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Petersberger Klimakonferenz soll Neustart bringen


Klimaschutz
Petersberger Klimakonferenz soll Neustart bringen

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
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Eine dreitägige internationale Klimakonferenz beginnt heute auf dem Petersberg bei Bonn. Erwartet werden Minister oder Regierungsvertreter aus 45 Ländern. Ziel des Treffens ist es, nach dem weitgehend gescheiterten Gipfel von Kopenhagen neue Dynamik in die stockenden Verhandlungen zum Klimaschutz zu bringen. Bundeskanzlerin Angela Merkel , die Initiatorin des Treffens, wird den "Petersberger Klimadialog" eröffnen.

Merkel hofft ungeachtet der derzeitigen Probleme auf einen Erfolg des nächsten UN-Klimagipfels Ende des Jahres im mexikanischen Cancún. Mit dem Petersberger Treffen wolle Deutschland dazu einen Beitrag leisten. Die Bundesregierung ist Gastgeberin gemeinsam mit der mexikanischen Regierung, die den nächsten Gipfel ausrichten wird. Das Treffen ist keine offizielle UN-Konferenz, die Ergebnisse sollen aber den stockenden UN-Prozess voranbringen.

"Von hehren Worten zu konkreten Taten übergehen"

Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber mahnte kurz vor der Klimakonferenz, die internationale Gemeinschaft solle im Kampf gegen die Erderwärmung nun von "hehren Worten" zu konkreten Taten übergehen. Die Zeit, eine kaum beherrschbare Erderwärmung von mehr als zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter abzuwenden, sei "extrem knapp", sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Deutschland und andere Länder, "die im Klimaschutz verantwortungsvoll und langfristig denken", müssten daher mit Klimaschutzprojekten vorangehen.

Bio-Treibstoffe mit Brasilien entwickeln?

Deutschland könne etwa gemeinsam mit Brasilien neue Bio-Treibstoffe und mit dem technologisch starken Indien Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz entwickeln, führte Schellnhuber aus. Er berät die Bundesregierung in Klimafragen. Solche Klimaschutzprojekte sollen bei der Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn erörtert werden. "Diese subglobalen Partnerschaften können eine große Strahlkraft entwickeln und anderen Ländern zeigen: Es bewegt sich etwas und alle profitieren davon", sagte der PIK-Direktor. Sollte auch China Partnerschaften zur Entwicklung von Klimaschutztechnologien eingehen, könnten sogar die bisher im Klimaschutz sehr zurückhaltenden USA allein aus wirtschaftlichen Erwägungen nicht mehr abseits stehen.

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"In Kopenhagen nur absolutes Minimum erreicht"

Bei den dreitägigen informellen Gesprächen in Bonn müssten zudem weiterhin Spielräume für ein verbindliches internationales Klimaabkommen ausgelotet werden, sagte Schellnhuber. Nachdem bei der UN-Klimakonferenz von Kopenhagen im Dezember mit dem allgemeinen Bekenntnis zum Zwei-Grad-Ziel nur ein "absolutes Minimum" erreicht worden sei, müssten die einzelnen Staaten bei ihren Selbstverpflichtungen zur Minderung des klimaschädlichen Kohlendioxidausstoßes nachlegen. Bislang seien die Zusagen nach dem "Klingelbeutel-Prinzip" erfolgt, kritisierte Schellnhuber. "Jeder wirft eben rein in den Klingelbeutel, was er gerade zur Hand hat, und da muss man sich nicht wundern, wenn wenig zusammenkommt".

Widerstand überwinden

Der PIK-Direktor hält eine feste Zusage der EU für geboten, ihren CO2-Ausstoß bis 2020 um 30 Prozent im Vergleich zum Stand von 1990 zu verringern. Bislang wollen die EU-Staaten ohne Vorbedingungen nur um 20 Prozent reduzieren. Deutschland müsse in dieser Frage gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien den Widerstand mehrerer osteuropäischer Staaten sowie Italiens überwinden, sagte Schellnhuber. Die EU-Staaten sollten sich bewusst machen, dass es noch schwerwiegendere Probleme gebe als die Schuldenkrise Griechenlands, nämlich die drohenden Folgen eines ungebremsten Klimawandels.

Quelle: dpa, AFP

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