Newsblog zum Ukraine-Krieg Badegäste sterben: Seeminen explodieren plötzlich in Odessa
In Odessa sterben mehrere Badegäste. Der Bürgermeister von Kiew fordert "schwierige Entscheidungen". Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Sonntag, 10. August
Badegäste sterben bei Explosionen in Odessa
Im ukrainischen Gebiet Odessa am Schwarzen Meer sind drei Badende laut Behörden bei Explosionen im Wasser getötet worden. Die zwei Männer und eine Frau schwammen laut Gouverneur Oleh Kiper in nicht für den Badebetrieb freigegebenen Gewässern. In der Region besteht vielerorts wegen der seit Beginn des russischen Angriffskriegs ausgebrachten Seeminen Lebensgefahr. In Satoka seien ein Mann und eine Frau getötet worden, in Karolino-Buhas bei einer Explosion ein Mann, sagte Kiper.
Der Gouverneur veröffentlichte eine Liste mit 32 sicheren Stränden und mahnte die Badegäste, sich an die Hinweise der Behörden zu halten. Das Gebiet Odessa wird auch immer wieder von russischen Drohnen attackiert.
Die Explosionen ereigneten sich nach Angaben von Behörden etwa 50 Meter vom Ufer entfernt. Unklar war zunächst, um welche Art von Sprengsätzen es sich genau handelte. Sie detonierten demnach, als die Schwimmenden damit in Berührung kamen. Kiper sagte, dass Ermittler die beiden Fälle untersuchten. Zugleich warnte er, dass sowohl im Wasser als auch an Land der nicht freigegebenen Strandabschnitte Lebensgefahr bestehe.
Klitschko: Müssen diplomatische Lösung finden
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko plädiert zur Beilegung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine für eine Verhandlungslösung. "Wir müssen eine diplomatische Lösung finden", sagte Klitschko der "Bild"-Zeitung in Kiew. "Jeder in unserem Staat, in unserem Land ist müde von diesem Krieg", sagte er. "Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern. Hunderte von Städten sind zerstört. Ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert."
Zu Forderungen Russlands nach Gebietsabtrennungen sagte Klitschko, es sei noch "viel zu früh" für solche Gespräche – schloss dabei einen Verzicht auf Gebiete aber nicht explizit aus. Das sei eine Frage für den ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj, sagte Klitschko. "Er muss schwierige Entscheidungen treffen." Ein Teil der Menschen werde nie bereit sein, einen Teil des Landes an Russland abzutreten, sagte der frühere Box-Weltmeister.
Am Freitag wollen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit fast dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. In Kiew, Berlin und Brüssel wird befürchtet, dass beide auf Gebietsabtritte der Ukraine an die russischen Besatzer hinwirken könnten. Selenskyj, der nicht eingeladen ist, lehnt Gebietsabtretungen an Russland strikt ab und fordert vehement, in Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine einbezogen zu werden.
Ukrainer greifen Ölraffinerie in Russland an
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Drohnenangriff in der Nacht zum Sonntag eine Ölraffinerie in der russischen Region Saratow getroffen. Der Angriff auf die Ölraffinerie habe Explosionen und einen Brand verursacht, teilt der ukrainische Generalstab mit. In sozialen Medien verbreitete Aufnahmen zeigten dichten schwarzen Rauch über einem Industriegebiet. Die Bilder sehen Sie im Video oben.
Von russischer Seite hieß es zuvor, in Saratow seien eine Industrieanlage und mehrere Wohnanlagen bei einem ukrainischen Drohnenangriff beschädigt worden. Ein Mensch sei getötet worden, teilt der Gouverneur von Saratow, Roman Busargin, auf Telegram mit.
Selenskyj will mitreden: Europäer kontern Putin mit Ukraine-Plan
Aus Europa kommt ein eigener Vorschlag für die Verhandlungen über einen Frieden in der Ukraine. Demnach sollen Putins Soldaten die Waffen niederlegen. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
Selenskyj doch bei Alaska-Treffen dabei?
Das Weiße Haus erwägt nach Angaben des US-Senders NBC News, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Alaska einzuladen. Dort will Präsident Donald Trump nächste Woche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentreffen. Entsprechende Informationen hat der Sender von einem hochrangigen US-Beamten und drei Personen, die über die internen Gespräche informiert sind.
"Es wird darüber diskutiert", sagte eine der Personen, die mit den Gesprächen vertraut sind. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen worden. Der hochrangige Regierungsbeamte sagte, es sei "absolut" möglich. "Alle sind sehr hoffnungsvoll, dass dies geschehen wird", sagte der Beamte. US-Präsident Donald Trump sei offen für ein Dreier-Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj in Alaska. Vorerst plane das Weiße Haus auf Wunsch Putins jedoch ein bilaterales Treffen, sagt ein Vertreter des Weißen Hauses.
Samstag, 9. August
Offenbar europäischer Friedensplan für die Ukraine
Die europäischen Verbündeten haben laut einem Bericht des "Wall Street Journal" einen eigenen Friedensplan für die Ukraine vorgelegt. Er soll den USA übermittelt und dort grundsätzlich positiv aufgenommen worden sein. Voraussetzung für einen Frieden ist demnach ein sofortiger Waffenstillstand.
Selenskyj bezeichnet Treffen in Großbritannien als "konstruktiv"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet den Verlauf des Treffens von Vertretern seines Landes und verbündeter Staaten in Großbritannien als konstruktiv. "Alle unsere Argumente wurden gehört", erklärt Selenskyj. Der britische Außenminister David Lammy und US-Vizepräsident JD Vance hatten zu dem Treffen geladen, um die Pläne von US-Präsident Donald Trump für die Ukraine zu beraten.
Ukraine greift mit Russland Drohnen an – mehrere Tote
In der westrussischen Grenzregion Belgorod sind infolge ukrainischer Drohnenangriffe mindestens drei Zivilisten getötet worden. Zwei weitere wurden verletzt, teilte der Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bei Telegram mit. Der Großteil der Angriffe fand demnach im Landkreis Borissowka statt, der an das ukrainische Gebiet Charkiw grenzt.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP