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Ukraine-Krieg: Putin-Vertrauter Schoigu trifft Nordkoreas Diktator Kim


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Schoigu spricht mit Kim Jong Un über Krieg gegen die Ukraine

Von t-online
Aktualisiert am 04.06.2025 - 20:04 UhrLesedauer: 14 Min.
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Nordkoreas Diktator Kim Jong Un (l.) und der Putin-Vertraute Sergeij Schoigu (Archivbild): Bei dem Treffen in Nordkorea dürfte es um neue Waffenlieferungen gehen. (Quelle: IMAGO/Vadim Savitsky)
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Putins Vertrauter Schoigu ist zu Gesprächen in Nordkorea. Der US-Gesandte Kellog warnt vor atomarer Eskalation. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Mittwoch, 4. Juni

Neue Videoaufnahmen enthüllen: Russische Bomber standen wohl kurz vor Angriff

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat spektakuläre Aufnahmen von der Spezialoperation "Spinnennetz" veröffentlicht. Sie zeigen die Angriffe auf Flugplätze tief im russischen Hinterland. Hier können Sie die neuen Aufnahmen sehen.

Schoigu spricht mit Kim Jong Un über Krieg gegen die Ukraine

Der Vertraute von Kremlchef Putin und Sekretär von Russlands Nationalem Sicherheitsrat, Sergej Schoigu, hat mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un über den Ukraine-Konflikt gesprochen. Beide hätten "Ansichten über die Situation rund um die Ukraine-Krise und die koreanische Halbinsel" ausgetauscht, erklärte die russische Botschaft zu dem Besuch am Mittwoch. Schoigu sei auf Anweisung Putins in Pjöngjang.

Schoigus Besuch am Mittwoch ist sein zweiter in Pjöngjang in weniger als drei Monaten. Im vergangenen Jahr hatten Russland und Nordkorea ein Abkommen über eine "umfassende strategische Partnerschaft" geschlossen, das auch eine Klausel zur gegenseitigen Verteidigung enthält. Schoigu besuchte Pjöngjang zuletzt im März, als er das Abkommen als "voll und ganz den Interessen beider Länder entsprechend" begrüßte.

Die traditionellen Verbündeten Russland und Nordkorea haben sich einander in den vergangenen Jahren weiter angenähert. Pjöngjang bestätigte jüngst die Entsendung von Soldaten und die Lieferung von Waffen nach Russland zur Unterstützung von Moskaus Offensive gegen die Ukraine.

Pistorius: Partner werden Ukraine militärisch weiter stärken

Verteidigungsminister Boris Pistorius will einen neuen Anlauf für die internationale Verstärkung und Aufrechterhaltung der ukrainischen Flugabwehr nehmen. Dazu solle eine multinationale Initiative ("Immediate Action on Air Defense") neu aufgelegt werden, sagte der SPD-Politiker in Brüssel vor einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe.

Er kündigte auch an, dass die Gruppe der Unterstützer für den Ausbau der Fähigkeiten zum elektromagnetischen Kampf wachsen werde. Belgien, Estland, Italien, Schweden und die Türkei wollten sich der Initiative anschließen. Dabei geht es um die Sicherstellung der ukrainischen Kommunikation, die Aufklärung und Störung der russischen Kommunikation sowie die Drohnenabwehr.

"Es ist offensichtlich, jeden Tag: Russland greift die Ukraine weiterhin massiv aus der Luft an, die Zahl der Drohnenangriffe und der Angriffe mit Marschflugkörpern ist immens. Immer wieder, jeden Tag sterben unschuldige Ukrainerinnen und Ukrainer bei diesen Angriffen oder werden verletzt", sagte Pistorius. Er bezeichnete die jüngsten Drohnenangriffe der Ukraine mit der Zerstörung russischer Militärflugzeuge weit im russischen Hinterland als spektakulären Schlag, wie auch den Angriff auf die Krim-Brücke. Dies zeige: "Die Ukraine gibt nicht auf."

US-Gesandter: Eskalationsrisiko gestiegen

Das Risiko einer Eskalation ist nach Einschätzung des Ukraine-Beauftragten der USA, Keith Kellogg, nach dem ukrainischen Angriff auf russische Bomberstützpunkte "stark gestiegen". Die Ukraine hat am Wochenende tief im Inneren Russlands mehrere Luftwaffenstützpunkte mit Drohnen angegriffen. "Ich sage Ihnen, die Risikowerte steigen stark an – ich meine, was dieses Wochenende passiert ist", sagt Kellogg im Sender Fox News. "Die Menschen müssen im Bereich der nationalen Sicherheit verstehen: Wenn man einen Teil des nationalen Überlebenssystems eines Gegners angreift, nämlich seine Triade, die nukleare Triade, dann steigt das Risiko, weil man nicht weiß, was die andere Seite tun wird. Man ist sich nicht sicher."

Russland und die USA verfügen zusammen über etwa 88 Prozent aller Atomwaffen. Sie können durch strategische Bomber, landgestützte Interkontinentalraketen und U-Boot-gestützte ballistische Raketen eingesetzt werden – die sogenannte nukleare Triade. Kellogg sagt, der angerichtete Schaden sei weniger wichtig als die psychologischen Auswirkungen auf Russland. Zu den Gesprächen zwischen Delegationen der Ukraine und Russlands am Montag in Istanbul sagt Kellogg, die Ukraine habe eine "sehr vernünftige Position" eingenommen, Russland hingegen eine "sehr maximalistische Position". Das Ziel bestehe nun darin, "zu versuchen, eine Brücke zwischen diesen beiden Positionen zu schlagen".

Russland nimmt ein neues Ziel ins Visier

In der ukrainischen Grenzregion Sumy wächst die Sorge vor einer russischen Sommeroffensive. Laut Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Russland an der Grenze rund 50.000 Soldaten zusammengezogen. Die Kremltruppen haben bereits einige Ortschaften in der Region besetzt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Moderator: "Kann man diesen Rekruten nicht einfach erschießen?"

Der ukrainische Drohnenangriff auf russische Militärflughäfen bestimmte die Nachrichtenlage am Wochenende. Davon bekamen die Zuschauer des russischen Staatsfernsehens allerdings kaum etwas mit, wie das russische Exil-Medium "Meduza" berichtet. Stattdessen konzentrierten sich die Sender Channel One und Rossija-1 nahezu ausschließlich auf zwei Zugunglücke in den Grenzregionen Brjansk und Kursk. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ukrainischer Stabschef: Putin spielt auf Zeit

Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andrij Jermak, hat Russland in einem Telegrammbrief nach einem Treffen mit dem US-Ukraine-Gesandten Keith Kellogg beschuldigt, auf Zeit zu spielen, die Gespräche zu manipulieren, die US-Sanktionen zu vermeiden und keine Waffenruhe zu wollen. "Wir brauchen einen Waffenstillstand – wir haben den entsprechenden Vorschlag der USA seit März voll unterstützt. Wir sind auch zu einem Treffen der Staats- und Regierungschefs bereit, das Russland weiterhin verhindert", sagte er.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha äußerte sich noch direkter und erklärte, Russland habe eine Aufforderung zur Stellungnahme zu den Vorschlägen der Ukraine bei der zweiten Runde der direkten Friedensgespräche am Montag in Istanbul ignoriert. "Wir fordern Russlands Antwort. Jeder Tag, an dem sie schweigen, beweist, dass sie den Krieg fortsetzen wollen", schrieb Sybiha in den sozialen Medien.

Atombehörde warnt vor Unfallgefahr in ukrainischem Kernkraftwerk

Die internationale Atombehörde IAEA warnt angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine vor der Gefahr eines atomaren Unfalls in einem Kernkraftwerk. "Es ist klar, dass die Gefahren für die nukleare Sicherheit weiterhin sehr real und allgegenwärtig sind", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch am Dienstag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Seine Teams hätten berichtet, "dass dies der intensivste Tag mit Luftangriffsalarmen war, den sie seit Ende letzten Jahres erlebt haben".

Grossi sagte laut IAEA-Mitteilung weiter, die Präsenz der IAEA vor Ort sei auch mehr als drei Jahre nach Beginn des Kriegs nach wie vor unerlässlich, um die Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls zu vermeiden. Die Lage sei auch für die nukleare Sicherheit weiter gefährlich. Die Expertenteams hätten wegen ungewöhnlich häufiger Luftangriffswarnungen bis zu dreimal in die Schutzräume gehen müssen. Grossi fügte hinzu, es sei aber auch von entscheidender Bedeutung, sich auf die Wiederaufbauphase der Energieinfrastruktur vorzubereiten, in der die IAEA ebenfalls eine wichtige Rolle spielen könne.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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