t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikDeutschlandMilitär & Verteidigung

Wirtschaft: Airbus und Dassault vereinbaren Kooperation bei Kampfjet-Projekt


"Nie war Europa entschlossener"
Deutschland und Frankreich bauen neuen Kampfjet

Von dpa, afp
Aktualisiert am 25.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein Lockheed Martin F-35 Kampfjet auf der Internationalen Luftfahrtausstellung. Dort gaben Deutschland und Frankreich bekannt, nun gemeinsam ein neuen Kampfjet entwickeln zu wollen.Vergrößern des BildesEin Lockheed Martin F-35 Kampfjet auf der Internationalen Luftfahrtausstellung. Dort gaben Deutschland und Frankreich bekannt, nun gemeinsam ein neuen Kampfjet entwickeln zu wollen. (Quelle: Axel Schmidt/Reuters-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Weil der Eurofighter langsam in die Jahre kommt, wollen Deutschland und Frankreich einen neuen Jet konstruieren. Dieser soll Europa unabhängiger machen.

Die Flugzeugbauer Airbus und Dassault haben eine Kooperation zum Bau eines neuen europäischen Kampfjets vereinbart. Die beiden Firmen hätten ein Abkommen zur Entwicklung und Produktion von Kampfflugzeugen der nächsten Generation geschlossen, erklärten Dassault-Chef Eric Trappier und Airbus-Rüstungsvorstand Dirk Hoke am Mittwoch auf der Luftfahrtausstellung ILA in Berlin. Die neuen Kampfjets sollen bis 2035 oder 2040 die Kampfjets Eurofighter und Rafale ergänzen und schließlich ersetzen.

"Wir sagen unseren Verteidigungsministerinnen, unseren politisch Verantwortlichen: Wir sind bereit", sagte Dassault-Aviation-Chef Eric Trappier bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Airbus-Rüstungsvorstand Dirk Hoke. Er sei "davon überzeugt, dass die europäische Souveränität und strategische Autonomie nur durch unabhängige europäische Lösungen gesichert werden kann und wird". Das FCAS-Programm werde "die politischen und militärischen Beziehungen zwischen Europas Kernnationen stärken und Europas Luft- und Raumfahrtindustrie neu beleben".

Die beiden Länder hatten beim deutsch-französischen Ministerrat im vergangenen Sommer grundsätzlich vereinbart, gemeinsam ein neues Kampfflugzeug zu entwickeln. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte damals bereits Mitte 2018 als Termin für einen Fahrplan genannt. Das neue Flugzeug soll langfristig die aktuellen Flotten ersetzen. In der Vergangenheit hatten die beiden Länder auf konkurrierende Modelle gesetzt - Frankreich hat seinen von Dassault gebauten Rafale-Jet, Deutschland den Eurofighter von Airbus.

Hoke sprach von einem historischen Moment für die EU. "Nie war Europa entschlossener, seine politische und industrielle Autonomie und Souveränität im Verteidigungssektor zu erhalten und voranzutreiben." Bedingung dafür sei, dass die Regierungen und die Schlüsselindustrien zusammenarbeiteten.

Alternde Tornados sollen ersetzt werden

Im Gespräch ist das Projekt eines neuen gemeinsamen europäischen Kampfflugzeugs schon seit Jahren: Im Juli vergangenen Jahres hatten sich Deutschland und Frankreich dann grundsätzlich auf die Entwicklung eines gemeinsamen Kampfjets verständigt. Die neuen europäischen Kampfflugzeuge sollen längerfristig die alternden Tornado-Kampfjets und den Eurofighter der Bundeswehr sowie die Rafale-Maschinen der französischen Luftwaffe ersetzen.

Frankreich hatte sich in den 80er Jahren aus dem Eurofighter-Programm zurückgezogen, an dem Airbus, die italienische Leonardo und die britische BAE sowie Spanien beteiligt sind. Stattdessen baute Dassault die Rafale. Der Kampfjet wurde 2006 mit zehnjähriger Verspätung in Dienst gestellt. Der Erstflug eines Rafale-Prototyps hatte schon im Juli 1986 stattgefunden.

Auch die Bundeswehr-Tornados altern. Seinen ersten Einsatz hatten der Tornado bereits in den Balkan-Konflikten der 90er Jahre. Auch über Afghanistan kamen sie zum Einsatz. Aktuell sind mehrere Maschinen in Jordanien für Aufklärungsflüge über Syrien stationiert. Die Bundeswehr verfügt heute noch über rund 80 Maschinen des in den 80er Jahren gebauten Jagdbombers. Zuletzt wurden Zweifel an der Einsatzbereitschaft laut.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und ihre französische Kollegin Florence Parly wollen die ILA am Donnerstag gemeinsam besuchen. Anfang April hatte Parly sich zuversichtlich gezeigt, dass "wir mit den Deutschen beim Scaf-Programm (FCAS-Programm) weiter vorangehen können". Schon damals hatte sie im Gespräch mit LaTribune.fr eine "erste bedeutende Etappe" bei der ILA in Aussicht gestellt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nannte die ILA zur Eröffnung ein "Symbol für die Partnerschaft mit Frankreich". Gerade im Verteidigungsbereich sei die Kooperation offensichtlich.

Verwendete Quellen
  • dpa
  • AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website