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Säureattentat auf Topmanager: Bernhard Günther lobt hohe Belohnung aus


Mit Säure überschüttet
Ex-Topmanager bietet 100.000 Euro für Hinweise auf Strippenzieher

Von dpa, t-online, fho

29.06.2025 - 20:04 UhrLesedauer: 2 Min.
Prozess um Säureanschlag auf TopmanagerVergrößern des Bildes
Bernhard Günther: Der Manager kritisiert die Behörden scharf. (Quelle: Federico Gambarini/dpa/Archivbild/dpa)
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Der frühere Innogy-Manager Bernhard Günther wurde 2018 mit Säure überschüttet. Er überlebte und will nun die Strippenzieher zur Rechenschaft ziehen.

Sieben Jahre nach dem Säureanschlag auf Energiemanager Bernhard Günther hat dieser sich mit einer Kampfansage an den Auftraggeber des Verbrechens zurückgemeldet. "Wir werden nicht ruhen, bis wir auch dich der Gerechtigkeit zugeführt haben! Wir kennen dich und wir wissen, an welcher Tür wir klingeln müssen, wenn es soweit ist!", schrieb Günther (58) im Portal "LinkedIn".

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Nun legt er in der "Welt am Sonntag" nach und verspricht ein hohe Belohnung für entsprechende Hinweise. "Wir loben jetzt bis zu 100.000 Euro aus. Die Summe hängt von der Qualität der angebotenen Informationen ab. Und Qualität heißt, wie beweisfähig sind die Informationen, um darauf wirklich einen Strafprozess gegen den Auftraggeber anstrengen zu können", sagt Günther.

Anlass für seine Äußerungen und die Prämie ist dabei eine dreiteilige Dokumentation («Das Säure-Attentat») der ARD über den Fall, die bereits in der Mediathek und ab 8. Juli im Fernsehen zu sehen ist.

Kritik an Ermittlern

Der Manager, inzwischen Aufsichtsrat bei ThyssenKrupp, äußert auch deutliche Kritik an den Ermittlungsbehörden: Trotz vieler Indizien sei nie ernsthaft im beruflichen Umfeld des den Behörden namentlich bekannten Verdächtigen ermittelt und dieser nie vernommen worden.

Zudem sei für ihn nicht nachvollziehbar, dass die Wuppertaler Staatsanwaltschaft den Anschlag von einem versuchten Tötungsdelikt auf eine Körperverletzung heruntergestuft habe. Die Menge hochkonzentrierter Schwefelsäure, mit der er überschüttet wurde, hätte ihn beim Verschlucken oder Einatmen sehr wohl töten können.

Die Säure-Attentäter hätten damit seinen Tod mindestens in Kauf genommen. Durch die Herabstufung habe man nicht nur die Verjährungsfrist auf zehn Jahre verkürzt, sondern sich auch selbst Ermittlungsinstrumente wie die Telefonüberwachung aus der Hand geschlagen.

Hoch konzentrierte Schwefelsäure

Auf Günther war am 4. März 2018 ein Anschlag verübt worden: Zwei Männer lauerten dem Manager in der Nähe seines Privathauses in Haan bei Düsseldorf nach dessen sonntäglicher Jogging-Runde auf und übergossen ihn mit hoch konzentrierter Schwefelsäure. Günther wurde schwer verletzt. Er musste sich zahlreichen Operationen unterziehen und drohte zeitweise zu erblinden.

Für den Anschlag vor sieben Jahren in Haan bei Düsseldorf waren die zwei ausführenden Täter zu elf und zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Nach Überzeugung des Landgerichts Wuppertal wollten beide erreichen, dass Günther erblindet.

Günther war damals Finanzchef des Energiekonzerns Innogy, der wenige Tage später vom Eon-Konzern übernommen wurde. Günther ist überzeugt, Opfer eines beruflichen Komplotts geworden zu sein und den Auftraggeber zu kennen. Der habe ihn als Rivalen im Kampf um die Karriere ausschalten wollen.

Zwei Überfälle in beruflicher Umbruchzeit

Günther war bereits 2012 von Unbekannten überfallen worden. "Zweimal, im Jahr 2012 und 2018, ging es darum, mich in einer sehr speziellen Situation im RWE- und im Innogy-Vorstand aus dem Weg zu räumen", sagte Günther der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ).

Von der Fernseh-Dokumentation erhoffe er sich neue Bewegung in dem Fall, sagte Günther, der die Folgen bis heute spürt. In den vergangenen eineinhalb Jahren habe er sich zwei weiteren Operationen an den Augenlidern unterziehen müssen.

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