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Aktionäre dürfen 2023 trotz Krise auf Geldsegen hoffen


Dividenden-Rekord möglich
Aktionäre dürfen trotz Krise auf Geldsegen hoffen

MeinungVon Jessica Schwarzer

Aktualisiert am 22.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Geldscheine neben einem ETF-Chart (Symbolbild): Viele Unternehmen schütten Erträge an die Anleger aus. So kann man sich ein regelmäßiges Zusatzeinkommen sichern.Vergrößern des Bildes
Geldscheine neben einem ETF-Chart (Symbolbild): Viele Unternehmen schütten Erträge an die Anleger aus. So kann man sich ein regelmäßiges Zusatzeinkommen sichern. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn)

Krise? Welche Krise? Offenbar können Unternehmen ihre Aktionäre auch 2023 verwöhnen. Schätzungen zufolge werden die Dividenden bald sprudeln.

Noch vor ein paar Monaten, ja Wochen, war die Angst vor einer tieferen und länger andauernden Rezession in Deutschland groß. Doch anscheinend kommen wir mit einem blauen Auge davon. Viele Ökonomen rechnen inzwischen nicht mehr mit einer Rezession in Europa. Auch unsere Unternehmen trotzen dem Abschwung und fahren weiter gute Gewinne ein.

Wer hätte das gedacht? Viele Aktionäre erst mal nicht, weshalb auch die Börsenkurse im vergangenen Jahr auf Tauchstation gingen. Und die üppigen Dividenden, die sie in den vergangenen Jahren bekommen haben, hatten viele Aktionäre auch mehr oder weniger abgeschrieben, zumindest teilweise. Doch die Gewinne sprudelten wider Erwarten weiter, und deshalb stehen wir womöglich vor einem neuen Dividenden-Rekord.

Prognose lässt Anleger hoffen

Stolze 55 Milliarden Euro werden allein die 40 Dax-Unternehmen in den kommenden Monaten an ihre Aktionäre ausschütten. Auch die im MDax gelisteten Unternehmen können ihre Ausschüttungshöhe gegenüber 2022 steigern, und zwar um 12,3 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Insgesamt schütten die Gesellschaften damit rund 62,5 Milliarden Euro aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Dekabank.

Grundlage sind die Dividendenprognosen für die 90 im Dax und MDax gelisteten Unternehmen. Auf dem aktuellen Niveau werden die Dax-Unternehmen an der Börse mit einer Dividendenrendite von 3,6 Prozent gehandelt, die im MDax notierten Unternehmen mit 2,9 Prozent. Nicht schlecht, oder? Lesen Sie hier, was die Dividendenrendite genau ist.

Die Börsenexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Zuletzt ist ihr jüngstes Buch "Warum wirklich jeder entspannt reich werden kann" erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Dividenden sind übrigens ein wichtiger Faktor für den Anlageerfolg an der Börse. Studien zeigen, wie wichtig die Ausschüttungen für unsere langfristige Rendite sind. Ein Blick auf den Dax zeigt das eindrucksvoll. Der Dax ist ein Performance-Index. Das heißt, dass die jährlichen Dividenden rechnerisch reinvestiert werden. Die meisten anderen bekannten Indizes sind Kursindizes. Die Dividenden spielen bei ihrer Berechnung keine Rolle.

Beim Dax ist das anders. Der Blick auf den Index zeigt, dass die Dividende ein echter Rendite-Booster ist. Der Dax-Performance-Index notiert aktuell bei etwas mehr als 15.000 Punkten. Der Dax-Kursindex "nur" bei knapp 8.500 Punkten. Gestartet sind beide Ende der 1980er-Jahre bei 1.000 Punkten.

Mit Dividenden-Aristokraten gegen schwankende Kurse

Die Dividendenstrategie ist unter Anlegern sehr beliebt. Sie setzen auf die Aktien von Unternehmen mit hohen Ausschüttungsquoten. Die Dividendenrendite darf dabei nicht das einzige Kriterium für ein Investment sein, aber es ist ein wichtiges. Wenn die Kurse stark schwanken, fahren Anleger mit solchen Unternehmen gut, die ihre Dividende oft anheben und nie senken – die sogenannten Dividenden-Aristokraten. Sehr langfristig gesehen können die Dividenden den ursprünglichen Kaufpreis sogar mehr als nur ausgleichen.

Auch bei der Dividendenstrategie sollten Sie nicht auf die Risikostreuung verzichten. Am einfachsten geht das mit Fonds und noch besser, weil besonders günstig, mit börsengehandelten Indexfonds. Auf den DivDax, einen Auswahlindex, der die 15 Werte mit der höchsten Dividendenrendite enthält, gibt es drei ETFs; und zwar von iShares (ISIN: DE0002635273) und von Lyxor (ISINS: LU0603933895 und DE000ETF9033). Mir wäre die Risikostreuung aber nicht groß genug, ich würde internationaler investieren.

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So streuen Sie Ihr Risiko breiter

Von S&P gibt es eine ganze Indexfamilie, die einen Blick wert ist: die S&P Dividend Aristocrats. In Deutschland bietet SPDR ETFs auf diese Indizes an, allen voran auf die weltweite Variante, den S&P Global Dividend Aristocrats (E00B9CQXS71). Sie können mit dem S&P Emerging Markets Dividend Aristocrats (IE00B6YX5B26) aber auch auf Dividenden-Aristokraten aus den aufsteigenden Schwellenländern setzen. Oder Sie investieren in amerikanische (IE00B6YX5D40), europäische (IE00B5M1WJ87) und asiatische Unternehmen (IE00B9KNR336) mit hoher, stabiler und stetig steigender Ausschüttungsquote.

Doch noch mal zurück zu den üppigen Dividenden der deutschen Unternehmen. Was da in den kommenden Monaten, vor allem im April und Mai, auf unseren Konten landen wird, sind die Ausschüttungen der 2022er-Gewinne. Die Ausschüttungsquote liegt laut DekaBank mit 37,2 Prozent immer noch unterhalb des langjährigen Durchschnittswerts von 41 Prozent. Es wird zwar viel ausgeschüttet, aber es bleibt eben auch viel in den Unternehmen – für das tägliche Geschäft, für Investitionen, für Forschung und Entwicklung.

Positiv ist, auch das betonen die Experten der Dekabank, dass die Gewinne bereits seit 2019 stärker ansteigen als die Ausschüttungen. Die Unternehmen sind erstaunlich gut durch die Krise gekommen und haben ihre Erträge sogar gesteigert. Allein die Dax-Konzerne haben 2022 so viel Geld verdient wie noch nie. Davon profitieren wir Aktionäre.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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