DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Finanzinvestoren Warburg Pincus und KPS sprechen weiterhin über eine gemeinsame Übernahme des Verpackungsspezialisten Gerresheimer. Dies habe KPS auf Nachfrage mitgeteilt, hieß es am Dienstagabend vom Düsseldorfer Unternehmen. "Die Gespräche über ein mögliches Übernahmeangebot sind ergebnisoffen. Es ist nicht absehbar, ob und wann es zu einem öffentlichen Übernahmeangebot kommen wird."
Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass KPS sich nach Gesprächen mit Warburg und einem Blick in die Bücher gegen ein Gebot entschieden habe. Einem früheren Bericht der Agentur zufolge hatten die Investoren eine Übernahme für 70 Euro je Gerresheimer-Aktie erwogen.
Am Dienstag waren die Papiere belastet von dem Bericht zu Handelsschluss um 6,8 Prozent auf 43,02 Euro abgesackt. Nach dem Dementi der Düsseldorfer legten Gerresheimer-Aktien auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um 3 Prozent auf 44,28 Euro zu.
Eine Übernahme des Unternehmens durch Warburg Pincus allein könne schwierig werden, hatte es in den Kreisen weiter geheißen. Diese habe noch nicht entschieden, wie es weitergehe. KPS, Warburg Pincus und Gerresheimer hätten eine Stellungnahme abgelehnt.
Seit Jahresanfang haben Gerresheimer-Aktien mehr als ein Drittel verloren. Die Marktkapitalisierung liegt bei 1,6 Milliarden Euro. Erst am Monatsanfang waren die Titel nach einer Prognosesenkung und einer Kappung der Dividende um 23 Prozent eingebrochen.
Gerresheimer stand seit Jahren wiederholt im Fokus von Finanzinvestoren. Dabei ging es immer wieder um eine mögliche Aufspaltung des Konzerns. Der Konzern produziert etwa Tiegel und Fläschchen für die Kosmetikindustrie und bietet komplexere Spezialglas- und Kunststoffverpackungen sowie Systeme für die Verabreichung von Medikamenten./he/jha/bek
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