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Darum kommen Sie bald schwieriger an einen Immobilienkredit


Neue Regeln für Banken
Darum kommen Sie bald schwieriger an einen Immobilienkredit

Von t-online, mak

12.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Einfamilienhaus im Bau (Symbolbild): Die Bafin mahnt die Banken zur Vorsicht bei der Kreditvergabe.Vergrößern des BildesEinfamilienhaus im Bau (Symbolbild): Die Bafin mahnt die Banken zur Vorsicht bei der Kreditvergabe. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Für künftige Häuslebauer könnte es ungemütlich werden. Die Finanzaufsicht will die Banken verdonnern, mehr Geld als Absicherung bei Immobiliendarlehen zur Seite zu legen. Das kann Folgen für Kunden haben.

Für Verbraucher könnte es künftig schwieriger werden, einen Immobilienkredit zu erhalten. Die Finanzaufsicht Bafin riet Banken, Versicherungen und anderen Kreditgebern angesichts der aktuellen Entwicklungen am Immobilienmarkt "besonders vorsichtig" bei der Neukreditvergabe zu sein. Die Finanzaufsicht reagiert so auf die stark steigenden Preise für Immobilien – und eine drohende Überhitzung.

Sie erwarte "eine konservative Bewertungs- und Kreditvergabepraxis", erklärte die Behörde am Mittwoch. Diese müsse sicherstellen, dass Kreditnehmer die Zahlungen für Zins und Tilgung auch bei steigenden Zinsen leisten können.

Die Bafin behält sich zudem vor, "verbindliche Maßnahmen zur Kreditvergabe" festzuschreiben – sollte sich die aktuelle Situation am Immobilienmarkt verschlimmern und die "Kreditvergabestandards übermäßig gelockert werden". Während der Corona-Pandemie hätten sich "Verwundbarkeiten gegenüber negativen wirtschaftlichen Entwicklungen" speziell am Wohnimmobilienmarkt aufgebaut, so die Bafin.

Kreditinstitute müssen Zusatzpuffer aufbauen

Gegen Kreditausfälle schützen sollen sich die Banken mit zwei zusätzlichen Kapitalpuffern. Konkret will die Bafin den sogenannten antizyklischen Kapitalpuffer von derzeit 0 auf 0,75 Prozent erhöhen. Dieser Puffer war im Zuge der Pandemie auf 0 Prozent gesenkt worden, davor betrug er 0,25 Prozent.

Banken müssen demnach künftig für ihre Geschäfte zusätzliches Eigenkapital zur Seite legen und sie so absichern. Der Kapitalpuffer soll damit die Widerstandsfähigkeit von Banken in Krisenzeiten erhöhen.

Bei Krediten für Wohnimmobilien soll zudem ein sogenannter sektoraler Systemrisikopuffer von zusätzlich zwei Prozent eingeführt werden. Für Verbraucher könnte das heißen, dass die Konditionen für Immobilienkredite schlechter werden: Damit sich die Darlehen für die Kredithäuser bei diesem Zusatzpuffer lohnen, könnten sie folglich die Zinsen anheben.

Banken haben bis Februar 2023 Zeit

Beide Puffer sollen laut Bafin "zeitnah aktiviert werden". Den Banken bleibe jedoch genügend Zeit, um sich auf die Neuregelung einzustellen: Erst ab dem 1. Februar 2023 müssen die Institute die Vorgaben der Bafin vollständig erfüllen.

Laut Bafin müssen alle Banken dann gemeinsam 22 Milliarden Euro an Eigenkapital zurücklegen. Dieser Betrag setzt sich zum einen aus 17 Milliarden Euro aus dem antizyklischen Kapitalpuffer und weiteren fünf Milliarden Euro aus dem sektoralen Systemrisikopuffer zusammen.

Die große Mehrheit der Banken habe bereits heute entsprechende Puffer, sagte Bafin-Chef Mark Branson. "Die Banken werden durch diese beiden Maßnahmen nicht über Gebühr strapaziert." Zudem hätten sie genügend Zeit, die Voraussetzungen zu erfüllen. "Wir erwarten daher keine Kreditverknappung", so Branson.

Verwendete Quellen
  • Bafin-Mitteilung: "Makroprudenzielles Maßnahmenpaket: BaFin plant Festsetzung des antizyklischen Kapitalpuffers und eines Systemrisikopuffers für den Wohnimmobiliensektor"
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