t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikUkraine

Ukraine: Litauens Präsident kritisiert leere Sanktionsdrohungen von Merz


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Litauischer Präsident kritisiert Merz: "Das ist ein Problem"

Von t-online
Aktualisiert am 08.06.2025 - 07:52 UhrLesedauer: 27 Min.
Player wird geladen
Im Video: Ukraine trifft russisches Öldepot. (Quelle: t-online)
News folgen

Moskau stoppt den Betrieb an zwei Flughäfen. Der litauische Präsident wirft der Bundesregierung mangelnde Glaubwürdigkeit vor. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Moskau setzt Betrieb an mehreren Flughäfen aus

Die zivile russische Luftfahrtbehörde hat angesichts eines ukrainischen Drohnenangriffs am Sonntagmorgen den Betrieb an zwei wichtigen internationalen Moskauer Flughäfen vorläufig gestoppt. Flüge in Wnukowo and Domodedowo wurden demnach aus Sicherheitsgründen ausgesetzt. Die Flugabwehr habe bis 06.00 Uhr MESZ neun ukrainische Drohnen mit Kurs Moskau zerstört, teilte der Bürgermeister der Hauptstadt, Sergej Sobjanin, mit.

Rettungsdienste seien zu den Orten geschickt worden, an denen Drohnentrümmer niedergegangen seien. Zu etwaigen Schäden oder Opfern liegen keine Angaben vor. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht.

Litauischer Präsident kritisiert Sanktionsandrohungen von Merz

Der litauische Präsident Gitanas Nauseda hat Bundeskanzler Friedrich Merz scharf für seine nicht umgesetzten Sanktionsdrohungen gegen Russland kritisiert. "Das ist ein Problem", sagte Nauseda der "Bild am Sonntag". "Und das betrifft nicht nur die Glaubwürdigkeit unserer Sanktionen, sondern die Glaubwürdigkeit all unserer Maßnahmen gegenüber Russland und unserer Unterstützung für die Ukraine."

Mit Blick auf das Sicherheitsrisiko für die Nato sagte er der Zeitung: "Russland wird sich nicht auf die Ukraine beschränken. Das ist mehr als offensichtlich. Es geht um eine Bedrohung für uns alle."

Russland fängt Drohne ab

Russische Luftabwehreinheiten haben laut lokalen Behörden eine ukrainische Drohne abgefangen. Die Drohne war Richtung Moskau unterwegs, schrieb Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram.

Russland: Ukrainische Drohne löst Brand in Chemiewerk aus

Ein ukrainischer Drohnenangriff löst laut Angaben der örtlichen Behörden in der russischen Region Tula einen kurzzeitigen Brand im Chemiewerk Azot aus. Zwei Menschen werden verletzt. "Der Brand ist gelöscht", schrieb Gouverneur Dmitri Miljajew auf Telegram.

Samstag, 7. Juni

Drohnenkrieg gegen Russland: Elitekrieger in Campingstühlen

Im Krieg der Fußsoldaten sind Drohnen zur wichtigsten Waffe geworden. Einblick in das Handwerk einer ukrainischen Eliteeinheit im Krieg gegen Russland. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Russland feuert Gleitbomben auf Charkiw – junge Frau tot

Russland hat nach den schwersten Luftangriffen seit Kriegsbeginn auf die ostukrainische Stadt Charkiw am frühen Abend erneut Gleitbomben im Stadtzentrum abgeworfen. Eine 30 Jahre alte Frau sei getötet worden, teilte Militärgouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mit. Demnach gab es auch mehr als 40 Verletzte, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilte. "Das macht militärisch keinen Sinn. Reiner Terrorismus", sagte er.

Russland habe vier Gleitbomben im Stadtzentrum abgeworfen; zwei Gebäude einer Kindereisenbahn, Zugwaggons und zwei Privathäuser seien beschädigt worden, sagte Synjehubow. Es handele sich um einen beliebten Ort, an dem Familien samstags ihre Freizeit verbringen.

Erst am Morgen hatte Bürgermeister Ihor Terechow nach den russischen Luftschlägen vom Vorabend von drei Toten berichtet. 21 Menschen seien bei dem Angriff auf Wohnhäuser verletzt worden, darunter ein Säugling und ein 14-jähriges Mädchen. An verschiedenen Orten in der zweitgrößten Stadt des Landes waren nach ukrainischen Angaben 53 Drohnen, vier Gleitbomben und eine Rakete eingeschlagen. Das nahe an der Grenze zu Russland gelegene Charkiw ist immer wieder Ziel russischer Angriffe. Moskau führt seit mehr als drei Jahren einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

"Operation Spinnennetz": Bundeswehr äußert sich

Der ukrainische Drohnenangriff vom vergangenen Wochenende auf teils weit entfernte russische Ziele hat nach deutschen Angaben wahrscheinlich etwa zehn Prozent der strategischen Bomber Russlands beschädigt. Bei der Operation "Spinnennetz" habe wohl Schäden an mehr als einem Dutzend Flugzeugen gegeben, sagte Generalmajor Christian Freuding in einem YouTube-Podcast vom Samstag. Dabei gehe es um Maschinen der Typen TU-95 und TU-22 sowie A-50-Aufklärungsflugzeuge.

Die A-50, die ähnlich wie die AWACS-Flugzeuge der Nato für die Situationserkennung aus der Luft zuständig seien, seien wahrscheinlich nicht einsatzbereit gewesen, als sie getroffen wurden, so Freuding. Sie könnten wohl aber auch nicht mehr für Ersatzteile verwendet werden. Das sei für Russland ein Verlust, denn es gebe nur noch eine Handvoll dieser Flugzeuge.

Geheimoperation im Ukraine-Krieg: USA schätzen Russlands Verluste

Die USA schätzen laut Insidern aus ihren Reihen, dass der Drohnenangriff der Ukraine bis zu 20 russische Kampfflugzeuge getroffen hat, von denen etwa 10 zerstört wurden. Experten zufolge dürfte Russland Jahre brauchen, um diese zu ersetzen.

Trotz der Verluste geht Freuding aber nicht von unmittelbar weniger russischen Angriffen auf die Ukraine aus, da das Land immer noch 90 Prozent seiner strategischen Bomber besitze, die neben Bomben auch ballistische und Marschflugkörper abwerfen könnten.

Allerdings gebe es eine indirekte Auswirkung für Russlands Fähigkeiten im Ukraine-Krieg, da die verbleibenden Flugzeuge mehr Einsätze fliegen müssten. Das nutze sie schneller ab. Zudem habe der ukrainische Angriff eine enorme psychologische Auswirkung. Russland habe sich in seinem riesigen Territorium sicher gefühlt, was auch erkläre, warum die Flugzeuge kaum geschützt gewesen seien. Das werde sich nun ändern.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom