Großbritannien gibt Ukraine "bedeutende Anzahl" an Raketen
Tag 169 seit Kriegsbeginn: In Donezk ist aus einer Brauerei Ammoniak ausgetreten. Selenskyj ruft zum Widerstand in besetzten Gebieten auf. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Kommando Süd: Haben russische Haubitzen zerstört
3.45 Uhr: Das ukrainische Einsatzkommando "Süd" meldet auf seiner Facebook-Seite, dass seine Truppen bei Gefechten drei russische "Msta-B"-Haubitzen, eine "Eleron-3"-Drohne, ein Kontrollzentrum und sieben gepanzerte und militärische Fahrzeuge zerstört hätten. Außerdem seien 41 russische Soldaten gefallen. Die ukrainische Armee führte nach eigenen Angaben sechs Luftangriffe im Bezirk Beryslav in der Oblast Cherson durch. Die Berichte lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
London schickt drei weitere Raketenwerfer in die Ukraine
3.10 Uhr: Großbritannien verdoppelt die Zahl der Raketenwerfer, die es in die Ukraine schickt. Bisher hat das Land bereits drei M270-Trägersysteme ähnlich den amerikanischen Himars-Systemen bereitgestellt. Sie verwenden dieselben Raketen mit einer Reichweite von bis zu 80 Kilometern.
Verteidigungsminister Ben Wallace bestätigte in der Nacht gegenüber dem britischen Sender BBC, dass er nun drei weitere Systeme in die Ukraine schicken werde, sowie eine "bedeutende" Anzahl von Raketen, mit denen sie bestückt werden. Ihm zufolge helfen diese hochpräzisen Waffen der Ukraine bereits dabei, russische Munitionsvorräte und Kommandozentralen ins Visier zu nehmen. Wallace sprach in Kopenhagen, wo er an einer internationalen Konferenz mit Verbündeten teilnimmt.
Moldau: Können Gas-Vorauszahlungen nicht leisten
2 Uhr: Moldau wird eigenen Angaben zufolge die Gas-Rechnung des russischen Lieferanten Gazprom im August nicht bezahlen können. "Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass wir nicht in der Lage sind, zu zahlen", sagte der Vorsitzende von Moldovagaz, Ion Ceban, der moldauischen Nachrichtenseite "Newsmaker". "Wir werden den Juli abdecken, aber wir können die Vorauszahlung für August nicht leisten. Das ist klar."
Die Ex-Sowjetrepublik hoffe auf einen Aufschub und einen neuen, günstigeren Vertrag im vierten Quartal mit Gazprom. Das südosteuropäische Land, das gerade den EU-Kandidatenstatus erhalten hat, kämpft mit einer Inflation von 29 Prozent und hatte im vergangenen Jahr wiederholt Schwierigkeiten, seine Gasrechnungen zu begleichen. Gazprom hat Moldovagaz damals mehrfach gewarnt, dass es die Lieferungen einstellen könnte.
Offenbar Ammoniak aus brennender Brauerei ausgetreten
0.15 Uhr: Aus einer brennenden Brauerei in der ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk ist nach Angaben örtlicher Behörden giftiges Ammoniak ausgetreten. Der Brand sei durch den Beschuss ukrainischer Artillerie ausgelöst worden, teilte die Territorialverteidigung Donezk am Mittwoch mit. Von ukrainischer Seite gab es dazu keine Bestätigung. Das Gas verteile sich im Umkreis von zwei Kilometern. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in Gebäuden zu bleiben und Fenster geschlossen zu halten. Ammoniak – bekannt für seinen stechenden Geruch – dient beim Bierbrauen als Kühlmittel.
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Die Front zwischen ukrainischen Truppen und den Einheiten der von Moskau gesteuerten Separatisten verläuft seit 2014 nur wenige Kilometer nordöstlich der größten Stadt im Donbass. In diesen Tagen gibt es dort heftige Kämpfe.
Embargo in Kraft: EU-Staaten dürfen keine russische Kohle mehr kaufen
1 Uhr: Die EU-Staaten dürfen ab sofort keine Kohle mehr aus Russland importieren. Um Mitternacht von Mittwoch auf Donnerstag endete die Übergangsperiode für das Kohleembargo gegen Russland, das die EU-Staaten als Teil des fünften Sanktionspakets im April beschlossen hatten. Damit sich die Industrie auf das Einfuhrverbot einstellen konnte, hatten sich die Länder damals auf eine Übergangsfrist von 120 Tagen geeinigt.
Ziel des Importstopps ist es, die russische Wirtschaft vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine weiter zu schwächen.
Schweiz soll Ukraine in Moskau vertreten
0.20 Uhr: Die Schweiz soll künftig die diplomatischen Interessen der Ukraine in Russland vertreten - allerdings lehnt Moskau diese Lösung ab. Das Außenministerium in Kiew teilte am Mittwoch mit, die Wahrnehmung der Interessen sei mit der Schweiz bereits bilateral vereinbart worden. Die Schweiz habe "große Erfahrung bei der Erfüllung solcher Funktionen", sagte Ministeriumssprecher Oleh Nikolenko. Nach Angaben ukrainischer Medien bestätigte das Schweizer Außenministerium die Einigung, verwies aber auf die fehlende Zustimmung aus Moskau.
Selenskyj ruft zu Widerstand gegen russische Besetzer auf
0.10 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bewohner der von Russland besetzten Gebiete zum Widerstand aufgerufen. Sie sollten den ukrainischen Streitkräften über sichere Kanäle Informationen zum Feind oder über Kollaborateure übermitteln, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache.
Der Staatschef äußerte auch die Erwartung, dass die russischen Besatzer bald die Flucht ergreifen. "Sie haben bereits das Gefühl, dass die Zeit gekommen ist, aus Cherson und im Allgemeinen aus dem Süden unseres Landes zu fliehen. Es wird eine Zeit geben, in der sie aus dem Gebiet Charkiw, aus dem Donbass und von der Krim fliehen werden."
Mittwoch, 10. August
Tschechien stimmt Nato-Erweiterung zu
22 Uhr: In Tschechien hat der Senat - das Oberhaus des Parlaments - die Norderweiterung der Nato praktisch einstimmig gebilligt. Wie die Nachrichtenagentur CTK berichtete, stimmten am Mittwoch in Prag alle 66 anwesenden Senatoren für den Beitritt Schwedens. Für den Beitritt Finnlands votierten 64 von 65 anwesenden Abgeordneten. Ein Senator enthielt sich der Stimme, begründete dies anschließend aber mit einem Irrtum.
Abschuss eines russischen Kampfjets gemeldet
21.04 Uhr: Die ukrainische Nationalgarde hat den Abschuss eines russischen Kampfjets gemeldet. Auf Facebook wurde ein Video geteilt, das zeigen soll, wie ein Kampfflugzeug des Typs Suchoi Su-25 beschossen wird. Nach Angaben der Nationalgarde flog die Maschine in Richtung Saporischschja. Unabhängig bestätigen ließen sich die Angaben nicht.
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"Razoni" legt in der Türkei an – Offenbar neuer Käufer für Mais-Fracht gefunden
20.52 Uhr: Nach einer tagelangen Hängepartie um seine Ladung ist der Frachter "Razoni", der als erstes Schiff seit Kriegsbeginn mit Getreide an Bord die Ukraine verlassen hatte, in einen türkischen Hafen eingelaufen. Wie am Mittwochabend auf Ortungs-Websites zu sehen war, lief der Frachter in den Mittelmeerhafen von Mersin ein. Einem Medienbericht zufolge war zuvor ein neuer Käufer für die 26.000 Tonnen Mais an Bord gefunden worden.