Mercedes, Audi und Porsche Neue Sondersteuer in China trifft deutsche Hersteller von Luxusautos hart

Neue Hürden für deutsche Autobauer in China: Eine neue Sondersteuer trübt die Aussichten für Mercedes und Co. auf dem ohnehin hart umkämpften Markt.
China bietet den größten Automarkt der Welt. Und der ist besonders hart umkämpft. Nun müssen Deutschlands Autobauer einen neuen Rückschlag fürchten. Seit Sonntag wird in China eine neue Luxussteuer von zehn Prozent auf Neuwagen im Wert von umgerechnet mehr als 108.000 Euro fällig. Zuvor griff die Grenze erst ab einem Wert von umgerechnet 156.000 Euro. Fachleute rechnen damit, dass die niedrigere Schwelle vor allem chinesischen Herstellern helfen soll.
So ist der Markt für Luxuswagen ab knapp 120.000 Euro in China dramatisch eingebrochen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ging der Verkauf um gut fünfzig Prozent zurück. Die Krise trifft deutsche wie chinesische Hersteller.
China: Deutsche Autobauer haben Trends verpasst
Hintergrund sind wachsende Schwierigkeiten für Chinas Wirtschaft – auch vor dem Hintergrund der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. So sank der Absatz von Mercedes-Benz im zweiten Quartal 2025 um knapp ein Fünftel auf rund 293.000 Fahrzeuge.
Doch sind die Probleme auch hausgemacht, vor allem die deutschen Hersteller haben den Trend zu E-Autos in China verschlafen. Auch das Verschmelzen von Fahrerlebnis mit einfachem E-Design haben die deutschen Konzerne verschlafen. Das hat Folgen: VW-Tochter Audi, vom Diesel-Skandal imagemäßig besonders getroffen, setzte im vergangenen Jahr in China nur rund 8.000 Elektroautos ab. Enttäuschend.
Die neuen Regeln greifen zwar erstmals auch für E-Autos. Doch treffen sie vor allem ausländische Hersteller von hochpreisigen Wagen wie Mercedes, Audi und Porsche. Im Luxussegment gilt der Verbrenner immer noch als Statussymbol. Mehr als 90 Prozent der in diesem Bereich abgesetzten Wagen sind mit einem Verbrennermotor ausgestattet.
- handelsblatt.de: Neue Steuerregeln für Luxusautos treffen Mercedes am stärksten