Worauf es bei einer Unfallversicherung ankommt

Eine private Unfallversicherung zahlt, wenn ein Mensch invalide wird. Also zum Beispiel ein Auge oder einen Daumen verliert. Aber nicht immer greift der Versicherungsschutz.
Stiftung Warentest hat in der aktuellen Ausgabe ("Finanztest" Ausgabe 10/18) 117 Tarife von verschiedenen Unfallversicherungen unter die Lupe genommen. Sie raten Verbrauchern genau abzuwรคgen, ob eine Unfallversicherung รผberhaupt sinnvoll ist. Denn Unfรคlle sind nur selten der Grund fรผr eine Behinderung, deutlich hรคufiger ist eine Krankheit die Ursache. Schutz bietet dann die Berufsunfรคhigkeitsversicherung. Diese ist jedoch teuer โ und nicht jeder bekommt sie.
Das Angebot an Unfallpolicen ist unรผbersichtlich. Wer schon lange einen alten Vertrag hat, sollte prรผfen, ob sich ein Wechsel des Anbieters lohnt. Das spart hรคufig Geld. Auch die Konditionen sind besser, wie Stiftung Warentest erklรคrt.
Worauf es ankommt
Preis-Leistung
11 von 117 Tarifen schnitten "sehr gut" ab, 69 waren "gut" und die รผbrigen 37 "befriedigend" โ keine Police war also ein Totalausfall. Die Tester haben aber die Angebote bereits gefiltert. Ein Kriterium war etwa, dass Versicherte bei voller Invaliditรคt mindestens eine halbe Million Euro bekommen.
Fazit: Es gibt teure Top-Angebote (Testsieger ab 354 Euro jรคhrlich), aber auch soliden Schutz fรผr deutlich weniger Geld (69 Euro pro Jahr, Note "gut").
Auszahlsumme
Die Police sollte laut Stiftung Warentest 500.000 Euro zahlen, wenn Versicherte voll invalide werden โ und mindestens 100.000 Euro bei 50 Prozent Invaliditรคt. Dieses Kriterium erfรผllen viele Policen in Deutschland nicht. Die ausgezahlte Summe hรคngt von der Versicherungssumme und der Progression ab. Diese sorgt dafรผr, dass stark beeintrรคchtigte Unfallopfer im Verhรคltnis mehr Geld bekommen als solche mit weniger schweren Unfallfolgen. Je steiler die Progressionskurve schon bei geringer Invaliditรคt, umso hรถher fรคllt am Ende die Zahlung aus. Tarife mit Progression sind also auf jeden Fall empfehlenswert, so Stiftung Warentest.
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Gefรคhrliche Hobbys
Die Versicherung muss zu Beruf und Hobbys passen. Freizeitaktivitรคten wie Fallschirmspringen oder Gokart fahren sind bei manchen Anbietern abgedeckt โ bei anderen nicht. Bei Hobbys wie Bergsteigen wird manchmal ein Aufschlag fรคllig. Wer zum Beispiel boxt oder Karate macht, ist oft gar nicht versichert.
- dpa