vor, erneut beim Brandschutz versagt zu haben. "Griechenland hat nichts gelernt aus dem Katastrophensommer 2007", sagte die WWF-Waldexpertin Nina Griesshammer. Nach wie vor fehle ein flächendeckendes Netz von Wasserzugängen. Außerdem gebe es viel zu wenig Brandschutzschneisen. Vor zwei Jahren waren bei verheerenden Feuern in Griechenland 77 Menschen ums Leben gekommen.

Schwierige Lage in Portugal

In Portugal war die Lage am Montag vor allem im Bezirk Bragança im Norden des Landes besorgniserregend. Dort kämpften nach Angaben des Zivilschutzes Feuerwehrmänner mit 22 Fahrzeugen und drei Löschflugzeugen gegen seit Sonntag wütende Flammen und brachten dutzende Brandherde unter Kontrolle. Außerdem loderten im Norden nach Medienberichten drei weitere größere Waldbrände. Das Brandrisiko sei aufgrund der Trockenheit und der hohen Temperaturen weiterhin im gesamten Land sehr hoch.

Vorjahresbilanz übertroffen

In diesem Jahr zerstörten Brände in Portugal rund 24.000 Hektar Wald- und Buschland. Das sind schon 7000 Hektar mehr als im gesamten Vorjahr. Ein Brand im Grenzgebiet zu Spanien griff am Montag im Nationalpark Las Arribes del Duero in der Gegend um Salamanca auf das Nachbarland über. Am Wochenende wurden in der Provinz Zamora im Nordwesten Spaniens zehn Brände registriert. Die Ortschaft Cabañas de Aliste musste evakuiert werden.

Quelle: dpa

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