Newsblog zum Ukraine-Krieg Ukraine greift russischen Flugplatz an – und trifft Flugzeug
Die Ukraine greift einen russischen Flugplatz an. Trump spricht mit Selenskyj über Raketenlieferungen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Ukraine: Haben Militärflugplatz im Südwesten Russlands angegriffen
Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge den russischen Militärflugplatz Borisoglebsk in der Region Woronesch angegriffen. Dabei seien ein Lager für Gleitbomben und ein Schulungsflugzeug getroffen worden, teilte das ukrainische Militär in den sozialen Medien mit. Wahrscheinlich seien auch weitere Flugzeuge getroffen worden. "Dieser Flugplatz ist der Heimatstützpunkt feindlicher Su-34-, Su-35S- und Su-30SM-Flugzeuge." Woronesch befindet sich im Südwesten Russlands und grenzt an die Ukraine. Eine Stellungnahme aus Russland liegt zunächst nicht vor.
Trump deutet Bereitschaft zu neuen Russland-Sanktionen an
US-Präsident Donald Trump hat sich "sehr unglücklich" über sein jüngstes Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin gezeigt und seine Bereitschaft zur Verschärfung der Sanktionen gegen Russland angedeutet. Putin wolle aufs Ganze gehen, "einfach weiter Menschen töten, das ist nicht gut", sagte Trump am Freitag im Gespräch mit Journalisten an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One.
"Ich sage Ihnen, ich war sehr unglücklich mit meinem Telefonat mit Präsident Putin", sagte der US-Präsident. Er betonte zugleich: "Wir sprechen viel über Sanktionen". Mit Blick auf Putin fügte Trump hinzu: "Er versteht, dass sie (die Sanktionen) kommen könnten."
Trump: Ukraine braucht Patriot-Raketen zur Verteidigung
Die Ukraine wird nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump weitere Patriot-Flugabwehrraketen benötigen. "Sie werden sie zur Verteidigung brauchen", sagte Trump nach seinem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Sie werden etwas brauchen, denn sie werden ziemlich hart getroffen." Trump lobte die Wirksamkeit der Patriot-Raketen und nannte sie "einfach unglaublich". Eine mit den Inhalten des Gesprächs vertraute Person sagt der Nachrichtenagentur Reuters, die Lieferungen von Patriot-Raketen könnten nach dem "sehr guten" Gespräch zwischen den Präsidenten wieder aufgenommen werden.
Russland attackiert Ukraine erneut mit Kampfdrohnen
Russland hat erneut mit Dutzenden Kampfdrohnen Ziele in der Ukraine angegriffen. Im südukrainischen Gebiet Cherson wurden nach Angaben von Gouverneur Olexander Prokudin auch Wohngebiete beschossen und mehrere Gebäude beschädigt. Dabei seien elf Menschen verletzt worden, schrieb Prokudin auf dem Nachrichtendienst Telegram. Zudem seien eine Gaspipeline, eine Tankstelle, eine Autowerkstatt und private Fahrzeuge zu Schaden gekommen.
In der ostukrainischen Stadt Tschuhujiw wurden bei einem Drohnenangriff mindestens drei Menschen verletzt, darunter ein zwölfjähriger Junge, wie Militärgouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mitteilte. In der Stadt Kupjansk seien zudem zwei Menschen verletzt worden.
Auch aus der Hauptstadt Kiew gab es am Abend und in der Nacht wieder Berichte über Flugabwehrfeuer. Medienberichten zufolge suchten erneut etliche Menschen Zuflucht in U-Bahn-Schächten und anderen Schutzräumen. In weiten Teilen des Landes gab es wiederholt Luftalarm, darunter im grenznahen Gebiet Sumy im Norden, in Donezk und Charkiw im Osten sowie Dnipro und Saporischschja im Südosten. Über Schäden und Opfer war zunächst nichts bekannt.
Trump: Putin ist sich drohender Sanktionen bewusst
Donald Trump hat nach seinem Telefongespräch mit Wladimir Putin gesagt, der Kremlchef sei sich über mögliche weitere Sanktionen der USA bewusst. Er erklärte an Bord der Air Force One gegenüber Reportern, dass der russische Präsident sich wegen dieser Sanktionen besorgt gezeigt habe, aber verstehe, dass diese kommen könnten.
Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe
Russische Luftabwehreinheiten haben laut Angaben von Behörden Dutzende von ukrainischen Drohnen in weit verstreuten Teilen des Landes abgeschossen. Alexander Drosdenko, der Gouverneur der Leningrader Region um St. Petersburg, schrieb auf dem Nachrichtendienst Telegram, dass zwei Drohnen in Bezirken südlich der zweitgrößten Stadt des Landes, St. Petersburg, abgeschossen wurden. Er sagte, es seien keine Verletzten oder Schäden gemeldet worden. Der Betrieb auf dem St. Petersburger Flughafen Pulkowo wurde zeitweise eingestellt. Das russische Verteidigungsministerium meldete, dass innerhalb von drei Stunden insgesamt 42 Drohnen abgeschossen wurden.
Freitag, 4. Juli
Neue russische Drohnenangriffswelle
Russland greift erneut mit Dutzenden Kampfdrohnen Ziele in der Ukraine an. Am Abend war Flugabwehrfeuer in Kiew zu hören. Auch in der Südukraine wurde vor Drohnenanflügen vom Schwarzen Meer aus gewarnt. In über der Hälfte der ukrainischen Gebiete wurde Luftalarm ausgelöst.
Merz sieht Muster in Putins Angriffen
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sieht einen Zusammenhang zwischen dem Telefonat Putins mit Trump und den anschließenden massiven Luftangriffen auf die Ukraine. Der Kanzler habe in den vergangenen Tagen mehrfach erklärt, "dass es ein Muster beim russischen Präsidenten gibt", sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius. Telefonate würden üblicherweise von umso härteren Angriffen begleitet. "Das, was vergangene Nacht passiert ist, hat diesen Eindruck unterstützt oder bestärkt." Mehr dazu lesen Sie hier.
Trump redet mit Selenskyj über Raketenlieferungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump haben vor dem Hintergrund eines Teilstopps US-amerikanischer Waffenlieferungen telefoniert. "Wir haben über Möglichkeiten für die Flugabwehr gesprochen und vereinbart, dass wir an einem besseren Schutz des Luftraums arbeiten werden", schrieb Selenskyj beim Nachrichtendienst Telegram.
Zudem sei "detailliert" über die Kapazitäten der Rüstungsindustrie und gemeinsame Produktionen gesprochen worden. Selenskyj bezeichnete das Gespräch als "wichtig und nützlich". Ob die seit einigen Tagen zurückgehaltenen Waffen nun geliefert werden, blieb offen.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Erst in der Nacht zu Freitag hat das russische Militär einen heftigen Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew durchgeführt. Trump hatte zuletzt angedeutet, mit Blick auf sinkende eigene Bestände, Raketenlieferungen zurückzuhalten.
Russischer Ölmanager stirbt nach Fenstersturz in Moskau
In Russland erregt ein erneuter Todesfall in Putins Umfeld Aufsehen. Der Ölmanager Andrej Badalow starb durch einen Sturz auf dem Fenster. Die Behörden sprechen von Suizid. Nicht das erste mysteriöse Ableben in Russlands Wirtschaftsriege. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters