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Heineken verkauft Geschäft in Russland für Mini-Betrag: Millionenverlust?


Millionenverlust
Heineken verkauft Russlandgeschäft für winzigen Betrag

Von reuters, dpa
Aktualisiert am 25.08.2023Lesedauer: 2 Min.
IMAGO0256996838Vergrößern des BildesDer Bierhersteller Heineken hat sein Russlandgeschäft verkauft. (Archivfoto) (Quelle: imago-images-bilder)
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Das wird teuer für Heineken: Der niederländische Bierkonzern hat sein Russlandgeschäft für einen symbolischen Preis verkauft. Der Abschied soll endgültig sein.

Der Brauereikonzern Heineken verlässt endgültig den russischen Markt. Heineken sei froh, die lange und komplexe Suche nach einem Käufer abgeschlossen und Russland verlassen zu haben, sagte Konzern-Chef Dolf van den Brink am Freitag. Der niederländische Brauereiriese habe seine Aktivitäten in Russland für einen symbolischen Euro an die dort heimische Arnest Group abgetreten und den bereits nach der russischen Invasion in der Ukraine im März 2022 angekündigten Rückzug damit vollendet. Die Entscheidung koste den Konzern voraussichtlich rund 300 Millionen Euro.

Der Rückzug aus Russland habe länger gedauert als erwartet, sagte van den Brink. "Obwohl es viel länger dauerte, als wir gehofft hatten, wird diese Transaktion den Lebensunterhalt unserer Mitarbeiter sicherstellen und uns erlauben, das Land auf verantwortungsvolle Weise zu verlassen." Der Verkauf und die Produktion der Biermarke Amstel wird in den kommenden sechs Monaten eingestellt.

Konkurrent wurde enteignet

Der dänische Konkurrent Carlsberg hat dagegen mit Problemen zu kämpfen: Russland hat dessen Anteil an einem heimischen Brauer per Federstrich unter Staatsverwaltung gestellt. Die Arnest Group produziert Verpackungsmaterial, Kosmetik und Haushaltswaren. Nach Angaben von Heineken wurde eine Arbeitsplatzgarantie für die rund 1.800 Mitarbeiter für die kommenden drei Jahre vereinbart. Heineken betonte auch, dass das Bier nicht teurer werde. Erwartete Verluste seien bereits zum großen Teil abgeschrieben worden.

Zahlreiche westliche Firmen haben Russland verlassen – auch nachdem der Westen das Land angesichts seiner Invasion in der Ukraine mit Sanktionen belegt hatte. Aus Deutschland hatte sich unter anderem der Düsseldorfer Henkel-Konzern von seinen Aktivitäten getrennt. Für westliche Firmen könnte der bereits komplexe Rückzug aus Russland künftig aber noch schwerer werden. Denn die russischen Behörden drängen Unternehmen, ihre zum Verkauf gestellten Aktivitäten mit weiteren deutlichen Abschlägen zu bewerten, sagten mehrere Insider der Nachrichtenagentur Reuters.

Weitere Firmen prüfen Ausstieg

Die geforderten zusätzlichen Wertminderungen könnten bis zu 30 Prozent betragen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Für die dort verbliebenen Konzerne könnte der Rückzug aus Russland damit noch teurer werden. Das russische Finanzministerium erklärte, es übe keinen Druck aus, um Preise zu drücken. Doch könne sich das Preisschild für Aktivitäten ändern, wenn diese nicht korrekt bewertet worden seien.

Unter anderem die italienische Großbank Intesa verhandelt derzeit die Bedingungen für ihren Marktaustritt in Russland. Die österreichische Raffeisen Bank International (RBI) prüft seit Monaten Optionen für einen Ausstieg wie einen Verkauf oder eine Abspaltung des Geschäfts. Der verstaatlichte Düsseldorfer Energiekonzern Uniper hatte nach eigenen Angaben 2022 eine Vereinbarung zum Verkauf seiner russischen Tochter Unipro an einen inländischen Käufer vereinbart, aber keine Freigabe bekommen. Es gibt aber auch westliche Firmen, die Russland nicht verlassen wollen. Dazu gehört etwa der Großhändler Metro.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters und dpa
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