Niederlande: Supermarktkette Albert Heijn stoppt Verkauf von Messern

Erst vor kurzem war eine Mitarbeiterin erstochen worden. Eine niederländische Supermarktkette wird nun keine Messer mehr verkaufen.

Die große niederländische Supermarktkette Albert Heijn stoppt den Verkauf von Messern. "Die Aggression in der Gesellschaft nimmt leider zu. Um zu dieser Entwicklung in keiner Weise beizutragen, ergreifen wir Maßnahmen", sagte Albert Heijn-Sprecherin Anoesjka Aspeslagh am Freitag in Zaandam. "Wir haben beschlossen, keine Messer mehr in unseren Geschäften zu verkaufen."

An der Regelung zum Verkauf von Messern habe man schon seit einiger Zeit gearbeitet – auch als Reaktion auf die breite gesellschaftliche Diskussion. Zunächst habe man eine Alterskontrolle eingeführt, nun werde der Verkauf von Messern vollständig eingestellt. Erst im Juni war eine Mitarbeiterin der Supermarkt-Kette während der Arbeit erstochen worden.

Messer werden immer größer

In den Niederlanden bereitet die zunehmende Gewalt mit Messern vor allem durch junge Leute Sorge. Wie das Forensische Institut der Niederlande (NFI) kürzlich mitteilte, sind 12- bis 18-Jährige in zunehmendem Maße an Messerstechereien beteiligt. Das Institut hat nun mit der Inventarisierung von durch die Polizei beschlagnahmten Messern begonnen.

Und die ersten Ergebnisse sind erschreckend: Die Messer werden immer größer und die Gefahr tödlicher Verletzungen steigt. Polizeiexperten sind besorgt, dass es für junge Leute immer normaler wird, sich mit einem Messer zu bewaffnen.

Ein Fall auch in Deutschland

In Deutschland gab es einen ähnlichen Fall mit der Ladenkette "Woolworth". Nach einer Messerattacke im fränkischen Würzburg im Jahr 2021, bei der ein Mann drei Frauen erstach und mehrere weitere Menschen verletzte, nahm das Haushalts- und Kleidungsgeschäft Messer aus dem Sortiment.

Der inzwischen verurteilte Täter hatte die Tatwaffe, ein Küchenmesser, bei "Woolworth" gekauft und anschließend in dem Geschäft und auf dem Platz davor Menschen attackiert.