Native Olivenöle im Test: Die Qualität wird immer besser
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Die Stiftung Warentest untersucht bereits seit einigen Jahren regelmäßig Olivenöle. Im Test wurden 19 Olivenöle der Güteklasse nativ extra getestet. Wir stellen die Testergebnisse vor.
Das Wichtigste im Überblick
Olivenöl ist das Speiseöl der Mittelmeerküche. Es gilt dank seiner einfach ungesättigten Fettsäuren als besonders gesund und bekömmlich. Es senkt den Wert des negativen Cholesterins im Blut und wirkt sich vorteilhaft auf das Herz-Kreislauf-System aus. Besonders gern wird Olivenöl für Salate genutzt, es kann aber auch zum Braten in der Pfanne verwendet werden, wenn man es langsam erhitzt.
In ihrem Test untersucht die Stiftung Warentest Olivenöle im Hinblick auf ihre sensorische und chemische Qualität. Wir stellen Ihnen die Testergebnisse sowie empfehlenswerte Produkte aus dem Test vor:
Olivenöl-Test: So prüft die Stiftung Warentest
Insgesamt 19 Olivenöle der höchsten Güteklasse extra nativ (extra vergine), davon zwölf Öle in Bioqualität, wurden von der Stiftung Warentest in ihrer "test"-Ausgabe (10/2022) untersucht. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die sensorische Qualität der Öle gelegt. Zudem wurde die chemische Qualität, die Verpackung und die Deklaration untersucht. Die Olivenöle wurden außerdem auf Schadstoffe geprüft.
Aufgrund der schwierigen Öl-Lage zu Beginn des Tests hat die Stiftung Warentest anders als üblich die ursprünglich vorgesehenen 26 Testprodukte teilweise von den Anbietern zur Verfügung gestellt bekommen. Nur vier Olivenöle konnten im Handel erworben werden.
Die Tester führten daher bei 22 Produkten im Anschluss eine Plausibilitätsprüfung mit im Handel erworbenen Ölen durch, um sicherzustellen, dass die Qualität der Anbieterprodukte mit der Qualität der Produkte im Handel übereinstimmt. Bei sieben Olivenölen fanden die Tester Indizien für unterschiedliche Qualitäten. Es erhielten daher letztendlich nur 19 Olivenöle eine Bewertung.
Olivenöl im Test: "gute" Produkte gibt es viele
Von den 19 bewerteten Olivenölen erhielten insgesamt 13 Öle von der Stiftung Warentest das "test"-Qualitätsurteil "gut", zwei Olivenöle die Note "befriedigend" und vier Bio-Olivenöle wurden mit einem "Mangelhaft" abgestraft. Sie schmeckten im Test ranzig und waren mit Schadstoffen belastet. Testsieger wurde ein Olivenöl von Crudo. Das teuerste Testprodukt ist lediglich bei Feinkost-Onlineshops erhältlich.
Zu den "gut" bewerteten Olivenölen gehören unter anderem das Originale Native Olivenöl extra von Bertolli ("gut (2,2)") sowie das Classico Native Olivenöl extra von Filippo Berio mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (2,2)". Unter den guten Ölen befindet sich auch das Classico Natives Olivenöl extra von De Cecco. Es erhielt das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,3)".
Weiterhin empfehlen wir den Testsieger aus der letzten "test"-Ausgabe von 2021: das Phenolio Bio-Olivenöl von Artgerecht. Es erhielt im letzten Jahr die Gesamtnote "gut (1,8)".
Alle Ergebnisse des Olivenöl-Tests der Stiftung Warentest lesen Sie in der "test"-Ausgabe 10/2022.
Für den täglichen Gebrauch: Bertolli Natives Olivenöl extra
Das Testergebnis: Das Olivenöl von Bertolli erhielt von der Stiftung Warentest die Gesamtnote "gut (2,2)". In der wichtigsten Testkategorie, der sensorischen Qualität, erreichte das Olivenöl die Note "gut (2,0)". Die Feinheiten beurteilten die Tester als gut ausgewogen mit Noten vom Tomatenstrauch, Gras und grüner Mandel.
Produktdetails: Für das Olivenöl der ersten Güteklasse werden laut Anbieter die Olivensorten Arbequina, Hojiblanca, Picual sowie Coratina und Koroneiki verwendet. Das Öl wird ausschließlich mit mechanischen Verfahren direkt aus den Oliven gewonnen. Eine schnelle Verarbeitung binnen zehn Stunden nach dem Pflücken bewahrt dabei die im Olivenöl enthaltenen Antioxidantien.
Das Olivenöl von Bertolli eignet sich für die Zubereitung von Salaten, Pasta und Marinaden. Der Geschmack ergibt dank Aromen grüner Mandel, mit Noten von Tomaten und Artischocken eine grüne Fruchtigkeit, die durch eine leicht bittere Schärfe im Abgang vollendet wird.
Gut ausgewogen: Filippo Berio Olivenöl
Das Testergebnis: Das Olivenöl von Filippo Berio erhielt im Test der Stiftung Warentest ebenfalls die Gesamtnote "gut (2,2)". In der Kategorie sensorische Qualität schnitt es jedoch mit der Teilnote "gut (1,8)" besser ab als das Olivenöl von Bertolli. Die Tester bezeichnen das Öl als gut ausgewogen mit Noten von grüner Mandel, reifer Mandel und Apfel.
Produktdetails: Für die Herstellung des Olivenöls werden unter anderem die Olivensorten Coratina, Ogliarola, Leccino, Frantoio und Arbequina verwendet. Das Öl wird aus der ersten Kaltpressung der Oliven gewonnen.
Wie das Olivenöl von Bertolli kann auch dieses Öl für den täglichen Gebrauch verwendet werden. Der Hersteller empfiehlt das Olivenöl für die Zubereitung von Saucen und Marinaden oder zum Beträufeln und Dippen.
Preistipp: De Cecco Classico Natives Olivenöl Extra
Das Testergebnis: Von den Testern der Stiftung Warentest erhielt das Olivenöl die Gesamtnote "gut (2,3)". Bei der sensorischen Qualität liegt das Öl mit dem Olivenöl von Bertolli gleichauf und wurde in dieser Testkategorie mit der Teilnote "gut (2,9)" bewertet. Die sensorischen Feinheiten sind gut ausgewogen mit Noten von Gras, grünem Apfel und grüner Mandel.
Produktdetails: Das native Olivenöl extra von De Cecco wird direkt aus Oliven auf mechanischem Weg gewonnen, ist kalt gepresst und hat eine gelb-goldene Farbe. Der Hersteller gibt keine genauen Angaben zu den verwendeten Olivensorten.
Das Olivenöl eignet sich für alle Gerichte und kann roh oder gekocht verzehrt werden. Der Geschmack ist vollmundig und laut Stiftung Warentest sehr ausgewogen. Um den Geschmack lange zu erhalten, sollte das Öl vor Wärme geschützt und trocken gelagert werden.
Der Testsieger von 2021: Artgerecht Phenolio Bio-Olivenöl aus Spanien
Das Testergebnis: Das Bio-Olivenöl von Artgerecht wurde von der Stiftung Warentest mit der Gesamtnote "gut (1,8)" ausgezeichnet. Der Testsieger erhielt als einer von zwei Ölen eine sehr gute Teilnote für die sensorische Qualität. Die Tester beschreiben die Eigenschaften als "intensiv fruchtig". Die Feinheiten sind außerdem "sehr gut ausgewogen".
Produktdetails: Das Bio-Olivenöl wird aus der Olivensorte Hojiblanca in in der andalusischen Provinz Malaga (Spanien) hergestellt. Die Hojiblanca-Sorte gehört zu den beliebtesten spanischen Olivensorten und wird vor allem zur Gewinnung von hochwertigen Ölen verwendet. Für die höchstmögliche Qualität wird die Zentrifugation statt der Pressung angewendet, um das Öl zu gewinnen.
Das Öl verfügt zudem über einen hohen Polyphenolgehalt. Dieser bietet effektiven Schutz vor oxidiertem Cholesterin. Die Bio-Qualität wird durch das Demeter-Siegel gekennzeichnet. Ein Liter des hochwertigen Olivenöls kosten um die 48 Euro. Das Öl ist damit das teuerste, aber auch das beste Olivenöl im Test.
Olivenöltests: Resultate immer besser
Bereits seit Jahren testet die Stiftung Warentest Olivenöle. Erfreulich ist, dass die Testergebnisse immer besser wurden. Im Jahr 2016 bekam nur ein einziges Öl eine gute Note, 2017 war kein Öl gut getestet worden. Im Jahr 2018 hingegen konnten schon vier gut getestete Öle vermeldet werden, im Test von 2020 waren es neun.
Im Test der Ausgabe 11/2021 sind es sogar 15 Olivenöle, die die Tester überzeugen. Im Test erhielten sogar 13 von 19 getesteten Olivenölen eine gute Bewertung.
Den Aufwärtstrend in der Qualität von Olivenöl sieht die Stiftung Warentest in ihren regelmäßigen Tests. Hersteller würden vermehrt auf eine gute Geschmacksqualität und eine Vermeidung von Schadstoffen achten und ihre Produkte richtig kennzeichnen.
Unser Fazit zum Olivenöl-Tests
Eine Flasche gutes Olivenöl muss nicht teuer sein. Unter den gut getesteten Produkten sind preisgünstige Öle vom Discounter sowie – ebenfalls günstige – Markenprodukte. Wir empfehlen daher das Olivenöl von De Cecco. Wer allerdings besonderen Wert auf die sensorische Qualität legt, der greift besser zu höherpreisigen Olivenölen wie dem Testsieger-Olivenöl 2021 von Artgerecht.
Wissenswertes über Olivenöle
Wo liegen Hauptanbaugebiete der in Deutschland vertriebenen Öle?
Olivenöl für den deutschen Markt wird vor allem in Ländern rund um das Mittelmeer angebaut. Vor allem italienisches Öl wird in Deutschland angeboten und ist beliebt. Aber auch in Spanien, Griechenland, Portugal, Frankreich, Zypern, Marokko und Tunesien werden Oliven für die Speiseölherstellung angebaut und geerntet.
Olivensorten wie Picual, die ursprünglich aus Andalusien stammt, Arbequina (Katalonien), Koronneiki (Griechenland) und Leccino (Toscana) finden sich in den getesteten Ölen.
Wie sollte Olivenöl gelagert werden?
Olivenöle reagieren sehr empfindlich auf Licht. Die Öle sollten daher immer an einem dunklen und kühlen Ort aufbewahrt werden. Der Kühlschrank ist kein trotzdem passender Ort für Olivenöle, da zu kalte Temperaturen eine Ausflockung bewirken können. Die Temperatur sollte idealerweise zwischen 14 und 16 Grad Celsius liegen. Nach dem Gebrauch muss die Olivenölflasche fest verschlossen werden.
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Warum ist Olivenöl gesund?
Olivenöl enthält wichtige einfache ungesättigte Fettsäuren und ist reich an Vitamin E. Im Vergleich zu anderen Ölen verfügt Olivenöl über weniger schädliche, mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie senken beispielsweise den Cholesterinspiegel und stärken das Herz. Eine positive Wirkung hat Olivenöl sowohl bei Herzkrankheiten, Depressionen und Verdauungsproblemen als auch bei Erkrankungen wie Krebs, Arteriosklerose und Tumoren.
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- Alle Ergebnisse des Olivenöl-Tests der Stiftung Warentest
- Eigene Recherche