OBERHACHING (dpa-AFX) - Bei Fahrradleasing und Bikesharing haben deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich die Nase vorn. In keinem anderen Land der 28 untersuchten Nationen ist der Anteil der Firmen mit entsprechenden Angeboten so hoch wie in Deutschland, wie aus dem aktuellen Fuhrparkbarometer des Flottendienstleisters Arval hervorgeht. Und der Abstand zum Zweitplatzierten ist groß.
Konkret bejahten jeweils 14 Prozent der für die Studie befragten Fuhrparkverantwortlichen in Deutschland, dass es in ihrem Unternehmen Fahrradleasing beziehungsweise Bikesharing für die Mitarbeiter gebe.
Platz zwei ging beim Leasing mit 8 Prozent an die Schweiz, beim Sharing teilen sich die USA und Portugal mit ebenfalls je 8 Prozent die Silbermedaille. Der Durchschnitt aller Länder liegt bei 4 und 5 Prozent.
Bezogen auf Arbeitnehmer sind die Zahlen allerdings niedriger - schließlich nutzt nicht jeder Mitarbeiter auch die entsprechenden Angebote. Auch hier liegt Deutschland aber klar über dem Durchschnitt.
Steuervorteile treiben das Angebot
"In Deutschland gibt es steuerliche Vergünstigungen, die Fahrradleasing für die Unternehmen attraktiv machen", sagt Katharina Schmidt von Arval Deutschland auf die Frage, warum die Quote auch deutlich höher ist als in den als Radfahrernation bekannten Niederlanden, die nur auf 4 und 3 Prozent kommen.
Dort gebe es schon mehr private Räder und daher weniger Bedarf - "und außerdem wird Radfahren dort auf anderen Wegen gefördert - beispielsweise durch sehr viel bessere Infrastruktur".
Das Angebot in Deutschland wächst. 2020 hatten laut der damaligen Umfrage erst 9 Prozent der Unternehmen ein Leasing-Angebot. Schmidt geht davon aus, dass die Zahlen weiter steigen werden.
"Das ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Unternehmen, da gibt es kein Zurück mehr", sagt sie. Auch die Umfrage weist in diese Richtung. 15 Prozent der Unternehmen sagen, dass sie erwögen, Fahrradleasing in den kommenden drei Jahren einzuführen. Beim Bikesharing sind es sogar 20 Prozent.
Für das Barometer wurden im vergangenen Jahr 8.061 Fuhrparkentscheider aus 28 Ländern in Europa, Nord- und Südamerika befragt, 300 davon in Deutschland./ruc/DP/zb
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