"Die Anleger" Hier findet Ihr Geld ein Zuhause
Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Das Umfeld für die Geldanlage ist 2023 komplizierter geworden. Umso wichtiger ist die Auswahl des passenden Brokers. Diese Möglichkeiten haben Sie.
Wie einfach war die Welt der Geldanlage doch vor zwei Jahren. Die Zinsen lagen im negativen Bereich, Baugeld wurde Käufern geradezu hinterhergeworfen und mit Festgeld oder Tagesgeld war rein gar nichts zu holen.
Jetzt hingegen sind Bauzinsen jenseits der vier Prozent zu finden und gleichsam auch Tagesgeldkonten mit der gleichen Rendite. Mitunter wird der Zins aber nur für einige Monate garantiert. Schauen wir uns also an, womit Sie arbeiten können, damit Sie die Inflation mehr als ausgleichen.
Aktienmarkt 2023 wenig volatil
"Der Zins ist der Preis von Geld" – diese schon recht alte Weisheit hatte die Börsen 2022 stattlich nach unten befördert und damit auch das Geschäft der Broker getrübt. So läuft es meistens, wenn die Kurse an der Börse fallen. Denn Anleger sind trotz aller Bekundungen der Vorsicht doch meist eher "long" eingestellt, sprich: auf steigende Kurse.
Bärenmärkte, also Phasen fallender Kurse, gehen allerdings häufig mit volatilen Phasen einher, das Auf und Ab an den Börsen nimmt zu. 2023 ist die Volatilität bis zum Spätsommer auf absolute Tiefststände gesunken, einige Einzelaktien wie Nvidia oder Tesla haben sich aber äußerst schwankend präsentiert. Lesen Sie hier, warum es gut ist, dass Aktienkurse schwanken.
Broker muss in allen Phasen liefern
Die Corona-Krise und die Folgejahre haben gezeigt, dass für Anleger vor allem eines wichtig ist: die Verlässlichkeit und das Angebot des Brokers. Feingold Research hat die wichtigsten Broker im Sommer 2023 verglichen und ihre Webseiten und Services unter die Lupe genommen. Angebote und den Handel prüfen wir das ganze Jahr und am liebsten an besonders volatilen Handelstagen.
Der Aktienprofi
Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.
Comeback-Kandidat als Preisführer
Dabei ist die Auswahl an spezialisierten Brokern in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen und von diesem Wettbewerb profitieren wiederum die Anleger. Broker bieten einen spielerischen Zugang zur Börse, immer bessere Tools, moderne Apps und vor allem günstige Konditionen. Dabei haben sie den aktiven Selbstentscheider, aber auch den Aktiensparer im Blick.
Zinssparen spielte 2022 lange keine Rolle, 2023 hat sich dies völlig verändert. So bietet die Consorsbank ihren Neukunden 3,5 Prozent Zinsen auf ihr Tagesgeldkonto und hängt damit Trade Republic mit zwei Prozent deutlich ab.
Einen anderen Weg geht der Smartbroker mit seinem Relaunch und dem Angebot Smartbroker Plus. Aktive Anleger finden das beste Preismodell und können sich von ETFs über Aktien bis Anlagezertifikaten und Hebelpapieren günstig austoben. Bei der Preisstruktur sind die Berliner recht offensiv, bieten dafür aber keine Zinsen auf Tagesgeld.
Null Euro berechnet Smartbroker für die Depotführung, vier Euro Flat Fee und bei mehr als 500 Euro Ordervolumen entfallen beim Wertpapierkauf sogar die Gebühren, wenn man über den Münchner Börsenplatz Gettex handelt.
Die Neos
Im Vergleich zu den anderen Neobrokern zählt Scalable mit dem Start im Juni 2020 zu den jüngsten Anbietern in Deutschland. Vielen dürfte der Name aber schon bekannt sein, denn Scalable war lange Zeit ein reiner Robo-Advisor. Die digitale Vermögensverwaltung wurde somit um ein eigenes Online-Broker-Geschäft erweitert. Neben Gettex bietet Scalable auch den Xetra-Handel an.
Dagegen ist Trade Republic ein Neobroker der ersten Stunde, quasi der Dino unter den Neobrokern. Was dort für speziell junge Kunden selbstverständlich sein dürfte, könnte manchen älteren Kunden überraschen: Ein funktionierendes Handy ist Pflicht. Denn die App weist eine benutzerfreundliche Oberfläche auf und ist modern aufgebaut.
Im Derivategeschäft hat man die Auswahl unter vier Anbietern, wobei der Preisvergleich bei Turbo-Zertifikaten und Optionsscheinen nicht ganz einfach ist. Überzeugen können dort aber vor allem Citi, Société Générale und UBS, die speziell bei Optionsscheinen auf große Indizes konstant günstig und zuverlässig preisen.
Profis im Profi-Segment
Als Königsdisziplin gilt – Zins hin oder her – an der Börse stets der Devisenhandel. Hier entscheiden neben zuverlässiger Ausführung für professionelle Anleger aber die Pips. Damit bezeichnet man den sogenannten Spread und bei einem Angebot von bis zu 0 Pips etabliert sich RoboMarkets als Preisführer in diesem Segment.
Geändert hat es sich übrigens auch zur Saison 2023/2024 nicht, dass der Profi-Fußball für Broker ein spannendes Werbevehikel darstellt. Flatex ziert die Brust bei Borussia Mönchengladbach und RoboMarkets findet man auf Werbebanden als Sponsor bei Eintracht Frankfurt, während der Full-Service-Broker eToro sich Clubs wie Augsburg, Mainz und den HSV als Partner gewählt hat. Geld schießt keine Tore, aber Tore ziehen offenbar Geld an.
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