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Debeka: Razzia in Büros und Wohnungen nach illegalem Datenhandel


Razzia bei Debeka nach illegalem Datenhandel

Von reuters, t-online
Aktualisiert am 16.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Der illegale Datenhandel bei der privaten Krankenkasse Debeka zieht weiter KreiseVergrößern des BildesDer illegale Datenhandel bei der privaten Krankenkasse Debeka zieht weiter Kreise (Quelle: dpa-bilder)
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Im Umfeld der Krankenkasse Debeka hat es am Mittwoch eine Großrazzia gegeben. Polizisten und Beamte der Landeskriminalämter durchsuchten in Rheinland-Pfalz und sechs weiteren Bundesländern 24 Büros und Privatwohnungen, wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilte. In der Stadt hat die Debeka ihren Hauptsitz. Gegen neun Mitarbeiter der größten privaten Krankenkasse Deutschlands und fünf Staatsbedienstete seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.

Die Beamten sollen Namen, Anschriften und weitere Daten von frisch eingestellten oder verbeamteten Angestellten im öffentlichen Dienst an Debeka-Mitarbeiter verkauft haben, damit diese ihnen schneller als die Konkurrenz Krankenversicherungen anbieten konnten. "Die Mitteilung dieser Daten sollte den beschuldigten Mitarbeitern der Debeka-Versicherungsgruppe den Abschluss von Versicherungsverträgen ermöglichen", erklärte die Staatsanwaltschaft.

Sie wirft den Beamten Bestechlichkeit, die Verletzung des Dienstgeheimnisses und Verstöße gegen den Datenschutz vor, bei den Versicherungsvertretern geht es um Bestechung und die Anstiftung zum Verrat von Dienstgeheimnissen. Medienberichten zufolge wussten die Debeka-Vertriebsleute zum Teil vor den Beamten selbst von deren Einstellung oder Beförderung. Das brachte ihnen Vorteile bei der Kunden-Akquise, etwa gegenüber der Allianz.

Keine Durchsuchung am Hauptsitz

In der Hauptverwaltung der Debeka in Koblenz selbst gebe es keine Durchsuchungen, betonte die Staatsanwaltschaft. Die als Beamten-Selbsthilfeverein gegründete Debeka - phonetische Abkürzung für Deutsche Beamten-Krankenversicherung - hatte sich nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe im Herbst kooperationsbereit gezeigt. Die Versicherungsaufsicht BaFin hatte der Debeka nur eine Rüge erteilt, weil sie ihren Mitarbeiter nicht ausreichend auf die Finger geschaut habe, aber von weiteren Konsequenzen abgesehen.

Debeka-Mitarbeiter hatten nach Unternehmensangaben in den 1980er und 90er Jahren massenhaft Adressen potenzieller Kunden gekauft. Beamte sind die wichtigsten Kunden der Krankenkasse - von ihren 2,2 Millionen Krankenversicherten sind 1,87 Millionen Staatsdiener und deren Angehörige. Das Unternehmen kommt damit in der privaten Krankenversicherung auf einen Marktanteil von 25 Prozent. Die Debeka bestreitet aber, dass das Unternehmen von den Machenschaften gewusst habe. Versicherungsvertreter hätten die Daten auf eigene Rechnung erworben und untereinander verteilt, hatte Vorstandschef Uwe Laue im November gesagt.

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