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Rohstoffe aus China: Autozulieferer warnen vor Engpässen bei seltenen Erden


Wichtige Rohstoffe aus China
Autozulieferer warnen vor Engpässen bei seltenen Erden

Von reuters, dpa
04.06.2025Lesedauer: 3 Min.
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Ein Mitarbeiter von VW arbeitet im Dresdner Werk an einem Elektrofahrzeug des Typs ID.3 (Archivbild): Europäische Autozulieferer beklagen Engpässe bei seltenen Erden. (Quelle: Rainer Weisflog via www.imago-images.de/imago)
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Seltene Erden sind für Zukunftstechnologien unverzichtbar. China, das wichtigste Herkunftsland, beschränkt aber die Ausfuhren. Die Autobranche klagt.

Autozulieferer in Europa haben dem Branchenverband CLEPA zufolge mit einer Knappheit bei Seltenen Erden zu kämpfen. Die ersten Fertigungslinien hätten bereits gestoppt werden müssen, teilte CLEPA am Mittwoch mit. Betroffen sei eine Vielzahl von Produkten, die in Elektro- und Verbrennerfahrzeugen zum Einsatz kämen.

Für die kommenden drei bis vier Wochen sei damit zu rechnen, dass sich die Lage weiter zuspitze, weil sich die Lagerbestände leerten. Seit Anfang April hätten die Unternehmen Hunderte Exportlizenzen beantragt, von denen bislang nur jeder vierte Antrag genehmigt worden sei, erklärte der Verband weiter. In einigen Fällen seien die Lizenzen verwehrt worden.

"Eine Besserung der Situation ist nicht zu erkennen"

"Die Sorge wächst sichtbar", sagte Wolfgang Weber, Vorsitzender der Geschäftsführung des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI. Viele Unternehmen hätten nur noch Ressourcen für wenige Wochen und Monate. Die chinesischen Behörden seien von der schieren Masse der Lizenzanträge offenbar überfordert und könnten nur einen Bruchteil abarbeiten. "Eine Besserung der Situation ist nicht zu erkennen." Gefragt seien nun die EU-Kommission und die Bundesregierung, die auf eine schnelle und dauerhafte Klärung drängen müssten.

Der Münchner Autobauer BMW erklärte, Teile des Lieferantennetzwerks seien von dem Genehmigungsvorbehalt für Seltene Erden betroffen. Derzeit laufe die Produktion in den Werken aber planmäßig. Auch bei Volkswagen ist die Versorgung mit Teilen, in denen Seltene Erden enthalten sind, nach eigenen Angaben stabil. Die Lieferanten arbeiteten eng mit ihren Zulieferern zusammen, um die nötigen Lizenzen zu erhalten. "Wir haben Anzeichen dafür erhalten, dass eine begrenzte Zahl von diesen Lizenzen erteilt wurde."

Bosch erklärte dazu, der Prozess zur Beantragung von Exportgenehmigungen sei auch aufgrund der Sammlung und Bereitstellung vieler Informationen komplex und zeitaufwendig. Weitere Details nannte das Unternehmen nicht.

"Immer größere Herausforderungen"

Der Automobilzulieferer ZF bezieht nach eigenen Angaben die Rohstoffe nicht selbst, sondern Zulieferteile wie Elektromotoren oder deren Komponenten, zu deren Herstellung seltene Erden benötigt werden, wie ein Sprecher sagte. "Hier sehen wir erste Auswirkungen in den Lieferketten eines Teils unserer Lieferanten." Je nach Dauer für die Erteilung neuer Exportlizenzen seien auch kurzfristige Lieferunterbrechungen nicht auszuschließen.

Auch andere Branchen neben der Automobilindustrie sorgen sich. "Die Knappheiten bei seltenen Erden nehmen weiter zu und stellen die Unternehmen vor immer größere Herausforderungen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung beim Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI), Wolfgang Weber. Die EU-Kommission müsse deutlicher intervenieren.

China erließ Ausfuhrkontrollen

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) stehe mit betroffenen Unternehmen in Kontakt, sagte Oliver Richtberg, Leiter VDMA-Außenwirtschaft. Ihre Anzahl sei überschaubar, die Art und Intensität der Auswirkungen sei von Einzelfall zu Einzelfall sehr unterschiedlich.

China hatte Anfang April im laufenden Handelskonflikt mit den USA Ausfuhrkontrollen auf sieben seltene Erden und magnetische Materialien erlassen. Die Maßnahme gilt allgemein und betrifft damit auch deutsche Unternehmen. Laut der EU-Handelskammer in Peking sind Hunderte Unternehmen in Europa davon betroffen. Ein Problem sei, dass sich viele Export-Anträge bei den chinesischen Behörden angestaut hätten, die nicht schnell genug bearbeitet würden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen Reuters und dpa
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