FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Fehlausbruch im Bayer-Chart vom Vortag hat der Verkaufsdruck am Mittwoch deutlich zugenommen. Die Papiere der Leverkusener weiteten ihre Kurskorrektur zeitweise um mehr als 8 Prozent aus und stoppten erst an ihrer 50-Tage-Linie. Sie wird als mittelfristiges Trendbarometer stark beachtet. Zuletzt waren sie mit minus 7 Prozent auf 23,01 Euro Schlusslicht im Dax.
Nach den Geschäftszahlen waren die Bayer-Aktien tags zuvor zeitweise bis auf fast 27 Euro geklettert - das höchste Niveau seit Oktober. Es hatte danach ausgesehen, als ob sie es nach erfolglosen Versuchen im März und Anfang Mai nun endlich über ihre 200-Tage-Linie schaffen würden. Bereits am Morgen fehlte es aber an Anschlusskäufen und es geht seither immer weiter abwärts.
Einem Börsianer zufolge verunsichert auch die Diskussion um ein mögliches Warnlabel für Pestizide in den USA. Für den neuen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. gehört dies zu seiner Kampagne "Make America Healthy Again". Sein Bericht dazu soll in Kürze erscheinen. Gerade ein wohl angedachtes Pestizid-Label mit Blick auf angebliche, potenzielle Gesundheitsrisiken bestimmter Agrarchemikalien sorgt aber einem Artikel des "Wall Street Journal" zufolge für Kontroverse im Weißen Haus und bei Behörden. Man befürchtet demnach Probleme in der Lebensmittelversorgung.
Kurszielveränderungen von Analysten zu Bayer im Anschluss an die Vortageszahlen sind derweil weiter Mangelware. Jo Walton von der UBS ist mit einer Aufstockung auf 24 Euro die Ausnahme. Damit blieb Walton allerdings klar unter dem bereits erreichten Xetra-Niveau. Sie blieb bei ihrem 50-prozentigen Bewertungsabschlag angesichts anhaltender Risiken durch die US-Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat des Konzerns./ag/mis/jha/
Die Ströer Digital Publishing GmbH übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben. Verzögerung der Kursdaten: Deutsche Börse 15 Min., Nasdaq und NYSE 20 Min.