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Bitcoin wird Staatsreserve: USA starten umfassende Krypto-Reform


Staatliche Bitcoin-Reserve geplant
US-Behörde stellt Weichen für Krypto-Zukunft

Von t-online, llb

01.08.2025 - 15:33 UhrLesedauer: 3 Min.
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US-Präsident Donald Trump hält ein unterzeichnetes Dekret (Archivfoto): "Project Crypto" ebnet den Weg für staatliche Bitcoin-Reserve und Krypto-Reform. (Quelle: Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa/dpa-bilder)
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Bitcoin als Staatsreserve? Das galt lange als undenkbar. Jetzt wird es offiziell Teil der Digitalstrategie der Trump-Regierung.

Unter dem Namen "Project Crypto" plant die amerikanische Finanzbehörde eine umfassende Reform ihrer Vorschriften, um den Kapitalmarkt für digitale Vermögenswerte zu öffnen. Ziel ist es, klare Kriterien zu schaffen, wann ein sogenannter Krypto-Token – also ein digitaler Vermögenswert auf Blockchain-Basis – als Wertpapier gilt.

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Die SEC will außerdem Vorschläge für neue Offenlegungspflichten und Ausnahmen vorlegen. Unternehmen, die sogenannte tokenisierte Wertpapiere anbieten – digitale Anteile an Aktien oder Fonds –, sollen stärker unterstützt werden.

SEC-Chef Paul Atkins bezeichnete die Reform als "Chance für eine ganze Generation". Er kündigte an, einfache und eindeutige Regeln für die Ausgabe, Verwahrung und den Handel mit Kryptowährungen zu entwickeln.

Was bedeutet diese Öffnung für Anleger, Unternehmen und die Finanzmärkte? Und ist nun der Weg frei für eine staatliche Bitcoin-Reserve?

Trump-Regierung treibt Krypto-Agenda voran

Die geplante Reform ist Teil einer umfassenderen Strategie der US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Bereits im Januar hatte Trump ein Dekret unterzeichnet, das die Schaffung der "President’s Working Group on Digital Asset Markets" vorsieht – einer Expertengruppe, die nun ihren ersten Bericht vorgelegt hat. Zu den Mitgliedern zählen unter anderem Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und SEC-Chef Paul Atkins.

In dem Bericht bekennt sich die Arbeitsgruppe eindeutig zur Förderung digitaler Vermögenswerte. Kryptowährungen und Blockchain-Technologien hätten das Potenzial, nicht nur das Finanzsystem, sondern auch Eigentumsrechte und Unternehmensführung grundlegend zu verändern, heißt es darin. Amerikanische Unternehmer, die in diesem Bereich aktiv sind, verdienten politische Klarheit und Anerkennung für ihre Innovationskraft.

Auch politisch ist der Vorstoß brisant. Trump hatte sich im Wahlkampf als "Krypto-Präsident" inszeniert und dabei um die Gunst der Digitalbranche geworben. Die Krypto-Industrie wiederum unterstützte ihn und andere republikanische Kandidaten mit Millionensummen.

Kritik gibt es daran, dass Trumps Familie selbst sogenannte Meme-Coins – also spekulative Kryptowährungen mit Internetkult-Charakter – auf den Markt gebracht hat. Der Präsident selbst hält zudem eine Beteiligung an der Krypto-Plattform World Liberty Financial. Das Weiße Haus wies den Vorwurf möglicher Interessenkonflikte zurück.

Was bedeutet das für die Krypto-Branche und Anleger?

Die Initiative der SEC markiert einen Wendepunkt für die US-Krypto-Regulierung. Künftig sollen digitale Vermögenswerte je nach Funktion als Wertpapier oder Rohstoff eingestuft werden. Der Unterschied ist entscheidend: Während Wertpapiere strengen Regeln unterliegen und bei der SEC registriert werden müssen, gelten für Rohstoffe – ähnlich wie bei Gold oder Öl – andere Vorschriften. Eine Klassifizierung als Rohstoff würde für Krypto-Firmen deutlich weniger bürokratischen Aufwand bedeuten.

Zugleich will die US-Regierung das Recht auf Selbstverwahrung digitaler Vermögenswerte gesetzlich absichern. Anleger sollen ihre Kryptowährungen künftig ohne Mittelsmann – etwa ohne Bank oder Börse – direkt verwahren dürfen. Auch steuerliche Fragen will die Bundessteuerbehörde der USA (IRS) klären, etwa, wie nicht realisierte Gewinne oder Verluste zu behandeln sind.

Darüber hinaus empfiehlt der Bericht die Schaffung sogenannter Safe Harbors – also sicherer gesetzlicher Rahmenbedingungen – für neue Krypto-Projekte. Die Rohstoffaufsicht CFTC soll künftig die Spotmärkte für nicht als Wertpapier klassifizierte Kryptowährungen überwachen. Das Ziel ist eine klare und faire Aufgabenteilung unter den Behörden.

Bitcoin wird strategischer Vermögenswert

Ein besonderes Signal sendet die geplante staatliche Bitcoin-Reserve. Kryptowährungen, die in Strafverfahren beschlagnahmt wurden, sollen nicht länger verkauft, sondern in einem staatlichen Vorrat gehalten werden. Dieser Schritt verleiht Bitcoin den Status eines strategischen Vermögenswerts der Vereinigten Staaten – und dürfte aus Sicht vieler Anleger das Vertrauen in digitale Währungen stärken.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
Transparenzhinweis

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