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Ukraine-Krieg: China will Russland wohl Kamikaze-Drohnen liefern


Bis 50 Kilogramm Sprengladung
Bericht: China will Kamikaze-Drohnen an Russland liefern

Von t-online, wan

Aktualisiert am 24.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Wladimir Putin begrüßt den chinesischen Außenminister Wang Yi (Archivbild): Ging es bei den Gesprächen auch um Drohnen?Vergrößern des BildesWladimir Putin begrüßt den chinesischen Außenminister Wang Yi (Archivbild): Ging es bei den Gesprächen auch um Drohnen? (Quelle: SPUTNIK)
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China soll Russland einem Bericht zufolge Drohnen liefern, die Moskau später auch selbst produzieren kann. Diese könnten im Ukraine-Krieg eingesetzt werden.

Die militärische Hilfe Chinas für Russland soll offenbar intensiver sein als bislang bekannt. Das russische Militär und der chinesische Drohnenhersteller Xi’an Bingo Intelligent Aviation Technology sollen über die Massenproduktion von Angriffsdrohnen für Russland verhandeln, die beim Angriffskrieg gegen die Ukraine zum Einsatz kommen könnten. Das berichtete der "Spiegel".

Konkret soll es um 100 Drohnen des Prototyps ZT-180 gehen. Dieser soll von der chinesischen Firma produziert, getestet und schon im April der russischen Armee geliefert werden. Viel ist noch nicht über die ZT-180-Modelle bekannt. "Spiegel" berichtet von einer möglichen Sprengladung von 30 bis 50 Kilogramm und einem ähnlichen Design wie dem der iranischen Shahed-136-Kamikaze-Drohnen und beruft sich dabei auf Experteneinschätzungen.

Die Abkürzung ZT für Drohnen wird derzeit eigentlich vom chinesischen Hersteller Zero Tech Global verwendet, der Fluggeräte für unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten herstellt. Unklar ist, ob es eine Zusammenarbeit mit Bingo gibt, dessen Modellen in der Regel die Abkürzung BG vorangestellt wird.

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Nach Informationen des Magazins soll die Firma Bingo später auch Teile nach Russland liefern und dabei helfen, dass eine eigene Produktion aufgebaut werden kann. Damit könnten monatlich bis zu 100 Drohnen hergestellt werden.

Handelsübliche Drohnen wohl schon im Einsatz

Schon im vergangenen Jahr habe es in China nach "Spiegel"-Informationen Planungen gegeben, das russische Militär robust zu unterstützen. Damals soll ein Unternehmen unter Kontrolle der chinesischen Volksbefreiungsarmee die Lieferung von Ersatzteilen für die russischen Kampfjets Su-27 und andere Modelle geplant haben. In dem Zusammenhang war offenbar die Erstellung falscher Frachtpapiere geplant, so sollte die Lieferung für die Militärmaschinen als Ersatzteil-Paket für die zivile Luftfahrt erscheinen.

Der Bundesregierung sollen darüber hinaus Informationen vorliegen, wonach China handelsübliche Drohnen an Russland liefert, die auch zu Aufklärungszwecken im Krieg genutzt werden können. Militärs bezeichnen solche Geräte als Dual-Use-Güter. Das "Wall Street Journal" hatte jüngst darüber berichtet, dass Produkte des chinesischen Drohnenherstellers DJI noch immer von Russland eingesetzt würden. Das Unternehmen selbst hat erklärt, es sei gegen den Einsatz seiner Fluggeräte in Kriegsgebieten, und hatte auch seine Büros in Russland und der Ukraine im vergangenen Jahr geschlossen.

Bundeskanzler Olaf Scholz warnte am Donnerstagabend China, Russland mit Waffen zu beliefern. Er habe bei seinen letzten Gesprächen mit Vertretern der Regierung in Peking "klar gesagt, dass das nicht akzeptiert werden kann", betonte Scholz in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". China habe zwar öffentlich gesagt, keine Waffen zu liefern, aber es sei jetzt "notwendig, dass wir da genau hinschauen".

Auch Baerbock warnt China vor Waffenlieferungen

Außenministerin Annalena Baerbock hatte bei der Münchner Sicherheitskonferenz ebenfalls an China appelliert, Russland keine Waffen für den Krieg gegen die Ukraine zu liefern. Sie habe in Gesprächen mit der chinesischen Delegation deutlich gemacht, dass China als Sicherheitsratsmitglied für den Weltfrieden verantwortlich sei, sagt die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. Sie fügte hinzu: "Das bedeutet natürlich auch, dass China keine Waffen – und dazu zählen auch Dual-Use-Güter – an Russland liefern darf. Das habe ich in meinen Gesprächen intensiv unterstrichen." Vor der UN-Vollversammlung am Donnerstagabend hatte sie nochmals den Druck auf China in ihrer Rede erhöht.

Die US-Regierung hatte sich ebenfalls besorgt über mögliche Waffenlieferungen Chinas an Russland gezeigt. Die USA hätten Informationen, nach denen China "in Erwägung zieht, tödliche Unterstützung" an Russland zu liefern, sagte US-Außenminister Antony Blinken im US-Fernsehen. Auf Nachfrage, was er damit meine, antwortete Blinken: "Waffen, in erster Linie Waffen."

Verwendete Quellen
  • Vorabmeldung des "Spiegel"
  • wsj.com: "Chinese Drones Still Support Russia’s War in Ukraine, Trade Data Show" (englisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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