Harry Kane von A bis Z: Das müssen Fans des FC Bayern jetzt über ihn wissen

Harry Kane ist der Wunschkandidat des FC Bayern als Nachfolger von Robert Lewandowski. t-online erklärt ihn als Typ und Torjäger.

Auf König Robert wird nun wohl Prinz Harry folgen. Harry Kane ist der Mann, der ein Jahr nach Robert Lewandowskis Abschied zum FC Barcelona dessen großes Erbe beim FC Bayern antreten soll. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft war seit Monaten der erklärte Wunschkandidat der Münchner bei der Suche nach einem neuen Topstürmer.

Jetzt muss er offenbar nur noch Ja sagen. Im Transferpoker um den englischen Starstürmer ist dem FC Bayern nach monatelangen Spekulationen nämlich offenbar der Durchbruch gelungen. Die Münchner haben sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge mit Tottenham Hotspur und dessen knallhartem Klubboss Daniel Levy auf einen Wechsel Kanes geeinigt.

Die Entscheidung über einen Umzug von der Themse an die Isar liege nun beim 30 Jahre alten Torjäger, berichtete zuerst das Portal "The Athletic" unter Berufung auf Quellen in Deutschland. Demnach habe der Londoner Verein ein Angebot der Münchner von umgerechnet mehr als 100 Millionen Euro akzeptiert. Auch der Pay-TV-Sender Sky berichtete darüber. Es seien neben Kanes Zustimmung aber noch weitere Details zu klären.

Dass der 29-Jährige die Bayern sportlich weiterbringen würde, steht außer Frage. "Kane kann Tore mit rechts, links, mit dem Kopf erzielen – ein Vollblutstürmer. Wenn das klappen würde, wäre das eine sichere Bank", sagte Dieter Hoeneß, früher selbst Mittelstürmer des FC Bayern, im Interview mit t-online über seinen möglichen Nachfolger. "Er würde Bayern natürlich sofort helfen können."

Aber was genau macht Kane so attraktiv für Bayern? t-online hat sich Harry Kane angeschaut und erklärt, was ihn auszeichnet.

A wie Alan Shearer: Der Ex-England-Torjäger könnte einem möglichen Wechsel zu Bayern im Weg stehen. Denn mit insgesamt 260 Toren steht nur noch er in der ewigen Liste der besten Premier-League-Torschützen vor Kane (213 Tore). "Wenn Harry zu den Bayern wechseln will, fahre ich sein verdammtes Auto selbst dorthin", scherzte Shearer zuletzt bei "The Athletic". In Sachen Autos bevorzugt Kane übrigens bislang die britischen Marken Bentley, Jaguar und Range Rover.

B wie Brady: Die beiden Familienhunde heißen Brady und Wilson. Als NFL-Fan hat Kane die beiden Labradore nach den zwei Football-Quarterbacks Tom Brady und Russel Wilson benannt.

C wie Champions League: Die Königsklasse zu holen, ist Kanes erklärtes Ziel. Abgesehen von Manchester City soll er es keinem anderen Premier-League-Klub in absehbarer Zeit zutrauen, diesen Titel gewinnen zu können. Bayern dagegen schon.

D wie Daniel Levy: Tottenhams Präsident gilt als einer der härtesten Verhandlungspartner im Fußball-Business, was neben Bayern auch schon ManCity mit Pep Guardiola (siehe P) sowie Chelsea mit Thomas Tuchel zu spüren bekamen. Der Deadline-Day, also der letzte Tag, an dem das Transferfenster geöffnet ist, gilt in England nicht umsonst als Levys Lieblingstag. Denn bis dahin reizt er gerne alles aus, um das Bestmögliche herauszuholen.

E wie Elfmeter: Insgesamt 75 Elfmeter hat er in seiner Karriere bereits geschossen und davon 64 verwandelt. Den wohl wichtigsten seiner Karriere vergab er bei der WM in Katar im Viertelfinalduell mit Frankreich aber. Nachdem er bereits einen Elfmeter zum Ausgleich verwandelt hatte, schoss er in der 84. Minute beim Stand von 1:2 weit übers Tor und schied mit England aus.

F wie Familie: Beraten wird Kane von seinem Bruder Charlie und seinem Vater Pat. Sein Vater stammt aus Irland. Kane entschied sich aber für die englische Nationalelf. Mit seiner Frau Kate hat er drei Kinder: Die beiden Töchter Ivy (geboren 2017) und Vivienne Jane (2018) sowie den Sohn Louis Harry (2022). Das vierte Kind ist bereits unterwegs.

G wie Gesundheit: Seine einzige wirklich schwere Verletzung liegt bereits mehr als zehn Jahre zurück. Gleich zu Beginn seiner Leihe zu Norwich City erlitt er 2012 einen Mittelfußbruch und fiel anschließend drei Monate aus. Insgesamt wurde Kane übrigens viermal (Leyton, Millwall, Norwich und Leicester) ausgeliehen, bevor er dann bei Tottenham durchstartete.

H wie Handkuss: Mit dieser Geste feiert er regelmäßig seine Tore und schickt damit Grüße an seine Ehefrau.

I wie Instinkt: "Es ist Instinkt", sagt er über seine Abschlussqualitäten. "Wenn der Ball in meine Nähe kommt, übernimmt mein Körper von ganz alleine und meine Gedanken schalten sich komplett aus. Da ist nur voller Fokus in meinem Kopf, das Tor dann pure Freude. Wie das passiert? Das weiß ich wirklich nicht."

J wie Jugendliebe: 2017 machte Kane der Fitnesstrainerin Katie Goodland auf den Bahamas einen Heiratsantrag, 2019 folgte die Hochzeit. "Endlich darf ich meine beste Freundin heiraten! Ich liebe dich", kommentierte Kane damals sein Hochzeitsfoto bei Instagram. Die beiden lernten sich bereits zu Schulzeiten kennen (siehe S wie Schule) und sind seit 2011 ein Paar.

K wie Kapitän: Kane trägt sowohl bei Tottenham als auch bei der englischen Nationalmannschaft die Kapitänsbinde. Als Anführer können ihn auch die Münchner gut gebrauchen.

L wie Lewandowski, Robert: Acht Jahre lang war der Pole der Torgarant des FC Bayern. Kane kommt ihm von den gehandelten Kandidaten am nächsten, ist auch deshalb Bayerns Wunschkandidat. Prinz Harry soll König Robert in München beerben.

M wie Müller, Thomas: Vor knapp zehn Monaten trafen Müller und Kane beim 3:3 der deutschen Nationalelf gegen England in der Nations League mal wieder aufeinander. Man sah die beiden im Wembley-Stadion scherzen und lachen – über Kanes Wechsel nach München? Gerüchte darüber gab es zumindest bereits damals. "Ich habe noch keinen gefunden, der ihn nicht gut findet", sagte Müller nun der "Bild"-Zeitung. Kane und Müller – das könnte wie einst mit Lewandowski perfekt passen.

N wie Niederlagen: Seine beiden bittersten Niederlagen musste er im Champions-League-Finale 2019 gegen Liverpool (0:2) und im EM-Endspiel 2021 (2:3 i.E.) im Wembley-Stadion gegen Italien einstecken. Kane fehlt in seiner Karriere weiterhin vor allem eins: Titel. In der Saison 2016/17 wurde er mit den Spurs Vizemeister. Auch die beiden League-Cup-Endspiele 2014/15 sowie 2020/21 gingen verloren.

O wie "One-Club-Man": Dass er ein solcher gerne immer bliebe, sagte Kane 2017 über seinen Herzensklub Tottenham. So wie es momentan aussieht, wird dieser Plan nun aber nicht mehr aufgehen.

P wie Pep Guardiola: Der Teammanager von Manchester City wollte Kane 2021 unbedingt. Er biss sich allerdings am Veto von Tottenhams Präsident die Zähne aus und scheiterte mit einem Angebot über 160 Millionen Euro.

Q wie Quote: In 435 Pflichtspielen für Tottenham hat Kane insgesamt 280 Tore erzielt und 64 weitere Treffer vorbereitet. In der Liga erzielte er seit der Saison 2014/15 immer mindestens 17 Treffer pro Saison. Sechsmal waren es über 20, zweimal 30. In der Champions League kommt er auf 21 Tore in 32 Partien. Bei 84 Einsätzen in der englischen Nationalelf schoss er 58 Tore und ist damit der Top-Torjäger der Three Lions.

R wie Rituale: Während der Fußballsaison verzichtet Kane komplett auf Alkohol, trinkt vor dem Schlafengehen eine Tasse Milch mit zwei Stücken Zucker. Nach einem guten Spiel belohnt er sich gerne mal mit Pizza, Steak oder Pommes.

S wie Schule: Kane besuchte die Chingford Foundation School in London. Dort lernte er seine heutige Frau Katie kennen. Auf die gleiche Schule war zuvor auch schon David Beckham gegangen. Als der im März 2005 eine seiner Fußball-Akademien einweihte, entstand ein legendäres Foto. Darauf zu sehen ist der Ex-Profi, wie er zwei pausbäckigen Teenagern den Arm um die Schultern legt: Harry Kane und Katie Goodland. Beckham war damals 29, Kane elf. (Lesen Sie hier: Das steckt hinter dem Foto von Kane und Beckham.)

T wie Torschützenkönig: Das wurde Kane in der Premier League schon dreimal: 2016, 2017 und 2021. Auch bei der WM 2018 in Russland war er mit sechs Treffern bester Torjäger.

U wie unvorstellbar: Das galt lange für seinen Abschied von Tottenham. Der Torjäger spielt seit 2004 für die Spurs, durchlief alle Jugendmannschaften und unterschrieb im Juli 2010 seinen ersten Profivertrag. "Der größte Teil meiner Familie waren Spurs-Fans, und ich bin 15 Minuten vom Stadion entfernt aufgewachsen, also werde ich immer ein Spurs-Fan sein", sagte Kane einmal und kündigte 2015 an: "Ich will eine Klublegende werden." Das ist er längst, auch wenn er jetzt tatsächlich wechseln sollte.

V wie "völlig gaga": So bezeichnete Uli Hoeneß die Summen, die bei Kane im Umlauf sind, im März bei einer Diskussionsrunde in München und sagte: "Letztes Jahr hat Tottenham 160 Millionen Euro Ablöse abgelehnt von Manchester City (siehe P wie Pep Guardiola). Meinen Sie, der ist dieses Jahr billiger? Das ist ein Geld, das zahle ich nicht!" Ob er das mittlerweile immer noch so sieht?

W wie Walthamstow: In diesem Arbeiterbezirk wurde Kane, etwa eine Viertelstunde von der White Heart Lane, dem Stadion der Spurs, geboren.

X wie xGoals: Der Wert der Qualität seiner Torchancen (expected goals) lag in der vergangenen Saison bei 21,5 Toren. Kane traf allerdings deutlich häufiger und erzielte 30 Saisontore. Dass er seinen persönlicher Premier-League-Rekord einstellte, reichte dennoch nicht zur Torjägerkanone – weil Erling Haaland noch sechs Treffer mehr erzielte.

Y wie Yacht: Tottenhams Mehrheitseigner Joe Lewis besitzt unter anderem ein solches Luxusexemplar, das umgerechnet 175 Millionen Euro wert ist. Das lässt erahnen, dass ihn und die Spurs selbst das 100-Millionen-Angebot der Bayern für Kane, der dem Vernehmen nach 200.000 Pfund pro Woche verdienen soll, wohl kaum beeindruckte.

Z wie Zehner: Kane gilt als vielleicht bester Neuner der Welt, trägt allerdings die Rückennummer zehn. "Als ich aufwuchs, waren Roy Keane und Teddy Sheringham meine Idole, und sie trugen das Trikot mit der Nummer 10", sagt Kane, "deshalb war es immer mein Traum, es ebenfalls zu tragen." Bei Bayern müsste er sich eine neue Nummer aussuchen. Denn die Zehn hat Leroy Sané bereits. Stattdessen soll er die Neun bekommen – als Nachfolger von Lewandowski.